Handschriften

Carl Emil Kluge an Karl Weltzien

Enthält: (1r) Durch seinen Freund (Hanns Bruno) Geinitz erfuhr Kluge von Weltziens Anfrage an (Wilhelm) Stein in Dresden betreffs der "Besetzung des Lehrstuhls der Mineralogie und Geognosie an der polytechnischen Schule in Karlsruhe". Das Verfahren ist laut Stein durch die Berufung (Adolf) Knops, Kluges "Vorgänger in Gießen", abgeschlossen. Laut Knops Familie in Chemnitz ist die Universität Gießen an einem Verbleib Knops interessiert. Die Stelle in Karlsruhe ist anscheinend noch unbesetzt. Kluge erkundigt sich nach seinen prinzipiellen Chancen in Karlsruhe. Er ist mit keinem der Karlsruher Professoren persönlich bekannt. Da die sächsische Regierung Kluges wissenschaftliche Reisen und Arbeiten "freigebig" förderte, kann er sich nicht offiziell um eine andere Anstellung bewerben. An der Gewerbeschule in Chemnitz liest Kluge neben Mineralogie und Geografie auch Botanik und Zoologie. Kluge erhofft sich von einem Wechsel an die "erste technische Schule Deutschlands" mehr Zeit für seine mineralogische Arbeit. Als Bewerber um eine Professur für Mineralogie in Karlsruhe kann Kluge auf eine "zehnjährige Thätigkeit als Lehrer an höheren Anstalten", mehrere in Zeitschriften und "Brockhaus'schen lexikalischen Werken" veröffentlichte "kleinere wissenschaftliche Arbeiten" sowie mehrere größere Publikationen verweisen. So auf das Lehrbuch der Naturgeschichte für (1v) Handels und Gewerbeschulen (1857), das Handbuch der Edelsteinkunde für Mineralogen, Steinschneider und Juweliere (1860), die Arbeit Über die Ursachen der in den Jahren 1850 bis 1857 stattgefundenen Erderschütterungen und die Beziehungen derselben zu den Vulkanen und zur Atmosphäre (1861), neun Abhandlungen zum Thema "Erdbeben und vulkanische Erscheinungen", sodann die Arbeiten Ueber Bewegungen in Gewässern bei Erdbeben und eine mögliche Ursache gewisser Erderschütterungen (1861), "Ueber die Periodicität vulkanischer Ausbrüche" und das im Druck befindliche Werk Ueber Synchronismus und Antagonismus von vulkanischen Eruptionen und die Beziehungen derselben zu den Sonnenflecken und erdmagnetischen Variationen (1863). Erkundigungen über Kluge und seine Lehrtätigkeit können bei (Julius A.) Hülsse eingeholt werden. Weitere Erkundigungen sind möglich bei (Theodor) Scheerer in Freiberg, (Wilhelm Ritter von) Haidinger in Wien, (August) Petermann in Gotha, (Jakob) Nöggerath in Bonn, (Alexis) Perrey in Dijon und (Robert) Mallet in Dublin. Aufgrund mehrerer gemeinsamer Exkursionen ins "erzgebirgische Kohlenbassin" sowie der Bekanntheit mit Kluges wissenschaftlichem Streben kann "Prof. [Carl Friedrich] Naumann in Leipzig" das "vielleicht umfassendste Urtheil" abgeben.

Archivaliensignatur
KIT-Archiv, 27072/216
Umfang
1 Blatt

Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien
Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.73 Kluge, Carl Emil (*1830)

Laufzeit
1863 Mai 27, Chemnitz

Weitere Objektseiten
Letzte Aktualisierung
21.11.2023, 11:50 MEZ

Objekttyp


  • Handschriften

Entstanden


  • 1863 Mai 27, Chemnitz

Ähnliche Objekte (12)