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Statuskämpfe der Wissensgesellschaft: Die Nutznießer und die Ausgeschlossenen
"Die Behauptung, Wissen sei zur entscheidenden Produktivkraft geworden, impliziert: Körperliche Arbeit ist das nicht mehr. Mit der Diagnose 'Wissensgesellschaft' stellen die Besitzer von Wissen einen Anspruch auf besondere Beachtlichkeit auf - so wie das im 19. Jahrhundert mit der Aufwertung der körperlichen Arbeit geschehen ist, die bis dahin als Fluch und verächtlich gegolten hatte. Die Arbeiterbewegung hatte auch das Ziel, körperliche Arbeit vom Stigma von Dreck und Minderwertigkeit zu befreien. Erreicht wurde das erst im 20. Jahrhundert. An dessen Ende war es damit schon wieder vorbei: Wer heute, in der 'Wissensgesellschaft', nicht über Bildungszertifikate verfügt, wird als hoffnungslos abgewertet. Die einstigen Helden der Arbeit haben in ihr schlechte Karten. Der Begriff 'Wissensgesellschaft' ist selbst ein Instrument der Status-Konkurrenz. Die Autoren beschreiben die mit 'Wissensgesellschaft' verbundenen Statuskämpfe mit Hilfe von drei Materialien: aus dem, was in Theorien der 'Wissensgesellschaft' heute von den hoch gebildeten Exponenten dieser Gesellschaftsdiagnose über diejenigen ausgesagt wird, deren Ausbildungsqualifikation nicht so hoch ist; aus den Ergebnissen einer empirischen Erhebung zur Bedeutung von 'Wissensgesellschaft' bei Leuten mit Abitur und solchen, die über geringe Bildungsabschlüsse verfügen; schließlich aus einem theoriegeschichtlichen Vergleich der Bedeutungen von 'Wissensgesellschaft' in der Soziologie der sechziger und siebziger Jahre ('Wissensgesellschaft I') und heute ('Wissensgesellschaft II'). Abschließend wird es darum gehen, einige Widersprüche der Wissensgesellschaft aufzuzeigen." (Textauszug)
- Weitere Titel
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Battles for status in the knowledge society: the beneficiaries and the excluded
- ISBN
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3-593-37887-6
- Umfang
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Seite(n): 229-241
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
- Erschienen in
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Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
- Thema
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Soziologie, Anthropologie
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Soziologie von Gesamtgesellschaften
Wissenssoziologie
Qualifikation
Statusunsicherheit
Bildungsabschluss
Leistungsgesellschaft
Bildung
Arbeitsmarkt
Wissensgesellschaft
19. Jahrhundert
Arbeiterbewegung
körperliche Arbeit
Wettbewerb
geistige Arbeit
Produktivkraft
Wissen
Grundlagenforschung
deskriptive Studie
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Resch, Christine
Steinert, Heinz
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Rehberg, Karl-Siegbert
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
- (wo)
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Deutschland, Frankfurt am Main
- (wann)
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2006
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-145391
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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22.03.2026, 19:26 MEZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sammelwerksbeitrag
- Konferenzbeitrag
Beteiligte
- Resch, Christine
- Steinert, Heinz
- Rehberg, Karl-Siegbert
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Campus Verl.
Entstanden
- 2006
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