Journal article | Zeitschriftenartikel

Markets, democracy and social capital

'Entgegen seinen Versprechungen hat der Kommunismus wirtschaftliche Entwicklung und Modernisierung nicht beschleunigt. Die von ihm betroffenen Zentral-/ Osteuropäischen Staaten sind in ihrer Entwicklung vielmehr hinter jenen Staaten zurückgeblieben, die vor 70 Jahren noch gleich arm wie sie waren, die sich aber inzwischen dem europäischen Durchschnitt angenähert haben. In der Transformationskrise nach 1990 ist diese Kluft sogar noch breiter geworden. Es gibt keinen Anhaltspunkt für die These, dass die große Dauer und Tiefe dieser Transformationskrise durch eine vorschnelle und zu vollständige Demokratisierung verursacht worden wäre. Im Gegenteil: jene Staaten mit den höchsten demokratischen Standards sind auch jene, die ihre Wirtschaft am wirksamsten umgestaltet haben. Erfolgreiche Demokratisierung und erfolgreiche Wirtschaftsreform scheinen also die selbe tieferliegende Ursache zu haben: funktionierende gemeinschaftliche Einrichtungen sind in beiden Bereichen unerlässlich. Gut funktionieren können solche Einrichtungen aber nur dann, wenn sie sich auf ausreichendes und passendes 'Sozialkapital' von wechselseitigem Vertrauen und Bereitschaft zur Zusammenarbeit stützen können. Die Zerstörung dieses Kapitals zählt zu den schädlichsten Erbstücken, die der Kommunismus hinterlassen hat. Je weiter entfernt ein exkommunistisches Land von den traditionellen Zentren der europäischen Modernisierung, desto drückender die Last dieses Erbes.' (Autorenreferat)

Weitere Titel
Märkte, Demokratie und Soziales Kapital
ISSN
2313-5433
Umfang
Seite(n): 217-229
Sprache
Englisch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 31(2)

Thema
Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Wirtschaftsreform
Wohlstand
Transformation
Demokratie
Marktwirtschaft
Sozialkapital
Demokratisierung
Vertrauen
Mitteleuropa
Osteuropa
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Nowotny, Thomas
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Österreich
(wann)
2002

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-59983
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Nowotny, Thomas

Entstanden

  • 2002

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