Gemälde

Die Steinigung des Heiligen Stephanus

"Stephanus, Diakon der christlichen Kirche und ihr erster Märtyrer, wurde 31 oder 32 n.Chr.vor den Toren Jerusalems zu Tode gesteinigt, nachdem er den christlichen Glauben gepredigt und Wunder getan hatte. Noch im Sterben betete er für seine Peiniger und rief: "Herr, behalte Ihnen diese Sünde nicht". Die falschen Zeugen legten zum Werfen ihre Kleider ab, die von dem jungen Saulus, dem späteren Paulus, bewacht wurden (vgl. die Figurengruppe rechts oben im Hintergrund des Bildes) (Apostelgeschichte 7, 57-59). In der dichtgedrängten, dynamisch-labilen Komposition, den gesuchten und studierten Posen der Figuren, den Drehungen ihrer Körper und deren stark plastischer Durchbildung zeigt sich das manieristische Element in Garofalos Spätstil. Das Format, die Maße und der halbrunde Abschluß deuten auf ein Altarbild. Garofalo hat ein Altarbild mit der Darstellung der "Steinigung des Stephanus" für die Kapelle des Heiligen in S. Francesco in Lugo bei Ferrara gemalt, deren Altar 1541 errichtet wurde. Das Altarbild soll 1540 datiert gewesen sein. Sollte es mit dem Berliner Bild identisch sein, müßte bei dem Datum MDXXX die Ziffer X bei einer späteren Reinigung und Restaurierung verloren gegangen sein" / Schleier 1975 SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. unten links am Sockel des Säulenstumpfes: MDXXX / BENVENVTO•/ GAROFILO•/F• Das Berliner Gemälde scheint identisch mit dem von Baruffaldi (ante 1755: 1841, I) in der Kirche von Lugo di Romagna mit Lob erwähnten Werk zu sein ("La cospicua terra di Lugo, territorio ferrarese fa gran conto d`una lapidazione di S. Stefano protomartire, mostrata per cosa assai riguardevole"). Girolamo Bonoli (1732, S. 278) erwähnte schon den 1540 verstorbenen Santi Lugaresi gebauten Altar der ´Cappella del Protomartire S. Stefano`. Eigentum des Klosters, lies er 1541 den alten Altar durch einen neuen ersetzen, dort sieht man: "la pittura di Benvenuto Tisi da Garofano luogo del Ferrarese, detto volgarmente il Garofano, e l`Ancona d`Ercole Filippi da Lugo". Cittadella (1872) veröffentliche den Auftrag an Garofalo, der im Jahre 1540 (also nicht 1530) fällig wurde. Burton B. Frederiksen (Brief an das Museum, 30. Januar 2008) entdeckte, dass das Werk kam nicht unmittelbar aus Italien nach England kam, sondern am 19. April 1825 bei Lapeyrière in Paris (Los 25) für die außerordentliche Summe von 24.900 Franken versteigert wurde. Im Katalog stand, das Bild sei für eine lange Zeit in der Sammlung des Senators und Dogen Genuas, Michelangelo Cambiaso gewesen, also nicht - wie normalerweise bisher angenommen - in derjenigen der Balbi Familie (siehe: The Getty Provenance Index Databases, Garofalo, Benvenuto Tisi da, Catalog F-523). Danach wurde das Bild durch Mawson nach London importiert und 1840 von Nieuwenhuys, London gekauft. Dann blieb das Werk für mehr als ein Jahrhundert (von 1859 - Northwick Sale - bis 1965) in der Sammlung Spencer-Churchill, Northwick Park, England. Die Steinigung Stephans wurde letzlich bei der Versteigerung in London bei Christie`s am 28. Mai 1965 (Los 23) erworben.

Location
Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventory number
65.3
Measurements
Bildmaß: 271 x 195 cm
Rahmenaußenmaß: 291 x 215,7 cm
Material/Technique
Leinwand (von Holz übertragen)

Event
Eigentumswechsel
(description)
1965 Ankauf aus der Sammlung Spencer-Churchill, Northwick Park, England (Auktion Christie, London, Freitag, den 28. Mai 1965, Los 23)
Event
Herstellung
(who)
(where)
Italien
(when)
1540

Last update
09.04.2025, 12:57 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Gemälde

Associated

Time of origin

  • 1540

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