Urkunde

Hermann, Landgraf zu Hessen, vergleicht, von beiden Parteien angerufen, den Prior und Konvent des Karmeliterordens in Kassel (Cassil) einerseits u...

Archivaliensignatur
Urk. 32, 52
Alt-/Vorsignatur
Urk. 32, A II Kassel, Karmeliterkloster
Formalbeschreibung
Ausfert. Pergt., Siegel 1. u. 3. ab, von 2. Bruchstück anhängend.
Sonstige Erschließungsangaben
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Gegeben 1410, uff den nehsten dinstag nach St. Michels tage des h. ertzengils.

Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Hermann, Landgraf zu Hessen, vergleicht, von beiden Parteien angerufen, den Prior und Konvent des Karmeliterordens in Kassel (Cassil) einerseits und Bürgermeister, Rat, Handwerksmeister und Gemeinde zu Kassel andererseits: 1. Nachdem † Landgraf Heinrich, sein Vetter, das Haus und die Hofstatt † Kirchbergirs an der Ecke neben Heintz Tusenbachs Haus und darnach derselbe Lg. Heinrich und sein Sohn Lg. Otto das sogenannte 'Mokeshus', das die gen. Landgrafen gekauft hatten, dem gen. Konvente zum Seelgeräte gegeben und gefreit haben gemäß den Briefen, die die Brüder darüber besitzen, und nachdem darauf Rudolf von Bettenhausen, Bruder desselben Konventes, dem Kloster sein Haus beim 'Mokeshuse' 'an dem orte uff eine syten, da man die cleyne gassen ingehit zu den brudern vor der prediger huse hene, und dem huse, daz itzund inne hat Heinrich Egkestein, begeyned uff die andern sieten' zu einem ewigen Testamente vermacht hat und Lg. Hermann dies Haus samt Hofstatt mit Willen der Stadt den Brüdern zu seinem Seelenheile gefreit hat (nachdem es den Brüdern auf ihr Erfordern von ihm und seinem Rate zugesprochen worden ist), bestimmt er nun, daß die Brüder die vorgenannten Häuser und Hofreiten und die dabei liegenden Kammern ohne Widerspruch von Seiten der Stadt Kassel ganz abbrechen und die Hofstätten zu einem Kirchhofe des Klosters herrichten und mit einer Mauer 'von eyme orte bis an den andern' umfriedigen dürfen, unter der Bedingung, daß sie inwendig oder auswendig darin nicht bauen, und es ein 'siecht fry kirchob' bleibt. - 2. Bestimmt er, um für später Streit zu verhüten: Falls fortan den Brüdern ein Haus, Hof oder Erbe vermacht würde, das der Stadt Kassel geschoßpflichtig sei, so sollen die Brüder solches Gut innerhalb Jahresfrist verkaufen, andernfalls der Rat zu Kassel die Gift an sich nehmen oder verkaufen darf 'umb eyn mugelich gelt, daz irer beider frunde mugelich duchte', sodaß es im Geschosse bleibt, während der Prior und Konvent das Geld erhalten. - 3. Der Prior und Konvent sollen keinen Bruder aus der Stadt Kassel in den Orden aufnehmen ohne seiner Eltern Willen, auch keine Person, Frau oder Mann, aus Kassel 'zu bysessen' ohne Wissen der Stadt bei sich aufnehmen.

Vermerke (Urkunde): Siegler: 1. der Landgraf zu Urkunde seiner Satzung und Entscheidung 'als uns die auch zugehorit nach Urkunden und brieven der egen. unser stat Cassil, die wir von yn han, wie ader waz wir setzen ader entsetzen, daz sie daz halten und tun wullen.' 2. Prior u. Konvent mit dem Konventssiegel, 3. Bürgermeister, Schöffen und Rat mit dem Stadtsiegel.

Vermerke (Urkunde): Druckangaben: Regest: Schultze Nr. 658.

Kontext
Karmeliterkloster Kassel - [ehemals: A II] >> 1400-1424
Bestand
Urk. 32 Karmeliterkloster Kassel - [ehemals: A II]

Laufzeit
1410 September 30

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Letzte Aktualisierung
10.06.2025, 09:13 MESZ

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Objekttyp

  • Urkunde

Entstanden

  • 1410 September 30

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