Bestand

Firmengeschichtliche Sammlungen, Telefunken (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

Vorbemerkung

Der vorliegende Bestand kam 1953 zusammen mit dem Schriftgut 11 weiterer Provenienzen, das im Prozess gegen den Amerikaner Michael Rothkrug vor dem 2. US Court of the Allied High Commission for Germany in Berlin-Lichterfelde als Beweismittel gedient hatte, in das Berliner Hauptarchiv.
Rothkrug, der wegen unbefugten Besitzes amerikanischer Geheimakten vor Gericht gestellt wurde, hatte dem Hauptarchiv das besagte Material überwiegend staatlicher Herkunft im August 1952 unentgeltlich überlassen. Nach seiner Verhaftung wurde es unverzüglich von der amerikanischen Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und kehrte erst nach Abschluss des Rothkrug-Prozesses im Dezember 1953 in das hiesige Archiv zurück. Eine Bearbeitung des Komplexes unterblieb zunächst, da Teile des vormals registrierten staatlichen Schriftgutes fehlten, während die hier vorliegenden Akten der Firma Telefunken bei Rothkrugs Ablieferung von 1952 nicht eigens vermerkt worden war.
Rothkrug, der von den Zeitungen als Chef der Dokumentenabteilung des US-Geheimdienstes bezeichnet wird, hatte offenbar Zugang zu den Depots der sogenannten "Beuteakten" der Amerikaner. Da das Telefunken-Gelände in Berlin-Lichterfelde auch als "Zwischenlager" der von den Amerikanern beschlagnahmten Akten aus deutschen Behörden diente, wäre denkbar, dass sich Rothkrug dort auch Unterlagen der Telefunken-AG beschaffte.

Während die anderen Teile des genannten Aktenkomplexes zuständigkeitshalber an andere Archive abgegeben wurden, schien beim vorliegenden Bestand eine Eingliederung in die Firmengeschichtliche Sammlung des GStA PK, I. HA Rep. 220, angebracht.
Die 19 Akteneinheiten mit der Provenienz Telefunken AG lassen sich in zwei Gruppen unterteilen, und zwar in Bausachen und Patentangelegenheiten, wobei hier nochmals zwischen Patentanmeldungen und Patentverletzungsklagen zu unterscheiden ist.
Die Aktensplitter wurden, was sich aus der Bestandsgeschichte ergibt, in einem weitgehend ungeordneten Zustand vorgefunden, ließen aber zum Teil noch eine kaufmännische Ablage erkennen, die soweit wie möglich wiederhergestellt wurde. In den Akten, die den Zeitraum von 1928 bis 1943 betreffen, sind neben Sonderdrucken aus technischen Zeitschriften auch Patenturkunden und Konstruktionsskizzen sowie Bauzeichnungen verschiedener Art enthalten.

Vgl. zur Geschichte der 1903 von AEG und Siemens & Halske in Berlin gegründeten Firma Telefunken: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Telefunkengesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH. Gleichzeitig als 100. Ausgabe der Telefunken-Zeitung 23 (1953). Zum Zusammenhang "Rothkrug-Prozess": Meyer-Gebel, M.: Das Berliner Hauptarchiv und der "Rothkrug-Prozeß", in: Archivmitteilungen 3 (1994).

Bestandsumfang: 19 AE
Laufzeit: 1916-1944
Letzte vergebene Nummer: 19

Der Bestand lagert im Magazin Westhafen.
Die Akten sind auf gelben Leihscheinen wie folgt zu bestellen:
I. HA Rep. 220 Telefunken, Nr.

Die Akten sind zu zitieren:
I. HA Rep. 220 Firmengeschichtliche Sammlungen, Telefunken, Nr. .

Berlin, 30.10.1993 (M. Meyer-Gebel, Archivreferendarin)

Zitierweise: GStA PK, I. HA Rep. 220 Telefunken

Bestandssignatur
I. HA Rep. 220 Telefunken
Umfang
Umfang: 0,3 lfm (19 VE); 0,3 lfm (19 VE)
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Firmen

Bestandslaufzeit
1916 - 1944

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Letzte Aktualisierung
28.10.2024, 14:53 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1916 - 1944

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