Archivbestand

Professor Jürgen Fangmeier (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Biografie Jürgen Fangmeier wurde am 2. Oktober 1931 in Neuwied geboren. Seine Eltern waren Gerhard Fangmeier (1900-1985), von 1928 bis 1969 Leiter der Erziehungsanstalt Oberbieber, und und dessen Ehefrau Annemarie geb. Woeller (1907-1990). Seine Geschwister waren Martin Reiner F. (1933-1997), bis 1982 selbst im Pfarrdienst stehend, und die 1935 geborene Brigitte. Von 1950 an studierte er Evangelische Theologie, Philosophie, Psychologie und Pädagogik an den Universitäten Bonn, Tübingen, Basel und Wuppertal. Nach dem ersten theologischen Examen 1958 folgte eine schwierige berufliche und private Findungsphase, während der er als Custos am Theologischen Seminar Basel und als Religionslehrer tätig war. 1963 promovierte er bei Karl Barth mit dem Thema: Erziehung in Zeugenschaft. Karl Barth und die Pädagogik. Nach dreijähriger Tätigkeit als Pastor in Riehen bei Basel wechselte Fangmeier 1968 wieder ins Rheinland. Seine Berufung als Professor für Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal war dabei gekoppelt mit der Pfarrstelle der ev.-reformierten Gemeinde in Schöller. In beiden Funktionen folgte er Wilhelm Niesel im Amt. 1969 heiratete er die Schweizerin Erika geb. Reusser. Die langjährige Verbundenheit mit Karl Barth manifestierte sich auch in seiner Mitarbeit an der Karl-Barth-Gesamtausgabe, in deren Rahmen er für zwei Bände die Herausgeberschaft übernahm (Briefe 1961-1968 und Konfirmandenunterricht 1909-1921). 1994 wurde er an der KiHo emeritiert. Stark engagierte sich Fangmeier im christlich-jüdischen Dialog, wo er zu den Wegbereitern des rheinischen Synodalbeschlusses von 1980 zu zählen ist. In seinem Lehramt interessierte er sich auch für die Belange der Bergischen Gefängnisseelsorge und er knüpfte akademische Kontakte zum indischen Hyderabad, wo er mehrmals eine Gastprofessur wahrnahm. Im Ruhestand unternahm das Ehepaar viele Reisen, solange die schwere Erkrankung von Erika Fangmeier dies erlaubte. Sein Interesse an dem Schriftsteller Ernst Wiechert motivierte ihn zur langjährigen Mitarbeit im Vorstand der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft. Jürgen Fangmeier verstarb am 8. Februar 2013. Zum Bestand Jürgen Fangmeier hatte in Gruiten eine separate kleine Wohnung angemietet, die ihm als Bibliothek und Arbeitszimmer diente. In Abstimmung mit Pfarrer Dr. Dieter Jeschke erfolgte dort im März 2013 die Abholung des schriftlichen Nachlasses. Nach archivischer Bewertung hat der Bestand einen Umfang von 13 Regalmetern mit 432 Verzeichnungseinheiten. Die umfängliche Vortrags- und Publikationstätigkeit Fangmeiers spiegelt sich ebenso gut wider wie die langjährige Beschäftigung mit Karl Barth. Der thematische Bogen spannt sich hier von intensiver Forschungskorrespondenz etwa mit Hinrich Stoevesandt, dem Leiter des Karl-Barth-Archivs von 1971 bis 1997, über Materialsammlungen bis hin zu originären Barth-Korrespondenzen (s. Nr. 121). Als fleißiger Gemeindepfarrer hat Fangmeier auch eine recht komplette Predigtenserie hinterlassen. Die geradezu erschöpfend detailreiche Korrespondenz mit seinen Eltern ermöglicht Einblicke in den Alltag im Erziehungsheim Oberbieber. Umgekehrt haben sich nicht zu allen Lehrveranstaltungen an der KiHo Skripte gefunden und auch in den vorliegenden Fällen eher in fragmentarischer Form. Der Bestand ist bis 2024 (Ablauf der 10-jährigen verkürzten Schutzfrist) für die Benutzung gesperrt.

Reference number of holding
7NL 180

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Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 7NL Nachlässe >> 7NL 180 Professor Jürgen Fangmeier

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05.11.2025, 1:59 PM CET

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