Skulptur (visuelles Werk)
Stute und Fohlen
In einer kleinen Monografie lobte der Kunstkritiker Alfred Kuhn 1921 das statische, kubisch-taktile Wesen von Roeders Skulpturen. Die von ihm beschriebenen kubischen, doch zugleich expressiven Formen kommen auch in der Plastik „Stute und Fohlen“ zum Ausdruck, die die Künstlerin aus der Fläche heraus mit klar definierten glatten Zonen und wenigen markanten Einkerbungen 1919 entwickelt hatte. In einer anmutigen, fließenden Bewegung beugt sich die Stute sorgend über ihr Fohlen. Beider Köpfe mit den großen mandelförmigen Augen sind zärtlich einander zugewandt. Insgesamt strahlt die Pose Innigkeit und Liebe aus. Offenbar zog Roeder ihre Inspiration hierfür aus ihrem Aufenthalt in Fischerhude 1919, wo sie, wie sie ein Jahr später schrieb, durch die Beobachtung von schwangeren Frauen und Tieren, die „voll Mütterlichkeit ihr Junges nährten“, erstmals „das Kosmische allen Seins“ erlebt habe (zit. nach Alfred Kuhn, Emy Roeder, Leipzig 1921, S. 15). In Fischerhude bei Bremen hatte sich die 1880 in Würzburg geborene Künstlerin schon während ihrer privaten Ausbildung bei Bernhard Hoetger ab 1912 zeitweise aufgehalten. 1914/1915 zog sie nach Berlin, wo sie erste künstlerische Erfolge feierte; sie stellte mit der Freien Secession aus und gehörte 1918 zu den Gründern der Novembergruppe. Als nach dem Ersten Weltkrieg auch Frauen an den Akademien zugelassen wurden, sprach man ihr 1920 ein Meisterschüleratelier an der Hochschule für die bildenden Künste bei Hugo Lederer zu. Sie selbst betonte jedoch 1921, dass sie vor allem der Bildhauer Herbert Garbe, den sie 1919 geheiratet hatte, künstlerisch befreit habe (zit. in: ebd.). | Maike Steinkamp
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventarnummer
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B I 595
- Maße
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Tiefe: 20 cm
Höhe: angegossene Plinthe: ca. 5,5 cm (unregelmäßig)
Gewicht: ca. 17 kg
Höhe x Breite x Tiefe: 31,5 x 35,5 x 20 cm
Höhe: 31,5 cm
Maße Transport: 46 x 46 x 29 cm (Holzkiste)
Breite: 35,5 cm
- Material/Technik
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Bronze
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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1936 Überweisung des Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung an die Nationalgalerie
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1919
- Rechteinformation
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Letzte Aktualisierung
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14.04.2025, 08:09 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Skulptur (visuelles Werk)
Beteiligte
Entstanden
- 1919