Bestand
020 - Städtische Kulturinstitute (1934-1979) (Bestand)
Vorwort: Abt. 20
Städtische Kulturinstitute
Umfang: 163
Archivkartons (= 1284 Verzeichnungseinheiten = 21
lfm)
Laufzeit: 1879 - 1980
Zur
Geschichte der Kulturinstitute
Im Jahre
1934 wurde in den 'Städtischen Kulturinstituten' die
Leitung des seit 1928/30 Städtischen Museums (vorher
Eigentum des Altertumsvereins), des seit 1898
hauptamtlich besetzten Stadtarchivs, der zunächst
dem Altertumsverein gehörenden, 1906 der Stadt
übereigneten Stadtbibliothek (Wissenschaftliche
Bibliothek und Volksbücherei, 1879 als
Vereinsbibliothek gegründet) und der seit 1913
bestehenden Gemäldegalerie unter dem Direktorat von
Dr. Friedrich Maria Illert (1892-1966)
zusammengefasst (vgl. auch Einleitung zur
Archivgeschichte). Die Zusammenfassung dieser
Einrichtungen unter einem Leiter (1934-1958 Dr.
Friedrich Maria Illert, 1959/60-1979 Dr. Georg
Illert) bestand bis zur Auflösung und Aufteilung auf
einzelne Ämter zum 31.12.1979. Zu diesem Zeitpunkt
wurden die Ämter 41 (Kultursekretariat), 42 B
(Bibliotheken), 43 V (Volkshochschule), 45 M
(Museum) und 47 A (Stadtarchiv) eingerichtet. Nach
1945 erstreckte sich die Zuständigkeit der nach der
Zerstörung des 'Bergklosters' (Domizil seit 1933)
zunächst im Museum im Andreasstift, dann ab 1963 im
Haus der Kulturinstitute bzw. zur Münze beheimateten
Kulturinstitute neben den genannten Institutionen
auch auf die 1947 nach gescheiterten Anläufen der
Zeit der Weimarer Republik (1919/26) errichtete
Volkshochschule. Dies gilt auch für die von Illert
seit Ende 1945 für die Stadt und den Landkreis Worms
betriebene Denkmalpflege sowie die nach ersten
Überlegungen aus der Zeit um 1941/42 von Ende 1945
bis 1951 bestehende städtische
Terra-Sigillata-Manufaktur. Diese fungierte zunächst
als städtischer Betrieb, der in städtischer Regie
historischen Vorbildern entsprechende Keramik
herstellte und ging im Frühjahr 1951 im Wege der
Verpachtung in private Hände über.
Erschließung und Abgrenzung
Die
Akten wurden in mehreren Ablieferungen und
Verzeichnungsschichten in das Archiv abgegeben. Mit
der im Herbst 2007 abgeschlossenen Bearbeitung
konnten seit den 1980er Jahren laufende Bemühungen
um Bildung des Bestandes, Erschließung und
Abgrenzung zum Ende gebracht werden; zuletzt wurden
noch 1995 Akten übernommen. Auf diese Weise können
zahlreiche Aspekte kommunaler Kulturpolitik zwischen
den 1920er Jahren und ca. 1980 umfassend erforscht
werden.
Eine Abgrenzung zu den Akten der
Nachfolgeämter (vgl. Abt. 6, ab 1980) ist inzwischen
erfolgt. Die Klassifikation ist aus der Arbeit am
Material entstanden, da eine durchgängige
aktenplanmäßige Gliederung nicht vorgefunden wurde.
Der Bestand hat insgesamt 1221
Verzeichnungseinheiten und umfasst 154 Archivkartons
und 2 Überformate. Die Laufzeit reicht von 1877,
1890 bis 1981, 1990.
Zum Inhalt der
Abteilung
Aufgrund des Verlustes eines
nicht unerheblichen Teils der Dienstregistratur der
Institute für die Zeit vor 1945 durch
Kriegseinwirkung liegt der zeitliche Schwerpunkt der
Überlieferung in der Zeit danach. Die
Gründungsumstände und die Tätigkeit der
Kulturinstitute bis zum Zweiten Weltkrieg sind nur
begrenzt aus den Akten erkennbar. Für die Zeit nach
1945 befinden sich neben Unterlagen über die
genannten Einrichtungen und dabei vor allem ihrem
Wiederaufbau auch zahlreiche die jüdischen Stätten,
verschiedene Vereine und wissenschaftliche
Gesellschaften betreffende Materialien sowie
umfangreiche Korrespondenz in den Akten. Gesondert
besteht daneben die Abt. 22 mit Unterlagen der
Denkmalpflege (vgl. dort).
Ergänzende
Archivbestände
Aufgrund der starken
Position des Direktors Dr. Friedrich Illert kam es
zu einer engen Verzahnung des Materials mit seinem
von den Akten nicht immer eindeutig getrennten
Nachlass (Abt. 170/16), dessen zeitlicher
Schwerpunkt ebenfalls klar nach 1945 liegt; dazu
wird das noch unverzeichnete Nachlassgut seines
Sohnes (Abt. 170/17), das erst 2006 übernommen
werden konnte, von Belang sein.
Wichtig
ist das ergänzende Aktenmaterial in den Akten der
Stadtverwaltung (Abt. 5, Abt. 6); hinzu kommt das
von 1945 bis 1956 bestehende Stadttheater. Wichtig
wegen zahlreicher Überschneidungen und vor allem
wegen des Museums sind die Unterlagen des
Altertumsvereins (Abt. 75); zudem finden sich in der
Zeitgeschichtlichen Sammlung ( Abt. 204) und in der
Dienstbibliothek relevante Unterlagen. Für die Zeit
vor 1933 sei verwiesen auf Abt. 170/23
Nachlass-Splitter Erich Grill.
Die
Abteilung 22 (Denkmalpflege) umfasst die aus der
Tätigkeit Illerts als Denkmalpfleger hervorgegangen
Materialien; auch die aus Abt. 20 hervorgegangenen
Akten zur Denkmalpflege und zum Wiederaufbau von
Worms wurden dort (mit Herkunftsnachweis)
eingeordnet.
Sehr umfangreiches
Fotomaterial mit einem besonderen Schwerpunkt im
Bereich der kulturellen Institutionen verwahrt die
Fotoabteilung.
Literatur
Regelmäßige Tätigkeitsberichte der
Kulturinstitute finden sich in den Bänden 2 bis 13
der von ihnen gemeinsam mit dem Altertumsverein
herausgegebenen Zeitschrift 'Der Wormsgau'; Reuter,
Dr. Friedrich M. Illert; G. Illert, 100 Jahre
Altertumsverein Worms; Johannes, Geschichte;
Beständeübersicht (1998), Einleitung S. 18ff.;
Geschichte der Stadt Worms, hg. v. Gerold Bönnen,
Stuttgart 2005 (div. Betreffe und weitere
Lit.)
Zitierhinweis:
Abt. 20
Erschließungszustand, Umfang: Augias-Datei (Abschl.
Nov. 2007), seither punktuell weitere Ergänzungen,
zuletzt 12/2012
- Bestandssignatur
-
Stadtarchiv Worms, 020
- Kontext
-
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Stadt Worms
- Bestandslaufzeit
-
1879-1980
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
15.12.2023, 14:57 MEZ
Datenpartner
Stadtarchiv Worms. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1879-1980