Abschnitt
Burghasungen, ehem. Kloster Hasungen, Umbauentwurf mit Bastion
Die Zeichnung des Landgrafen, datiert und signiert "Burghasung der schloß hof / den 8 Aprilis. 1631. M.H.L." zeigt eine am Hang gelegene, im Halbkreis angeordnete Anlage aus mehreren zweistöckigen Gebäuden, die den an der Hofmauer gelegenen „sechseckicht thurn“ und „die Capelle“, die Überreste der in den alten Beschreibungen genannten Klosterkirche, einfassen. Davor erstrecken sich zwei „Lustgärten“ sowie eine Wehranlage mit „Bolwerg Saturnus“ und „Bolwerg Diana“. Die Erläuterung unten links vermerkt zusätzlich zu der Legende: "Von k biß an n; den thurn müssen / die keller neu bauet werden, verderben / sonst[en] alles. / Der baw o. und die Mauer p. / müssen in die lineare k et n versetzt / werden; / Die fortification, weil sie nicht aus / gebauet word[en], stehet in des jetzig[en] / possessoris willen, was er darmit mach[en] will." Über das tatsächliche Aussehen des ehemaligen Klosters zu diesem Zeitpunkt ist nur wenig bekannt. Bei Merian heißt es in dem Text, der auf Landgraf Hermanns Landesbeschreibung von 1641 beruht: "Das Closter an sich selbst ist dabevor von eitel quaderstücken sehr köstlich und wunderbar erbawet gewesen namblich drey absonderliche Kirchen dem Berg nach über oder aneinander neben einem hohen gantz von quaderstücken auffgeführten Thurm. […] Die underste / und zwar die kleinste Kirche / stehet noch / unnd wird zum täglichen Gottesdienste / der daran gelegenen Dorffschafft gebraucht. Die andre Clostergebäw seynd auch alle gar Alt-Väterisch / unnd sehr verfallen / doch noch bewohnt“ (Matthäus Merian, Topographia Hassiae, Frankfurt 1655, S.28). Erwähnt werden auch die beiden Brunnen und der „selbst erwachsen stehende Teich“, die in der Zeichnung deutlich erkennbar sind. Es ist anzunehmen, dass die Vogelschauansicht des Landgrafen auf der damals noch vorhandenen Bebauung beruht, die von ihm umfunktioniert und ergänzt wird, um den Bedürfnissen eines fürstlichen Landsitzes zu genügen. Ein Bericht über die „Baugebrechen uffm Hauß Hasungen“ von 1628 (HStAM Best. 40 a Rubr. 10 Ne. 48) belegt, dass dort zumindest einige Räumlichkeiten für den landgräflichen Hof eingerichtet waren. Ein weiterer Ausbau hätte allerdings in der Zuständigkeit seines Sohnes, Landgraf Wilhelm V., gelegen, worauf sich auch der letzte Satz in der der Zeichnung beigefügten Erläuterung bezieht („stehet in des jetzig[en] / possessoris willen, was er darmit machen will."). U. Hanschke 24.10.2011
Feder in Schwarz
Zierenberg-Burghasungen, Ldkrs. Kassel, Hessen
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Vogelperspektive
Bestandsaufnahme
Entwurf
Maßangaben und Erläuterungen in der Darstellung, mittig im oberen Hof signiert und datiert: "Burghasung der schloß hof / den 8 Aprilis. 1631. M.H.L.", direkt darüber: "zie bronnen", am Blattrand oben links: "der küchengarten", mittig: "Nordt West", rechts am Rand: "der kraudt garten",darunter: "grüner rasen mit beumen" / "grüner rasen mit Bau / men", links daneben im Vorhof: "Spring bronnen.", darunter: "Oberste lustgarte[n]", mittig links am Rand: "Sudwest", rechts am Rand: "Nordost", darunter im Hof : "Underste lustgarten.", rechts darunter in der Bastion: "grüner rasen.", am unteren Rand: "der staket, so ohn[e] graben, an standt desselben herumb gehen soll." darunter mittig: "Sudoost"; unterhalb der Darstellung Legende zu den verwendeten Buchstaben: "A. der weg uffs hauß / b. das schloß thor / c. treppe uffs fürst. h[auß]. / d. die Vogtey. / e. das gast hauß. / f. die küchen. / g. treppe ins herrn h[auß]. / h. das klein gemach. / i. das große herrn gemach. / k. Auß gang in obersten / lustgarten. / l. Auß gang in ob. lustg. / m. der springbronnen. / n. der sechseckicht thurn / o. die Capelle. / p. Zwinger des schlosses. / q. der klein Marstall / r. der neue Marstall. / s. thür in d[en] understen lustgarten. / t. thür in den Corridor. / u. das Bolwerg Saturnus. / v. das Bolwerg Diana. / y. der küchen und Baum garten. / x. der kraudt garte. / z. der Sehe uff dem Berge.", darunter: "Von k biß an n; den thurn müssen / die keller neu bauet werden, verderben / sonst[en] alles. / Der baw o. und die Mauer p. / müssen in die lineare k et n versetzt / werden; / Die fortification, weil sie nicht aus / gebauet word[en], stehet in des jetzig[en] / possessoris willen, was er darmit mach[en] will."
- Location
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Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel -- 2° Ms. Hass. 107 [82]
- Dimensions
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32,6 x 19,7 cm
- Language
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Kein linguistischer Inhalt
- Notes
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Touristische Mitteilungen 1896, Abb. S. 170; Wenzel 191, Abb.2; Seib 1974, S. 50, Abb. 26; Rexroth 1995, Abb. S. 185; Sippel 2009, Abb.4
- Creator
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Hessen-Kassel, Moritz von
- Published
-
1631
- Time of origin
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1631
- Last update
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09.04.2025, 11:20 AM CEST
Data provider
Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Abschnitt
Associated
- Hessen-Kassel, Moritz von
Time of origin
- 1631