Bestand
Bürgermeisterei Gemünden und Verbandsgemeinde Gemünden (Bestand)
Form und Inhalt: Gemünden war lange unter mehreren Herrschaften aufgeteilt. Durch im Laufe der Zeit aufgetretene Verlehnungen und Verkäufe an Klöster und andere Herrschaften war die Gemündener Gemarkung zeitweise in drei Teile zersplittert worden:
Ein Teil der Gemarkung gehörte hoheitsmäßig zum Kloster Ravengiersburg und nach dessen Aufhebung zum Herzogtum Simmern bzw. zur Kurpfalz. Das zweite, einst ritterlich-asselheimische Drittel, war Besitz der Grafen von Sponheim.
Der dritte Teil, der u. a. auch die Burg Gemünden beinhaltete, war eine reichsfreie Herrschaft.
Diese drei Teile unterstanden jedoch nicht nur unterschiedlichen Hoheiten, sondern gehörten später auch unterschiedlichen Gerichten an, nämlich dem pfälzischen Gericht Mengerschied, dem einst koppensteinischen und dann badischen Gericht Gehlweiler und dem Gericht Gemünden als Besitzung der Schenken von Schmidtburg. Erst zur französischen Zeit wurde die gesamte Gemarkung wieder zusammengefügt.
Nach der Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen im Jahr 1794 wurde der Ort französisch. Die neue Mairie Gemünden lag im Kanton Kirchberg im Arrondissement Simmern und gehörte fortan zum Rhein-Mosel-Departement. Dieses Gebiet wurde auf dem Wiener Kongress 1815 dann dem Königreich Preußen zugeschlagen. Zur damaligen Bürgermeisterei Gemünden gehörten die Orte Dickenschied, Hausen, Panzweiler, Schlierschied, Rohrbach und Woppenroth. Kurz darauf fand jedoch eine Neueinteilung statt und Dickenschied, Hausen und Woppenroth wurden anderen Bürgermeistereien zugeteilt. 1817 wurden schließlich die Gemeinden Kellenbach, Königsau, Bruschied und Schneppenbach von der Bürgermeisterei Kirn, Schwarzerden von der Bürgermeisterei Monzingen und Henau von der Bürgermeisterei Rhaunen getrennt und mit Gemünden vereinigt. Gemünden ist heute eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück). Die im LHAKo archivierten Unterlagen wurden in den Jahren 1897, 1905, 1908 und 1912 vom Kreis Simmern an das Königliche Staatsarchiv in Koblenz, Vorgänger des heutigen Landeshauptarchivs Koblenz, abgegeben (u. a. Zugänge 39/1908 und 43/1912).
Der Bestand umfasst vornehmlich folgende Themen: Protokolle, Lehen, Bauten, Inventare, Güter, Zehnt, Verpachtung, Rechte, Kultus und Prozesse.
- Bestandssignatur
-
655,012_VK
- Kontext
-
Landeshauptarchiv Koblenz (Archivtektonik)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fabricius, Wilhelm: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, die Karte von 1789, Einteilung und Entwickelung der Territorien von 1600 bis 1794, Band 2, Bonn 1898 (Nachdruck 1965).
Schaus, Emil: Hinterlegte Bestände im Staatsarchiv zu Koblenz, in: Nachrichten-Blatt für rheinische Heimatpflege, Jahrgang 1929/1930, Band 9/10, S. 30-34.
Zwiebelberg, Werner: Das alte Gemünden - Beiträge zur Geschichte eines Hunsrückortes, Gemünden 1966
Akten zur Bürgermeisterei Gemünden befinden sich zudem im Kreisarchiv Rhein-Hunsrück:
http://www.kreis-sim.de/Start/index.php?NavID=2554.12.1 (abgerufen am 29. November 2017)
- Bestandslaufzeit
-
407 Akten: 1798-1970 (11,49 Rgm)
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
09.04.2024, 01:23 MESZ
Datenpartner
Landeshauptarchiv Koblenz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 407 Akten: 1798-1970 (11,49 Rgm)