Gemälde

Alchemist (Dr. Faustus)

Der Betrachter schaut in einen werkstattartigen, dunklen Raum; die Bildmitte nimmt ein gebeugter Greis, zwischen einer großen Tafel und einem Lehnstuhl stehend, dahinter tauchen aus dem Dunkel zwei weitere männliche Gestalten auf; die einzige Lichtquelle ist ein nicht weiter definierbarer Feuerball auf der besagten Tafel am linken Bildrand; davor taucht hinter einem Vorhang eine weitere männliche Gestalt in Rückenansicht auf, mit Hut und einem langen Umhang bekleidet, der das Geschehen zu beobachten scheint; zu seinen Füßen kauert ein Hund. Illustrierte Textstelle: Dr. Faustus Werkverzeichnis: Fossen 110
Provenienz: o.D.-10.06.1936 R.H. Ward, Großbritannien [1] 10.6.1936 Auktion Sotheby’s London, Lot 124 [1] Ab 10.06.1936 Max Hevesi (1894-1948), erworben bei Auktion Sotheby’s, London 1936 für 24 GBP [2] 1936-1941 […] [3] 1941 Ernst Jürgen Otto, Celle/Berlin [4] 1941-1943 […] [3] 27.-29.1.1943 Kunstauktionshaus Hans W. Lange, Berlin, Lot 38 [5] 27.-29.1.1943 Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum, erworben auf der Auktion Hans W. Lange, Berlin [6] [1] Laut Auskunft von Sotheby`s war der Einlieferer ein R.H. Ward, der die Lose 121-140 einlieferte. Der Auktionstitel lautete „Sammlung Major Rainey“; dieses Gemälde stammte jedoch aus der Sammlung Ward. Vgl. z.B. Petra Maisak, Gerhard Kölsch: Frankfurter Goethe-Museum. Die Gemälde. Bestandskatalog. Frankfurt 2011, Nr. 52, S. 69f.. Wahrscheinlich handelte es sich hier um Richard Ward (1910-1969). [2] Auskunft von Sotheby’s, 8.7.2019: Käufer dieses Lots war Hevesi. Die Person kann von Sotheby’s nicht identifiziert werden. Der Name deutet aber auf einen österreichisch-ungarischen Käufer hin. Laut Werkverzeichnis von J.W. von Moltke wurde das Gemälde an einen Hoffman für 24 GBP verkauft. Die Auskunft von Sotheby‘s scheint aber glaubwürdiger und wird unterstützt durch die von Sotheby’s übersandte Kopie mit den Annotationen. Vermutlich handelt es sich bei „Hoffman“ um einen Lesefehler. [3] Ob und wann hier ein Besitzwechsel stattgefunden hat, ist nicht bekannt. [4] Vgl. Petra Maisak, Gerhard Kölsch: Frankfurter Goethe-Museum. Die Gemälde. Bestandskatalog. Frankfurt 2011, Nr. 52, S. 69f. Dort Provenienzangabe E.J. Otto, Celle. Identisch mit Frits Lugt Nr. 873b: E.J. Otto wird als der Sammler Ernst Jürgen Otto, Celle, aufgeschlüsselt. Er sammelte holländische alte Meister, deutsche Kunst der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert, sowie zeitgenössische Aquarelle (z.B. von Feininger) etc. [5] Es handelte sich um eine Auktion mit 122 verschiedenen Auftraggebern, deren Namen anonymisiert wurden. Der Auftraggeber für Lot 38 ist nicht aufgeführt und konnte nicht ermittelt werden. Im Auktionskatalog findet sich der Verweis auf die Auktion 1936 und die (falsche) Angabe, dass das Gemälde aus der Sammlung Major Rainey stammt. [6] Inventarbuch. Erworben für 11.000 RM + Aufgeld = 12.650 RM. Vgl. auch Protokoll des Verwaltungsausschusses 1943: Der Kaufpreis wurde von der Stadt Frankfurt bezahlt. Vgl. Preisbericht in der Weltkunst, JG. XVII, Nr. 9/10, 28.2,1943, S. 3 mit der Bestätigung, dass das Gemälde für 11.000 RM versteigert wurde. Provenienzbewertung: Rot: Restitutionsfall Status: 25.09.2019, Dr. Anja Heuß (Provenienzforscherin)

Der Betrachter schaut in einen werkstattartigen, dunklen Raum; die Bildmitte nimmt ein gebeugter Greis, zwischen einer großen Tafel und einem Lehnstuhl stehend, dahinter tauchen aus dem Dunkel zwei weitere männliche Gestalten auf; die einzige Lichtquelle ist ein nicht weiter definierbarer Feuerball auf der besagten Tafel am linken Bildrand; davor taucht hinter einem Vorhang eine weitere männliche Gestalt in Rückenansicht auf, mit Hut und einem langen Umhang bekleidet, der das Geschehen zu beobachten scheint; zu seinen Füßen kauert ein Hund. Illustrierte Textstelle: Dr. Faustus | Digitalisierung: Ursula Edelmann

Public Domain Mark 1.0 Universal

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Location
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
Collection
Gemäldesammlung
Inventory number
IV-1943-001
Measurements
60,2 x 73,4 cm
Material/Technique
Öl auf Leinwand, doubliert
Inscription/Labeling
Signiert rechts unten, geritzt: "ADeGelder [der Rest unleserlich oder nur ein Ornament]" [AD ligiert]; signiert darüber, Pinsel (unter der Holzlatte; wohl ältere, weitgehend nicht lesbare Signatur).

Related object and literature
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (DZK)
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Tübingen, Kat. 38, S. 26
Van Fossen, David Raymond, 1969: The paintings of Aert de Gelder [Diss. Harvard University], Cambridge, Kat. 110, S. 286-287
Maisak, Petra | Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 52, S. 69-70

Subject (what)
Malerei
Genre
Gelehrtenporträt
Goldmacher
Hexer
Alchemist
Subject (who)
Faust (Figur bei Goethe)

Event
Herstellung
(who)
(when)
1680-1690 (?)
(description)
Gemalt

Sponsorship
Die systematische Provenienzerforschung wurde gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste 2019-2021.
Rights
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
Last update
16.06.2025, 10:24 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum - Kunstsammlung / Museum. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gemälde

Associated

Time of origin

  • 1680-1690 (?)

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