Bestand
Plenikowski, Anton (Bestand)
Bestandsbeschreibung: 19. Nov.
1899 in Soppot geboren
1914-1917 Ausbildung an
der Präparandenanstalt und dem katholischen Lehrerseminar in
Danzig
1917 - Apr. 1919 Militärdienst
Nov.-Dez. 1918 Mitglied des Soldatenrates in
Breslau
1919 Mitglied KJVD
1919-1920 Lehrerstudium
1921-1933 Lehrer
an den Volksschulen in Soppot, Letzkau und Liessau, ab 1929 gegen
seinen Willen wegen Abgeordnetentätigkeit vom Schuldienst frei
gestellt
1923 Heirat mit der Lehrerin Anita
Heidemann (5. 8. 1897 - ?)
1925-1928
Gemeindevorsteher in Liessau
1926 Mitglied SPD,
Austritt aus der katholischen Kirche
1926-1930
Mitglied des Kreistages Groß-Werder/Danzig
1927-1937 Mitglied KPD, Abgeordneter des Danziger Volkstages und
Vorsitzender der KPD Fraktion, Mitglied der Bezirksleitung, des
Sekretariats sowie Leitung der illegalen Parteiarbeit der KPD im
Bezirk Danzig
1937-1946 Emigration in Schweden,
Leitung der sozialen Betreuung der kommunistischen Emigranten,
Erteilung von Sprachunterricht, Internierung im Lager Smedsbo,
Mitarbeiter an der Landwirtschaftlichen Hochschule Ultunna bei
Uppsala, Leiter der Parteigruppe der KPD in Stockholm
1946-1954 Stellvertreter, ab 1948 Leiter der
Abteilung Landespolitik/Staatliche Verwaltung des ZK der SED
1950-1967 Abgeordneter der Volkskammer
1954-1963 Leiter des Büros des Präsidiums des
Ministerrates/Büro des Ministerrates und Staatssekretär
1954-1967 Kandidat des ZK der SED
1958-1960 Mitglied des Ständigen Ausschusses der Volkskammer für
die örtlichen
Volksvertretungen
1963-1967 Vorsitzender des Verfassungs- und
Rechtsausschusses und der Interparlamentarischen Gruppe der
Volkskammer
1964 Mitglied des Komitees der
Antifaschistischen Widerstandskämpfer
3. März
1971 in Berlin verstorben
Quellen
BArch DY 30/IV2/11/v.1056-SED Kaderakte Anton
Plenikowski
BArch NY 4141/1, 2
BArch SgY 30/1433-Erinnerungen von Anton
Plenikowski
Inhaltliche Charakterisierung:
Das Zentrale Parteiarchiv der SED erhielt die Dokumente im Jahre 1970
von der Ehefrau Anna Plenikowski. Des Weiteren erfolgte im Rahmen der
Bestandsabgrenzung 1979 ein Zugang von Redemanuskripten Anton
Plenikowskis aus dem Nachlass von Otto Grotewohl.
Im Nachlass ist das Wirken Anton Plenikowskis als Mitglied der
Bezirksleitung der KPD und als Abgeordneter des Volkstages in Danzig
von 1930 bis 1937 dokumentiert. Die Überlieferung aus dieser Zeit ist
aussagekräftig für das Vorgehen der Naziregierung in Danzig zur
faschistischen Durchdringung des Staatsapparates und des öffentlichen
Lebens einschließlich der Gleichschaltung des Volkstages und des
Abbaus demokratischer Rechte der Bevölkerung. Sie belegen die
Verhaftung und Verurteilung von Mitgliedern der KPD ebenso wie
Proteste Anton Plenikowskis gegen den Entzug seines
Abgeordnetenmandats.
Aus der Zeit seiner
Emigration in Schweden sind nur Zeitungsartikel in der Landessprache
enthalten. Einzelheiten zu dieser Thematik findet man in der Akte
Verbindung mit Emigranten in Schweden im Bestand der KPD (BArch RY 1/I
2/3/369).
Der umfangreichste Teil des
Nachlasses wird vor allem durch die Redemanuskripte und
Arbeitsmaterialien aus der Tätigkeit Anton Plenikowskis als
Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe und des Verfassungs-
und Rechtsausschusses der Volkskammer sowie als Leiter des Büros des
Ministerrates bestimmt. Hervorzuheben sind seine Ausführungen über die
Verbesserung der Arbeitsweise staatlicher Organe und Volksvertretungen
insbesondere in einzelnen Bereichen des Ministerrates. Die Materialien
vermitteln auch einen Einblick in sein Engagement als Abgeordneter im
Bezirk Suhl. Sie dokumentieren die soziale und ökonomische Entwicklung
einzelner Kreise Thüringens sowie die Probleme in den Betrieben des
Bergbaus und der Kaliindustrie. Besonders sei auf eine Akte verwiesen,
welche das Flugaufkommen in Berlin-Schönefeld belegt und eine
Statistik über den Luftverkehr in der DDR enthält. Daneben sind
Aufzeichnungen über die Bemühungen der DDR um die Mitgliedschaft in
internationalen Gremien, die politischen Entwicklungen in der BRD und
den Kontakt zu Parlamentariern anderer Länder vorhanden.
Biografische Materialien sind kaum überliefert.
Informationen dazu erhält man aus der Kaderakte der SED (BArch DY
30/IV 2/11/v. 1056) und aus den Erinnerungen von Anton Plenikowski aus
seiner Zeit als Funktionär der KPD in Danzig (BArch SgY
30/1433).
Der Nachlass ist im Rahmen der
Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes frei zugänglich. Bei einer
Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der
Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4141/1,
Kurzform: Barch NY 4141/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der
Nr. 1).
Jana Pautsch
Umfang, Erläuterung: 25
AE
Zitierweise: BArch NY
4141/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch NY 4141
- Extent
-
25 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> P
- Related materials
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: DA 1-Volkskammer
DC-20 Ministerrat, Büro des Präsidiums
DY 30-SED, Konferenzen und Beratungen
DY 30-SED, Büro Walter Ulbricht
DY 30-SED, Abteilung Staats- und Rechtsfragen im ZK
- Provenance
-
Plenikowski, Anton, 1899-1971
- Date of creation of holding
-
1928-1970
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Plenikowski, Anton, 1899-1971
Time of origin
- 1928-1970