Bestand
2.3.52 Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener, Ortsgruppe Böhlitz-Ehrenberg (Bestand)
Bestandsgeschichte: Am 7. Dezember 1919 wurde in Böhlitz-Ehrenberg eine Ortsgruppe des Einheitsverbandes der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen Deutschlands gegründet. Mit dem Protokoll der Gründungsversammlung beginnt der im Stadtarchiv Leipzig vorliegende Protokollband. Er wurde dem Stadtarchiv ca. 2008 vom Kreisarchiv Leipziger Land übergeben. Die Ortsgruppe war nicht nur für Böhlitz-Ehrenberg, sondern auch für die Orte im "äußersten Westen der Amtshauptmannschaft Leipzig" zuständig. Zuvor scheinen bereits mehrere Ortsgruppen gegründet worden zu sein, da sie auf der Versammlung vom 3. Februar 1920 als "noch etwas jung" bezeichnet wurde. In einigen zum Ortsverband gehörenden Orten gab es sogenannte Nebengruppen. Im Protokoll zur Versammlung vom 8. Juli 1920 ist die Nebengruppe Groß- und Kleinmiltitz benannt.
Allem Anschein nach wurde Anfang der 1920er Jahre der Verband umbenannt bzw. die Ortsgruppe in einen anderen Verband überführt. Als Ortsgruppe Böhlitz-Ehrenberg des Reichsverbandes Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener ist sie dann nachweisbar. Neben diesem Reichsverband mit seinen Ortsgruppen existierte zeitgleich ein Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen mit seinen Kreis- und Ortsgruppen. Recherchen darüber, ob bzw. in welchem Umfang es Verbindungen zwischen beiden Verbänden gab und ob es später gar zu einem Zusammenschluss kam, wurden bisher nicht geführt. Nach einer Bekanntmachung im Sächsischen Verordnungsblatt vom 25. April 1933 wurde u.a. dem Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen die Eigenschaft als landeswichtiger Verband entzogen. Dem entsprechend befand sich Anfang Mai 1933 die Ortsgruppe Leipzig in Auflösung. Ohne das dies anhand des Protokollbandes eindeutig nachweisbar ist, wurde ab Mai 1933 in Böhlitz-Ehrenberg aus der Ortgruppe des Reichsverbandes eine der Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV). Es scheint sich dabei um einen nahtlosen Übergang gehandelt zu haben. Auf der Versammlung vom 23. August 1933 wurde über "die Vereinigung sämtlicher Kriegsopfer in der neu geschaffenen NSKOV gemäß dem jetzt allgemein geltenden Führerprinzip" berichtet. Der Band endet ohne ersichtlichen Grund mit dem Versammlungsprotokoll vom 31. Mai 1935.
Die bei der Ortsgruppe geführten Unterlagen (Schriftwechsel, Druckschriften, Finanzen), Vorgänge zur Mitgliederbetreuung und Unterstützungsgesuche sind nicht überliefert.
Signaturbeispiel: RV Kriegsbeschädigte Böh-Eh Nr. 1
- Umfang
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Laufmeter: 0,11; Stück: 1
- Kontext
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Stadtarchiv Leipzig (Archivtektonik) >> 2 Nichtkommunales Archivgut >> 2.3 Gesellschaften und Vereine
- Bestandslaufzeit
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1919 - 1935
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gilt die Archivsatzung des Stadtarchivs Leipzig.
- Letzte Aktualisierung
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15.01.2024, 13:49 MEZ
Datenpartner
Stadtarchiv Leipzig. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1919 - 1935