Hochschulschrift

Gasaustausch, regionale Ventilation und Atemmechanik bei lungengesunden Patienten unter kontrollierter Beatmung mit Exspirationskontrolle (FLEX) - eine randomisierte klinisch-experimentelle Pilotstudie

Abstract: Die moderne Medizin ist ohne mechanische Beatmung kaum mehr vorstellbar. Nicht nur in der Intensivtherapie, auch im perioperativen Management nimmt sie eine zentrale Rolle ein. Jedoch kann die perioperative Beatmung auch bei lungengesunden Patienten zu postoperativen pulmonalen Komplikationen und somit zu erhöhter Morbidität und Mortalität führen. Die optimale perioperative Beatmungstherapie ist daher Gegenstand der aktuellen Forschung. Die flusskontrollierte Exspiration (FLEX) stellt eine neuartige Therapieoption im Kontext des lungenprotektiven Beatmungsmanagements dar und war Gegenstand der hier vorgelegten Arbeit.Neben einer sicheren Anwendbarkeit der FLEX am Patienten wurde eine Verbesserung der intratidalen Compliance, der regionalen Ventilation und der arteriellen Oxygenierung durch perioperativen Einsatz der FLEX postuliert.In einer randomisierten klinisch-experimentellen Pilotstudie wurden dazu 34 lungengesunde Patienten während elektiver Eingriffe in Allgemeinanästhesie untersucht. Unter mechanischer Beatmung wurden diverse atemphysiologische Messgrößen bei Positiven Endexspiratorischen Atemwegsdrücken von 5 und 7 mbar jeweils mit und ohne FLEX erhoben. Daraus konnte als primäre Zielgröße das intratidale Compliance-Profil mittels gliding-SLICE Methode berechnet werden. Als sekundäre Zielgrößen wurden die arterielle Oxygenierung mittels arterieller Blutgasanalyse und die regionale Ventilation mithilfe der Elektroimpedanz-Tomografie untersucht.Die FLEX konnte sicher angewendet werden und hatte zu keinem Zeitpunkt unerwünschten Nebenwirkungen auf Hämodynamik und Oxygenierung. Ein positiver Effekt der FLEX auf die intratidale Compliance konnte nicht beobachtet werden. Insbesondere bei niedrigem PEEP führte die FLEX jedoch zu einer signifikanten Mehrbelüftung in den abhängigen, dorsalen Lungenabschnitten.Die FLEX ist ein sicher anwendbares Verfahren, welches jedoch bei lungengesunden Patienten nur einen geringen unmittelbaren Nutzen zeigte. Möglicherweise profitieren vor allem pulmonal kompromittierte Patienten von der FLEX. Weitere Studien sind nötig, um mögliche günstige Effekte der verbesserten Lungenventilation auf relevante klinische Endpunkte, wie postoperative pulmonale Komplikationen zu untersuchen, und den Stellenwert der FLEX im Kontext der perioperativen Beatmungstherapie zu klären

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch
Notes
cc_by_nc_nd http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de cc
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2017

Keyword
Künstliche Beatmung
Anästhesie
Exspiration
Perioperative Phase
Klinisches Experiment
Gasaustausch
Ventilation
Atemmechanik
Nichtmedikamentöse Therapie

Event
Veröffentlichung
(where)
Freiburg
(who)
Universität
(when)
2017
Creator
Contributor
Schumann, Stefan
Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Medizinische Fakultät
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

DOI
10.6094/UNIFR/11784
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-117844
Rights
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Last update
25.03.2025, 1:46 PM CET

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Object type

  • Hochschulschrift

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Time of origin

  • 2017

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