Arbeitspapier

Corporate Social Responsibility (CSR), Stakeholder Management und Netzwerkgovernance

Stakeholder-Dialoge, Multistakeholder-Foren, deliberative Diskurse, Stakeholder-Netzwerke - um nur einige Varianten der etablierten Begrifflichkeiten des politischen Diskurses anzuführen - sind Steuerungsmedien moderner Gesellschaften. Mit ihnen verbindet sich der Versuch, auf die wachsende Komplexität und Unsicherheit einer globalisierten Welt durch eine Steigerung der Adaptivität ihrer Governancestrukturen zu reagieren. Diese Komplexität und Unsicherheit der Entscheidungen speist sich im Wesentlichen aus der nicht abreißenden Zunahme neuartiger Fragestellungen und Herausforderungen für alle Subsysteme der Gesellschaften. Dialoge und Diskurse sind in dieser Situation Medien dezentraler Steuerung, mit denen versucht wird, mehr Alternativen und damit auch Wettbewerb in der institutionellen und organisatorischen Struktur einer Gesellschaft zu schaffen. Die dadurch entstehende institutionelle Diversifität vergrößert die adaptive Effizienz einer Gesellschaft, mit ihren Herausforderungen erfolgreich umzugehen. Stakeholder-Netzwerke erlauben die Integration und Organisation verstreuten Wissens, neuer Ideen, und eine ihrer Erfolgsbedingungen ist es, dass sie dies zu niedrigen Transaktionskosten tun. Hier liegt die Triebkraft für die allgemein anerkannte Tatsache, dass Unternehmen in den gesellschaftlichen Diskursen der letzten Jahre eine prominente Rolle gespielt haben und wohl auch noch künftig spielen werden. Unternehmen sind wissensbasierte Organisationen, die über ein vielfältiges Wissen (aus Management, Kultur, Ökonomik, Politik etc.) verfügen und Ressourcen zur Realisierung sich daraus ergebender Handlungsoptionen mobilisieren können. Damit sind sie Ressourcenbündel, die auch für die Entscheidung politischer oder gesellschaftlicher Fragen mit Nutzen zugänglich gemacht werden können. Ökonomisch gesehen stellt sich hier zunächst die Frage nach den Transaktionskosten und der Verteilung der Erträge aus diesen materiellen und immateriellen Ressourcen. Damit zusammenhängend stellt sich die Frage nach der angemessenen Governancestruktur zur Mobilisierung und Einspeisung dieser Ressourcen in die Gesellschaft und umgekehrt, sowohl aus Sicht der Unternehmen als auch aus Sicht der Gesellschaft. In diesem Bericht wird aufgezeigt, welche Konsequenzen sich aus der Diskussion über CSR und Netzwerke für die Betrachtung des Wesens der Firma ergeben. Dazu wird zuerst die neu entwickelte Stakeholder- Governance-Theorie vorgestellt, in der die Firma als eine gesellschaftliche Governanceform für bilaterale und multilaterale, vertraglich organisierte Stakeholder-Beziehungen verstanden wird (vgl. Kapitel II). Anschließend werden die empirischen Ergebnisse der komparativen Analyse erörtert, in der untersucht wurde, ob und inwieweit bestimmte Governanceformen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Vergleich zu Großunternehmen signifikante Unterschiede hinsichtlich Effektivität, Effizienz und Legitimität von CSR aufweisen (vgl. Kapitel III).

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: KIeM Working Paper ; No. 31/2010

Classification
Management
Subject
Corporate Social Responsibility
Governance
Governanceethik
Klein- und Mittelbetrieb
Stakeholder
Corporate Social Responsibility
Stakeholder
Soziales Netzwerk
Wissensmanagement
Transaktionskosten
Governance-Ansatz

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Wieland, Josef
Schmiedeknecht, Maud
Event
Veröffentlichung
(who)
Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG), Konstanz Institut für WerteManagement (KieM)
(where)
Konstanz
(when)
2010

Handle
URN
urn:nbn:de:bsz:kon4-opus-1256
Last update
10.03.2025, 11:45 AM CET

Data provider

This object is provided by:
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Arbeitspapier

Associated

  • Wieland, Josef
  • Schmiedeknecht, Maud
  • Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG), Konstanz Institut für WerteManagement (KieM)

Time of origin

  • 2010

Other Objects (12)