Arbeitspapier

Handlungsempfehlungen und Baumarteneignung auf organischen Böden: Ergebnisse aus dem Projekt MoorWald

Ein Ziel der Nationalen Moorschutzstrategie der Bundesrepublik Deutschland umfasst die Reduktion der Treibhausgasemissionen aus forstwirtschaftlich genutzten Moorböden. Dies kann nur über eine dauerhafte Wiedervernässung der betroffenen Flächen erreicht werden und setzt eine Anpassung der Waldbestände an die sich damit verändernden hydrologischen Verhältnisse voraus. Aktuell werden 15 % der Moorböden in Deutschland als Waldfläche genutzt. Auswertungen der Bundeswaldinventur haben ergeben, dass sich etwa 50 % der Waldfläche auf organischen Böden (umfassen anmoorige Standorte, Hochmoor und Niedermoor) in Privatwaldbesitz befinden. Hierauf stocken vor allem die Baumarten Fichte (Picea abies), Kiefer (Pinus sylvestris), Moorbirke (Betula pubescens) und Schwarzerle (Alnus glutinosa), die aufgrund ihrer verschiedenen Standortansprüche unterschiedliche Wachstumsreaktionen (Vorrat, Zuwachs) auf den drei organischen Bodentypen zeigen. Dies bestätigen auch Ergebnisse einer durchgeführten Literaturrecherche. Um diese Akteure für Moorschutzaktivitäten zu gewinnen, müssen dringend Förderinstrumente geschaffen werden, die unter anderem hohe Kosten für Waldumbau, Bewirtschaftungserschwernisse sowie Ertragsverluste decken oder einen Landtausch von produktiven entwässerten in aus forstlicher Sicht unproduktive wiedervernässte Waldmoorflächen gewährleisten. Die im Projekt MoorWald erzielten Ergebnisse sollen dafür genutzt werden, um Privatwaldbesitzer auf mögliche Moorklimaschutzmaßnahmen in ihren Wäldern als auch die damit verbundenen Veränderungen hinzuweisen und sollen innerhalb dieses Thünen Working Papers in Form von Handlungsempfehlungen vorgestellt werden. Hier zeigte sich, dass die Schwarzerle, die einzige Baumart ist, die auf vollständig vernässten Standorten für eine forstliche Bewirtschaftung eingesetzt werden kann. Fichte und Kiefer sind für solche Standorte ungeeignet, da sie in ihrem Wachstum und in ihrer Stabilität zu stark beeinträchtigt werden. Die Moorbirke kann nach Literaturangaben zwar in wiedervernässten Niedermooren eingesetzt werden, wird aber ihren Lebensraum eher in den Randbereichen der renaturierten Flächen finden.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: Thünen Working Paper ; No. 221

Classification
Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Subject
Birke
Erle
Kiefer
Fichte
Moorwald
organische Böden
Privatwald
Wiedervernässung
Birch
Alder
Pine
Spruce
Peatland Forest
Organic Soils
Private Forest
Rewetting

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Dunger, Steffi
Dunger, Karsten
Oertel, Cornelius
Wellbrock, Nicole
Event
Veröffentlichung
(who)
Johann Heinrich von Thünen-Institut
(where)
Braunschweig
(when)
2023

DOI
doi:10.3220/WP1694000648000
Handle
URN
urn:nbn:de:gbv:253-202309-dn066786-7
Last update
10.03.2025, 11:41 AM CET

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Object type

  • Arbeitspapier

Associated

  • Dunger, Steffi
  • Dunger, Karsten
  • Oertel, Cornelius
  • Wellbrock, Nicole
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut

Time of origin

  • 2023

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