Bestand

Karl Heim (1874-1958), Teilnachlass (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Bestandsstruktur, -geschichte:
Es handelt sich lediglich um einen Nachlass-Splitter. Der Verbleib des eigentlichen Nachlasses ist nicht bekannt.
Vermerk: Benutzung der Korrespondenz zwischen Karl und Hedwig Heim nur mit besonderer Genehmigung.
Einleitung
1. Biographische Daten
Karl Wilhelm Hermann Heim
20.1.1874 geb. in Frauenzimmern bei Brackenheim, 30.8.1958 gest. in Tübingen
Vater: Christian Gottlieb Heim, zuletzt Pfarrer in Nürtingen, geb. 4.8.1827 Winnenden, gest. 7.9.1907 Nürtingen. Mutter: Stephanie geb. Kieser, geb. 18.3.1837 Isny, gest. 22.12.1910 Korntal.
1883-1888: Besuch der Lateinschule Kirchheim/Teck
1888-1890: Besuch des Evangelisch-theologischen Seminars Schöntal
1890-1892: Besuch des Evangelisch-theologischen Seminars Urach
27.7.1892: Reifeprüfung
1892-1896: Studium der Theologie in Tübingen als Zögling des Evangelischen Stifts
August 1896: Erste theologische Dienstprüfung
1896-1897: Fortsetzung der Studien in Tübingen zur Bearbeitung der von der Evangelisch-theologischen Fakultät für das Jahr 1896/97 gestellten wissenschaftlichen Preisaufgabe "Heilsglaube und geschichtliche Thatsache", für die ihm der Preis zuerkannt wird.
Studienaufenthalt in England
4.6.-23.10.1897: Vikar in Giengen an der Brenz
Okt 1897-Okt.1899:Hilfslehrer für Geschichte, deutsche Literatur und Sprache an der Kinderrettungs- und Privatschullehrerbildungs-Anstalt Tempelhof bei Crailsheim und Vikar an der Anstalts- und Dorfgemeinde
2.3.1899: Promotion zum Dr. phil. in Tübingen, Dissertation: Die Grundprinzipien der Erkenntnistheorie und Logik von Hobbes
Herbst 1899- Sommer 1902: Reisesekretär der Deutschen Christlichen Studenten-Vereinigung
1900: Halbjähriger Studienaufenthalt an der Universität Heidelberg)
Juni 1900: Zweite theologische Dienstprüfung
1902: Hospitation an der Universität Halle /Saale (Erkenntnistheorie, höhere Mathematik und mathematische Physik, Elektrotechnik)
April 1903- Okt.1911: Inspektor des Schlesischen Konvikts für Studierende der Theologie in Halle
9.5.1905: Promotion zum Lic. theol. in Tübingen, Dissertation: Das Weltbild der Zukunft
1906: Probevorlesung in Halle: "Das Schriftprinzip der Scholastik"
Jan. 1907: Habilitation und Verleihung der Lehrbefugnis an der Universität Halle, Habilitationsschrift: Über das Wesen der Gnade und ihr Verhältnis zu den natürlichen Funktionen des Menschen bei Alexander Halesius
3.4.1913: Eheschließung mit Hedwig Uhl, geb. 25.8.1887 in Oberndorf, gest. 5.7.1973 in Tübingen, Tochter des Dekans Julius Uhl (1856-1928) und seiner Frau Anna geb. Winter (1859-1929) in Neuenbürg
Ruf an die Universität Basel
13.12.1913: Verleihung des Professorentitels
29.7.1914: Verleihung der theologischen Ehrendoktorwürde durch die Theologische Fakultät der Universität Halle.
Entlassung aus dem württembergischen Kirchendienst.
10.6.1914: Berufung auf den Lehrstuhl für systematische Theologie an der neuerrichteten Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Münster und zum Direktor des Evangelisch-theologisch Seminars.
Okt.1916-Okt. 1917: Leiter einer Beratungsstelle in Berlin im Rahmen des "Deutschen Studentendienstes von 1914" für die Deutsche Christliche Studentenvereinigung
Juni 1917-Mai 1918: Seelsorge im Lazarettlager Hald auf Jütland (Dänemark) (Deutscher Sonderausschuss für Kriegsgefangenenhilfe in Kopenhagen als Vertreter des Frauendienstes für Deutsche Kriegsgefangenenhilfe in Berlin
1917: Reise nach Norwegen zur Pastoration der Interniertenlager Huvolsaasen und Löken
23.1.1920: Berufung auf den Lehrstuhl für "Systematische Theologie mit Beteiligung am neutestamentlichen Unterricht" bzw. für "Glaubens- und Sittenlehre sowie für neutestamentliche Exegese" in Tübingen
1920-1948: Frühprediger an der Stiftskirche, seit 1929: 1. Frühprediger
1922: Teilnahme an der Weltkonferenz des Christlichen Weltstudentenbundes in Peking
1928: Teilnahme an der 2. Weltmissionskonferenz in Jerusalem
1935: Gastvorlesungen in den USA
3.7.1936:Verleihung der theologischen Ehrendoktorwürde durch die Universität Edinburgh
1937: Ablehnung eines Rufes an das Theologische Seminar in Princeton
1939: Emeritierung
1950: Ende der Lehrtätigkeit
1954: Verleihung der Ehrenbürgerrechte durch die Stadt Tübingen
2. Bestandsgeschichte
Die hier verzeichneten Unterlagen aus dem Nachlass von Karl Heim wurden dem Universitätsarchiv im April 1995 von Pfarrer i. R. Hermann Kopp, Leonberg, übergeben, einem Neffen Karl Heims. Es handelt sich dabei lediglich um einen Nachlassplitter, während über das Schicksal der Manuskripte und wissenschaftlichen Korrespondenzen Karl Heims nichts bekannt ist, soweit solche bei seinem Tode noch vorhanden waren.
Ein weiterer Nachlassplitter, vor allem Unterlagen, die die Deutsche Christliche Studentenvereinigung betreffen, gelangte auf nicht mehr zu klärendem Wege in das frühere Archiv der EKD und wird heute im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin aufbewahrt.
Als Fremdprovenienz sind beim Bestand auch chronikalische Aufzeichnungen aus dem Lehrerseminar Tempelhof bei Crailsheim überliefert, wo Heim 1898 bis 1899 als Lehrer tätig war.
3. Bearbeiterbericht
Der Bestand wurde zum größeren Teil im Januar 1996 verzeichnet, abgeschlossen wurden die Arbeiten im November 1997. Dabei wurde das Sammlungsgut, dessen Beschaffenheit oder Format eine separate Lagerung erfordert, folgenden Spezialsammlungen und Selekten zugeordnet:
UAT 132: Doktordiplome der Universität Tübingen
UAT S 18: Bilder und Stiche
UAT S 32: Tonbänder
UAT S 35/3: Geschlossene Photosammlungen
UAT S 150:Diplome auswärtiger Universitäten
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Stücke:
132/61-1899,6: Doktordiplom der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen, 1 Ausfertigung (gerollt), 1 Abdruck, 2.3.1899
132/11-1905,1, Licentiatendiplom der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen, 1 Ausfertigung (gerollt), 2 Abdrucke, 9.5.1905
S 150/19, Ehrendoktordiplom der Universität Halle/Saale, 1 Ausfertigung, gerollt, 29.7.1914
S 150/20, Ehrendoktordiplom der Universität Edinburgh, Ausfertigung, gerollt, 3.7.1936
U132/13-1955,1, Urkunde über die Erneuerung der Licentiatenwürde, 1 Ausfertigung (gerollt), 9.5.1955
S 35/3, Photographien (ein vollständiges Verzeichnis soll noch angelegt werden)
S 32/23, Morgenfeier im Südwestfunk, Landesstudio Tübingen, 1 Tonband (umsigniert Jan. 2002., Altsigntur: UAT S 32/25)
S 18/64, Portrait von Ludwig Kochhanau, München, Steindruck (?), 6 Exemplare in Rolle, 1935, 2 Exemplare signiert.
4. Ergänzende Überlieferung
UAT 42/7, Nr. 99: Studentenakte
UAT 126/226a: Personalakte des Akademischen Rektoramts
UAT 130a/6: Erste theologische Dienstprüfung
UAT 131/48b,16: Promotionsakte der Philosophischen Fakultät
UAT 162/27: Personalakte der Evangelisch-theologischen Fakultät
UAT 205/1: Lehrstuhlakte "Systematische Theologie und Religionsphilosophie"
UAT S 100/117: Vorlesungsnachschrift "Ethik II", 1932/33
UAT S 100/118: Vorlesungsnachschrift "1. Korintherbrief", 1932
UAT S 100/446: Vorlesungsnachschrift "Ethik II. Teil", 1930
UAT S 100/447: Berichte des Systematischen Hauptseminars im Wintersemester 1933/34 "J. Calvin: Institutio Christianae Religionis" mit Bericht über die Festsitzung zu Heims 60. Geburtstag
UAT S 117/84: Protokolle des Systematischen Hauptseminars im Sommersemester 1937 "Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament"
UAT S 117/85: Protokolle des Systematischen Hauptseminars im Wintersemester 1936/37 "Bibelglaube und völkische Theologie"
5. Literatur
Bibliographie zur Geschichte der Universität Tübingen, Tübingen, 1980, Nr. 6251-6278.
Art. Heim, Karl in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 14, Berlin 1985, S. 774-777 (mit Literatur- und Schriftenverzeichnis).
Rolf Hille, Das Ringen um den sekulären Menschen. Karl Heims Auseinandersetzung mit der idealistischen Philosophie und den pantheistischen Religionen, Basel 1990.
Elisabeth Gräb-Schmidt, Erkenntnistheorie und Glaube: Karl Heims Theorie der Glaubensgewißheit vor dem Hintergrund seiner Auseinandersetzung mit dem philosophischen Ansatz Edmund Husserls, Berlin 1994.
Helmut Krause, Theologie, Physik und Philosophie im Weltbild Karls Heims: das Absolute in Physik und Philosophie in theologischer Interpretation, Frankfurt am Main, 1995.
Tübingen, den 13.11.1997
Dr. Johannes Michael Wischnath
Abkürzungsverzeichnis
A.V.: Akademische Vereinigung
EKD: Evangelische Kirche Deutschland
i.R.: in Ruhe
Lic.: Lizentiat
N.N.: nomen nescio (unbekannt)
Inhalt:
1. Persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke (UAT 653/1, 3 6-8, 13-14, 20, 31: 9 Nrn, 1885-1957).
2. Persönliche Korrespondenz: Privatkorrespondenz von Karl und Hedwig Heim (UAT 653/2, 4-5, 9-12, 23: 8 Nrn, 1888-1969).
3. Wissenschaftliche Arbeit (UAT 653/30: 1 Nr., 1917).
4. Lehrerseminar Tempelhof (Krs. Crailsheim) (UAT 653/15-17: 3 Nrn, 1897-1904) (Fremdprovenienz).
5. Sammlungsgut: Widmungsalbum des theologischen Vereins Dorpat (Estland), Gästebuch (UAT 653/18-19: 2 Nrn, 1901, 1913-1957).
Diplome und Urkunden (UAT 132/61-1899,6; 132/11-1905,1; 132/13-1955,1; S 150/19-20; 653/21-22 7 Nrn, 1899-1955).
Bildgut (UAT 653/29: 1 Nr., 1922).
Siehe auch Sammlung S 35/3 (Geschlossene Fotosammlungen) (S 35/3, 30-33, 34(1-3), 35-61: 33 Nrn, 1885-1971).
Tonträger (S 32/35: 1 Nr.).
Graphische Arbeiten (S 18/64: 1 Nr.).

Bestandssignatur
UAT 653/
Umfang
0,50 lfm

Kontext
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Ng Nachlässe H >> Karl Heim (1874-1958)

Indexbegriff Sache
Nachlass
Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1885-1969

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Letzte Aktualisierung
02.07.2025, 11:32 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1885-1969

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