Bestand
Pfarrarchiv Isling (Lkr. Lichtenfels) (Bestand)
Vorwort: Findmittel: Das Pfarrarchiv ist durch ein Findbuch aus dem Jahr 1992 erschlossen.
Gründung und Umfang der Pfarrei
Das Dorf Isling, das bereits 951 zum erstenmal in einer Urkunde genannt wird, gehörte wohl ursprünglich zur Pfarrei Altenkunstadt. Über den Zeitpunkt der Abtrennung und der Erhebung zur eigenständigen Pfarrei Isling selbst ist in den Quellen nichts überliefert. Erstmals erwähnt wird die Pfarrei in einer Urkunde aus dem Jahr 1182, in der Bischof Reginhard von Würzburg dem Markgrafen Berthold von Istrien (Graf von Andechs) erlaubt, die vormals zur Würzburger Pfarrkirche in Hiselingen gehörigen Zehnten des Dorfes Hohestat (Hochstadt a.M.), bischöfliches Lehen, an das Kloster Langheim zu vertauschen. Isling ist mit Sicherheit eine vorbambergische Würzburger Eigenkirche gewesen. 1314 inkorporierte der Bamberger Bischof Wülfling die Islinger Pfarrkirche dem Kloster Langheim (1132/33 gegründet), das zuvor das Patronat erworben haben muss. Seit dieser Einverleibung wurde die Geschichte der Pfarrei sehr vom nahen Kloster Langheim geprägt, was u.a. dadurch zum Ausdruck kam, dass aufgrund des Präsentationsrechtes des Klosters zuallermeist Konventuale von Langheim als Pfarrer und Kooperatoren in Isling fungierten. 1331 gewährten mehrere Bischöfe einen Ablass für die Islinger Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.
Der Sprengel der Pfarrei erstreckte sich um 1520 auf die Dörfer Kaspauer, Siedamsdorf, Altendorf, Köttel, Mönchkröttendorf, Roth, Obersdorf, Thelitz, Anger, Bohnberg, Geutersberg, Ziegengraben, Reuth, Wolfsloch, Hochstadt am Main, Trieb und Lahm. 1820 wurden Hochstadt, Geutersberg und Wolfsloch zur Pfarrei Marktzeuln geschlagen. Kaspauer kam zur Pfarrei Weismain und Thelitz zu Altenkunstadt. 1834 gehörte Trieb zum Sprengel der Pfarrei Lichtenfels.
Archivische Übernahme und Ordnung des Pfarrarchives
1987 wurde das Pfarrarchiv Isling im das Archiv des Erzbistums Bamberg deponiert, um es zu ordnen und zu verzeichnen. Die Archivalien befanden sich abgesehen von einigen kleinen Fraß- und Feuchtigkeitsschäden allgemein in einem guten Zustand. Sie entstammen bis auf wenige Faszikel, die anlässlich von Rechtsstreitigkeiten beim Landgericht Lichtenfels oder bei verschiedenen Advokaten erwachsen sind, dem Pfarramt Isling. Die Aktenbände der Provenienz Isling sind sämtlich ungebunden. Das Pfarrarchiv Isling besteht im wesentlichen aus Schriftgut, das dem 19. und 20. Jahrhundert entstammt. Auffällig erscheint der Umstand, dass es angesichts des hohen Alters der Pfarrei kaum Schriftgut aus den vorhergehenden Jahrhunderten im Bestand des Pfarrarchives gibt. Lediglich die Serie der Kirchenstiftungsrechnungen, die allerdings auch erst 1697 beginnt, sowie die Sammlungen von Ehedispensen und von oberhirtlichen Anordnungen reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Es ist daher zu vermuten, dass zu einem früheren Zeitpunkt durch Kassationen der ältere Teil des Pfarrarchives vernichtet wurde. Dies muss schon vor 1858 stattgefunden haben, da schon das Repertorium von 1858 nicht mehr diese Aktengruppen verzeichnet. So fehlt heute fast gänzlich jener Teil an Archivalien, die in der Zeit, als Kloster Langheim Patronatsherr der Pfarrei war, entstanden sind, Vielleicht ist jener Teil schon in Folge der Säkularisation und der Aufhebung des Klosters Langheim vernichtet worden. Darüber hinaus können sich ältere Islinger Bürger daran erinnern, daß nach dem Zweiten Weltkrieg Archivalien in größerem Umfang verbrannt worden sind. Dies würde das Fehlen mancher Archivalien erklären, die noch im Repertorium von 1858 verzeichnet waren.
Quellen- und Literaturhinweise
Archiv des Erzbistums Bamberg:
Rep. I : Nr. 332, U 311, A 216, Pfa 271, Pfa 552, Pfa 567
Dienstregistratur: 22.20 (Deponierung von Pfarrarchiven und Rückgabe derselben)
Guttenberg, Erich Freiherr von und Alfred Wendehorst: Das Bisthum Bamberg, 2. Teil: Die Pfarreiorganisation (Germania Sacra, 2. Abtl.: Die Bisthümer der Kirchenprovinz Mainz, 1. Bd.). Berlin 1966.
Mayer, Heinrich: Die Kunst des Baroberger Umlandes. 2. Aufl. Bamberg 1977, S. 124f.
Die Pfarreien des Erzbistbums Bamberg. Statistische Notizen. Bamberg 1888, S. 171f.
Wachter, Friedrich: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007 - 1907. Bamberg 1908.
Das Pfarrarchiv Isling wird folgendermaßen zitiert: AEB, Rep. 60, PfarrA Isling, Nr.
- Bestandssignatur
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Rep. 60 Isling
- Umfang
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20 lfm
- Kontext
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>> Pfarreien und Seelsorgestellen >> Pfarreien und Kuratien
- Bestandslaufzeit
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1697 - 1978
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
20.08.2025, 12:22 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1697 - 1978