Archivbestand
Von Pelden genannt Cloudt (Bestand)
Das Archiv der Familie von Pelden genannt Cloudt gelangte am 29.3.1956 ins Kreisarchiv Kempen, jetzt Kreisarchiv Viersen. Der Heimatforscher und Archivaliensammler Richard Verhuven hatte es 1933 erwerben können. Der Verkauf durch die Familie von Pelden genannt Cloudt erfolgte im Zusammenhang mit deren Auswanderung in die USA, wie Walter Bremen, der ebenfalls Teile des Archivs erwarb, dem Bearbeiter 1964 berichtet hat. Verhuven stand in besonders freunschaftlicher Beziehung zum bekannten niederrheinischen Historiker, dem Pfarrer Dr. Leopold Henrichs, der ebenfalls Archivalien sammelte. Auch Teile des Archivs der Familie von Eyll, ein Teil der Sammlung des Hülser Schultheißen Christian Roosen und Akten der Gemeinde Tönisberg gelangten an Verhuven. Die vielen Fremdprovenienzen im Bestand Pelden-Cloudt werden damit erklärbar, sind aber keineswegs so eindeutig, dass eine Aufteilung des Bestandes zwingend wäre. Da die Familie von Eyll ebenso wie die von Hönnepel genannt von der Impel, von Kinsky oder Haes in vielfältigen verwandtschaftlichen Beziehungen mit denen von Pelden genannt Cloudt stand, bleibt meist die Frage: Gelangten die Schriftstücke bereits auf dem Erbweg in das Archiv Pelden-Cloudt oder erst nach 1933 aus den Erwerbungen Verhuvens? Sind die schwierigen Zuordnungsverhältnisse der Grund dafür, dass das Archiv bisher unverzeichnet blieb?Benutzt wurde der Bestand bisher offensichtlich in Schatzsuchermanier, denn Verhuven - obwohl auch Archivpfleger des Kreises - legte nur zum persönlichen Gebrauch unvollständige Verzeichnisse an. Eine sehr ausführliche Verzeichnung der Amtsbücher hatte Kreisarchivar Dr. Leo Peters begonnen, deren Ergebnisse (erst am Ende der Verzeichnung entdeckt) sind - teilweise gekürzt - übernommen worden. Im Übrigen blieb der Bestand 1956-1995 unverzeichnet wurde aber häufig benutzt und geriet damit weiter in Unordnung. In vielen Mappen fanden sich Schriftstücke, die mit dem als Titel angegebenen Inhalt absolut nichts zu tun hatten. Eine Reihe von Archivalien fehlte,(1) sie sind aber nicht nur verlegt, was bei fehlenden Nummern und Beständen gleichartigen Schriftguts leicht geschehen kann. Wahrscheinlich wäre mit großem Arbeitsaufwand und unter Heranziehung aller anderen Bestände, deren Überlieferung mit den Namen Verhuven, Bremen, Henrichs, Nettesheim, Real verbunden sind, eine fachgerechtere Verzeichnung möglich. Der Bearbeiter, Archivar im Stadtarchiv Krefeld, hat die Verzeichnung als Dankeschön für die vom Kreisarchivar Herrn Dr. Rehm eingeräumte Möglichkeit übernommen, den Bestand im Stadtarchiv Krefeld sukzessive durchsehen zu können, denn es galt zu prüfen, ob für seinen Beitrag zur Stadtgeschichte Krefeld 1600-1794 Quellen in einem Familienarchiv vorhanden waren, deren Eigentümer jahrhundertelang das Moerser Drostenamt innehatten.Wie das Findbuch belegt, hat sich die Arbeit gelohnt. Ziel der vorliegenden Verzeichnung konnte es nur sein, den gegenwärtigen Bestand Pelden-Cloudt so zu verzeichnen, dass alle Schriftstücke durch Archivsignaturen eine feste Ordnung erhalten und dem Benutzer ausreichende lnformationen über den lnhalt zur Verfügung stehen. Eine gleichgewichtige Erschließung aller Stücke war aus Zeitgründen nicht zu vertreten, weil z.B. bei Briefserien oft erst eine zeitaufwendige Ermittlung der Schreiber erfolgen müsste und der Aufwand gerade bei den umfangreichen Prozessakten nicht lohnt.(2)Bei den Akten wurden die Haupt-Gruppierungen:··Familie von Pelden gnt. Cloudt·Verwandte Familien·Behördenschriftgut aus Amtstätigkeit (Drost/Vogt)gebildet. lnnerhalb der Gruppierungen bzw. Untergruppen werden die Akten in chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Während bei den Akten eine mit der Gliederung übereinstimmende Nummerierung möglich war, sprach bei den Amtsbüchern, deren Nummern keinerlei Ordnungsschema folgen, die Zitierung in der Literatur für eine Beibehaltung. Auf diese Weise bleibt vor allem die einzige wissenschaftliche Untersuchung über die Familie von Pelden gnt. Cloudt von Reinhard Feinendegen (Der niederrheinische Adel der Neuzeit und sein Grundbesitz, s. Literaturangaben) weiter nutzbar.Mit Hilfe der Namen-, Orts- und Sachregister ist es hoffentlich möglich, durch die Struktur des Bestandes bedingte Benutzungsprobleme auszuschalten.Der Erhaltungszustand erfordert Restaurierungsarbeiten. Eine Liste mit den zu restaurierenden Nummern wurde übergeben.(3)Krefeld, Dezember 1996Dieter Hangebruch(1) Z. B. Lagerbuch 31, im Karton Verlustmeldung 10.12.1984; Lagerbuch 55, Vermerk: fehlt 16.1.1995; Lagerbuch 70, Vermerk im Karton "fehlt 10.12.1984".(2) Die Reichskammergerichtsbestände (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Düsseldorf), in denen die von Pelden gnt. Cloudt und die von Kinsky reichlich vertreten sind, sollten primär, die Prozessakten dieses Bestandes nur sekundär benutzt werden.(3) Die Restaurierungsarbeiten sind inzwischen zum Teil durchgeführt.
- Bestandssignatur
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M 1
- Kontext
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Kreisarchiv Viersen (Archivtektonik) >> M Haus-, Hofes- und Familienarchive
- Verwandte Bestände und Literatur
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Reinhard Feinendegen: Der niederrheinische Adel der Neuzeit und sein Grundbesitz - Eine Untersuchung über die Moerser Drostenfamilie von Pelden gnt. Cloudt (=Rheinisches Archiv Bd. 55) Bonn, 1961
- Weitere Objektseiten
- Provenienz
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Verhuven, Richard
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
05.11.2025, 13:59 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand