Arbeitspapier
Recht und Politik in der Reform des deutschen Föderalismus
In der Entwicklung des deutschen Bundesstaates lassen sich drei Phasen unterscheiden: Die anfänglich ungebremste Unitarisierung der Gesetzgebung und Zentralisierung der Finanzbeziehungen wurde seit Mitte der sechziger Jahre korrigiert durch die Institutionalisierung eines kooperativen Bundesstaates mit eng verflochtenen Finanzbeziehungen und gesteigerten Konsenserfordernissen in der Gesetzgebung des Bundes. Seit den neunziger Jahren wird diese Lösung als lähmende Politikverflechtung kritisiert, die durch eine klare Trennung der Zuständigkeiten von Bund und Ländern ersetzt werden sollte. Die mit dieser Zielsetzung im Herbst 2003 eingesetzte Kommission des Bundestages und des Bundesrates zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung ist jedoch wegen ihrer zu strikten Orientierung an diesem, die Unterschiede zwischen den Ländern ignorierenden Trennprinzip zunächst gescheitert. In jeder dieser Phasen wurde die Entwicklung durch die Interaktion zwischen den politischen Akteuren und Interventionen des Verfassungsgerichts geprägt, wobei die ohnehin dominante Tendenz jeweils durch die Rechtsprechung noch verstärkt und verfestigt wurde. Auch in der Arbeit der Kommission hat Dominanz verfassungsrechtlicher Diskurse problemgerechte Lösungen nicht begünstigt.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Series: MPIfG Working Paper ; No. 05/6
- Klassifikation
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Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Scharpf, Fritz W.
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Max Planck Institute for the Study of Societies
- (wo)
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Cologne
- (wann)
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2005
- Handle
- Letzte Aktualisierung
- 10.03.2025, 11:44 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Arbeitspapier
Beteiligte
- Scharpf, Fritz W.
- Max Planck Institute for the Study of Societies
Entstanden
- 2005