Bestand
96 BA Chorweiler (5000/6 Verwaltungsstelle Worringen) (Bestand)
Einleitung
Nach § 3 Ziffer 2 des Eingemeindungsvertrages vom 4. Februar 1921 wurde den Einwohnern der Bürgermeisterei Worringen eine eigene Verwaltungsstelle eingeräumt, die nach der Eingemeindung
1922 im ehemaligen Rathaus von Worringen ihre Tätigkeit aufnahm. Über 40 Jahre blieb diese Einrichtung bestehen, bis sie 1976 im Zusammenhang mit der kommunalen
Gebietsreform von 1975 und nach Einrichtung der Bezirksverwaltungsstellen in der Bezirksverwaltungsstelle 6/Chorweiler
aufging.
Die alte Verwaltungsstelle Worringen bildete einen lockeren Zusammenschluß mehrer Nebenstellen, die in ihrer Zuständigkeit den zentralen städtischen Fachdienststellen unterstellt waren. Als selbständige Organisationseinheit wurde die Verwaltungsstelle erst mit Beschluß der Verwaltungskonferenz vom 6. November 1959 anerkannt. Sie wurde jetzt mit der Gliederungsnummer l005 im Gliederungsplan geführt und dem Hauptamt "dienstaufsichtsmäßig" unterstellt
(Mitteilungsblatt Nr. 46, Jg. 1959). Bis zur Überleitung in die Bezirksverwaltungsstelle wurde die Verwaltungsstelle unter dieser Gliederungsnummer weitergeführt.
Die Verwaltungsstelle Worringen umfaßte folgende Nebenstellen von städtischen Fachdienststellen:
- Ordnungsdienstbezirk 6. In dieser unter der Gliederungsziffer 3200/6 geführten Nebenstelle wurden alle Aufgaben erledigt, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung berührten.
- Standesamt Köln-Worringen. Diese Dienststelle führte alle standesamtlichen Beurkundungen durch. Hier lagen die Geburts-, Ehe- und Sterberegister seit 1800. Die Gliederungsziffer schwankte:
2411/Köln-Worringen (l950), 3400/6 (1959 - 1976).
- Ill -
- Kreisstelle des Wohlfahrtsamtes, auch Wohlfahrtsstelle, Kreisstelle Worringen oder Fürsorgekreisstelle Worringen genannt.
Die Gliederungsziffer änderte sich oft: 5113/Worringen (30er Jahre), 5111/Worringen (l950 - 1958), 5000/6 (1959 - 1970?), 50II/6 (bis 1976).
- Steuerzahlstelle oder Steuerkasse 6.
Auch diese, dem Steueramt unterstehende Stelle änderte oft ihre Gliederungsziffer: 4402/5 (l95o0), 4211/6 (1957/58), 2411 Köln-Worringen (1958 - 1960), 2130/6 (1960 - 1976).
Die Verwaltungsstelle war mit vielseitigen Aufgaben und Zuständigkeiten
ausgestattet, um den Einwohnern des ehemaligen Bürgermeisterbezirks zeitaufwendige Behördenbesuche bei den zentralen Fachdienststellen zu ersparen. So erledigte sie, wie der Verwaltungsleiter Klever 1952 anläßlich stärkerer
Umgemeindungsbestrebungen einzeln aufführte, folgende zusätzlich Aufgaben:
- Anfertigung von Auszügen aus den Personenstandsregistern
- Verkauf von Eigengräbern
- Bearbeitung von Personalausweisen (Annahme der Anträge, Aushändigung der Ausweise)
- Berichtigung von Steuerkarten
- Ausstellung von Aufenthaltsgenehmigungen für Angehörige aus der DDR
- Genehmigung von Tanz- und Festveranstaltungen
- Annahme von Rentenanträgen, Weiterleitung an das Versicherungsamt
- Durchführung regelmäßiger Sprechstunden des Wohnungsamtes und des Bauaufsiehtsamtes
IV.
Der Leiter der Verwaltungsstelle war auch Leiter der Nebenstellen. So war etwa der Verwaltungsstellenleiter Johann Horst zugleich der verantwortliche Standesbeamte
und der Leiter der übrigen Dienststellen. Der eigentliche Bearbeiter der Kreisfürsorgestelle war zu dieser
Zeit zugleich stellvertretender Leiter der Steuerkasse und sollte nach seiner Einarbeitung auch noch zum stellvertretenden
Standesbeamten ausgebildet werden. Der Sachbearbeiter beim Standesamt war stellvertretender Kassierer bei der Steuerkasse und erledigte zusätzlich Sachbearbeiteraufgaben für das Ausgleichsamt. So wurden viele Aufgaben
in Personalunion erledigt. In Krankheitsfällen und bei Urlaubsvertretungen wurden anfallende Arbeiten von den Mitarbeitern der Nebenstelle miterledigt. In den 50er
Jahren bestand das gesamte Personal der Verwaltungsstelle aus etwa 8, kurz vor Aufhebung der Verwaltungsstelle aus
etwa 12 Mitgliedern. Jede der Nebenstellen hatte also etwa 2-3 Mitarbeiter. Eine Schreibkraft war erst in der letzten
Zeit eingesetzt.
Die Leiter der Verwaltungsstelle Worringen waren:
Alfred Klever 1922 - 1945, 1948 - 1958
Gadzali 1946
Johann Horst 1958 - 1963
Franz Mötting 1963 - 1973
Ernst Schoen 1973 - 1976
Die vorliegenden Akten stammen aus mehreren Akzessionen.
Der größte Teil wurde 1985 im Keller der Bezirksverwaltungsstelle 6 (Chorweiler) ermittelt und übernommen. Er umfaßt die Aktennummern 1 - 145. Die zugleich übernommenen Häuserlisten ab 1907 aus dem Tätigkeitsbereich der Ordnungsverwaltung
wurden dem Bestand "Häuserlisten" zugeführt. Die im vorliegenden Bestand aufgeführten Nrn. 146 bis 164 wurden
1959 vom Archiv übernommen (vgl. Nr. 119), und lagen bisher im Bestand 536 (Wohlfahrtspflege, Nrn. 22 - 39).
Da es sich bei dem Bestand 536 um keinen Provenienzbestand, sondern um eine Anhäufung von 41 Akten aus den verschiedenen Fürsorgestellen handelt, spricht nichts dagegen, diese Akten dem vorliegenden Bestand zuzufügen. Dies gilt auch für die dort liegenden Einzelfallakten Nrn. 18 - 21 (jetzt Nrn. 198 - 20l) und für die 1967 übernommenen Einzelfallakten
der Kreisstelle Worringen. Sie sind unter Nr. 166 akzessioniert und bildeten bisher den Bestand 536/Worringen. Sie liegen jetzt unter den Nrn. 171 - 197. Diese Einzelfallakten sind für die allgemeine Benutzung gesperrt und aus personen-
und datenschutzrechtlichen Gründen nicht titelmäßig näher erschlossen.
Eine letzte Gruppe bilden die Akten Nrn. 165 - 170. Es sind ältere Vorgänge, die bis in die 1920er Jahre zurückreichen. Sie waren bisher in einem Schaltordner zusammengefaßt und waren bereits Ende der 1970er Jahre von der Bezirksverwaltungsstelle 6 an das Archiv abgegeben worden.
Im Herbst 1985 wurden die Akten mit den Nrn. 1 - 116 geordnet, verzeichnet
und anschließend dem Bestand angegliedert. Die übrigen Akten wurden anschließend erfaßt, verzeichnet und in die vorgegebene, leicht modifizierte Ordnung eingefügt.
Köln, im März 1986
- Bestandssignatur
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Acc. 874
- Kontext
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10.06.2025, 08:12 MESZ
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Objekttyp
- Bestand