Gemälde

Der Kaiser von China zieht die erste Furche zu Ehren des Ackerbaus

Vermutlich auf Anregung seines Auftraggebers, des Grafen von Hertzberg, hin, orientierte sich Christian Bernhardt Rode hier an einer 1748 veröffentlichten Landeskunde von du Haldes. Das Gemälde und sein Gegenstück Kat.Nr. 2151 besitzen eine klar durchgearbeitete, untersichtig angelegte Komposition. Der Maler scheint dabei den Versuch unternommen zu haben, sich dem lebhaften Kolorit der chinesischen Malerei mit ihrem Verzicht auf modulierende Zwischentöne anzupassen. In Ermangelung von authentischen Vorbildern sind europäisch anmutende Figuren in phantastische ostasiatische Kostüme „gesteckt“. Der Auftraggeber hatte auf seinem Britzer Rittergut, damals unweit von Berlin gelegen, eine vielbeachtete landwirtschaftliche Einrichtung einschließlich Seidenproduktion betrieben. Die moderne Ökonomie des Grafen spiegelte sich auch im Bildprogramm seines Gutshauses wider. Dabei sollte eine historische Konkordanz hervorragender Taten zwischen dem alten China, dem republikanischen Rom und dem aufgeklärten friderizianischen Preußen konstruiert werden. So handelt es sich hier zwar formal um eine Chinoiserie, inhaltlich aber um ein Tugendbild, das im nationalökonomischen Sinn den Landbau, hier den Ackerbau, als Quelle allen Wohlstands proklamiert. Diese Supraporte gehörte zur originalen Ausstattung des Landhauses in Britz, das 1883 gründlich verändert wurde.

Gesamtansicht, freigestellt | Fotograf*in: Jörg P. Anders

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventarnummer
2150
Maße
Bildmaß: 91,7 x 103,5 cm
Material/Technik
Leinwand

Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
1937 Ankauf aus Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Berlin
(wann)
1771

Letzte Aktualisierung
09.04.2025, 10:13 MESZ

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Objekttyp

  • Gemälde

Beteiligte

Entstanden

  • 1771

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