Bestand

IG Farbenindustrie AG, Farbenfabrik Wolfen (Bestand)

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.

Findhilfsmittel: Findbuch

Registraturbildner: Die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (Agfa), Berlin, konnte in den neunziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts aufgrund der steigenden Nachfrage nach Anilinfarben ihre Produktion ständig erweitern. 1894 gründete sie im Bitterfelder Braunkohlenrevier ein weiteres Werk, das 1896 auf der Flur des Ortes Greppin (bei Wolfen) in Betrieb genommen wurde. Hauptsächliche Produkte waren Farbstoffe und deren Ausgangsmaterialien. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges erfolgte eine teilweise Umstellung der Produktion auf die Herstellung von Salpeter und Salpetersäure. Nach dem Krieg verwendete man diese Anlagen zur Düngerproduktion. Mit dem Zusammenschluss der deutschen Farbenfabriken 1925 wurde das Wolfener Werk ein Betrieb der Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG (IG Farbenindustrie AG). Während des zweiten Weltkrieges stellte es unter anderem Schwefelsäure und seifenartige Produkte her.
Am 19. April 1945 erfolgte die Schließung der Farbenfabrik Wolfen. 1947 ging sie als Abteilung der SAG "Kraska" in den Besitz der UdSSR über, 1952 an die DDR zurück.

Bestandsinformationen: Die Unterlagen der Farbenfabrik Wolfen wurden zunächst im in den fünfziger Jahren eingerichteten Betriebsarchiv des VEB Farbenfabrik Wolfen verwahrt. Nach der Bildung des VEB Chemiekombinates Bitterfeld durch Vereinigung der VEB-Betriebe Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld (EKB) und Farbenfabrik Wolfen (beide 1952 bis 1969) vereinigte man auch deren Betriebsarchive. Im Rahmen der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg wurde der Betreuung der Archive und der Auswertung der Unterlagen der IG-Farben-Betriebe verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet. Die Erarbeitung der archivalischen Quellennachweise zur Geschichte der chemischen Industrie ermöglichte die intensive Verzeichnung der IG-Farben-Bestände. Ende des Jahres 1984 erfolgte die Übergabe des Bestandes an das Staatsarchiv Magdeburg. Im Jahre 1994 gelangte der Bestand zuständigkeitshalber in das neu gegründete Landesarchiv Merseburg.

Zusatzinformationen: Plumpe, Gottfried: Die IG Farbenindustrie AG. Wirtschaft, Technik und Politik 1904-1945, Berlin 1990.- Bitterfelder Chronik. 100 Jahre Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen, Hrsg. Vorstand der Chemie AG Bitterfeld-Wolfen, 1993.

Bestandssignatur
I 532 (Benutzungsort: Merseburg)
Umfang
Laufmeter: 66.5

Kontext
Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik) >> 07. Wirtschaft (mit Bergbehörden bis 1990 und Bankwesen) >> 07.03. Chemische Industrie

Bestandslaufzeit
1878 - 1955

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Letzte Aktualisierung
14.04.2025, 08:12 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1878 - 1955

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