Archivale

Schuldforderungen wegen der Streithagenschen Güter

Enthält: Ausgangspunkt für den vorliegenden Teil der jahrelangen Auseinandersetzung um die Streithagen'schen Güter ist die Schuldverschreibung von 1.000 Rtlr gegen eine Rente von 24 Rtlr, die Johann Heinrich von Streithagen in zwei Teilen, am 25.10.1666 und 6.12.1667, an die Pfarrkirche und deren Armenstiftung getätigt hatte. Weil unter den Erben die Zahlungen in der festgelegten Höhe ausblieben und eine Schuld von 336 Rtlr aufgelaufen war, gingen die Kirchenmeister 1685 vor Gericht (Bevollmächtigter Notar Daniel Fabricius) und forderten den Umschlag der Güter und einen Arrest auf die Jahrespachten. Sie erwirkten, dass die verschriebenen Güter versteigert werden sollten, um ihnen die Schulden zu bezahlen (16.1.1686).Die Erben Streithagens bestreiten jedoch die Rechtmäßigkeit der Versteigerung (hier werden auch die noch währenden Ansprüche Hauptmann Lamouillye erwähnt, vgl. Nr. 920). Inzwischen hat Johann Lambert Bucher (auch: Buchem), der mit Maria Margaretha Alexandrina von Streithagen verheiratet ist, für 1.600 Rtlr die Ländereien erworben und einen Teil davon an seinen Gevatter Peter Wirth zu Kerpen verkauft (vgl. Nr. 898), der nun Anspruch auf die mit Arrest belegte Jahrespacht davon erhebt (29.7. und 3.10.1691). (NB: darüber kommt es ab 1692 zum Rechtsstreit zwischen Buchem und Peter Wirth, vgl. Nr. 918). Im Prozess St. Johann Baptist gegen die Streithagen'schen Erben spricht das Gericht daraufhin den Versteigerungserlös den Gläubigern von St. Johann Baptist zu. Johann Buchem zahlt die Schulden zurück und beantragt die Anerbung mit den Gütern, d. h. den rechtmäßigen Besitz. Das Gericht erklärt ferner, dass es den Erben Streithagen weiterhin freistehen soll, die noch ausstehenden Pachten von den Gütern einzufordern. Das Gericht erkennt die Besitzverhältnisse an und gesteht Buchem die Verfügungsgewalt über die Güter zu. (NB: dieser hat schon 1692 den Streithagen'schen Hof an den Gerichtsschreiber Hillbrandt verkauft, mit den nötigen Formalien: Erbung und Verzicht; vgl. Nr. 921). Die vormaligen Prätendenten bestreiten jedoch die Richtigkeit des Gerichtbeschlusses und beantragen die Appellation, die Buchem als unzulässig zurückzuweisen verlangt: Er habe die Güter vor dem Kerpener Gericht gekauft, "daß selbiges auch die Erbung wie bräuchlich verrichten möge".

Reference number
GerKer, 919
Extent
Schriftstücke: 23

Context
Schöffengericht Kerpen >> 1 Zivilsachen >> 1.2 Erb- und Besitzstreitigkeiten
Holding
GerKer Schöffengericht Kerpen

Indexbegriff subject
Notare - Fabricius, Daniel
Indexentry person
Bucher, (Buchem) Johann Lambert
Fabricius, Daniel, Notar
Hillbrandt, Bertram, Gerichtsschreiber
Lamouillye, Hauptmann
Streithagen, von - Maria Margaretha Alexandrina
Streithagen, von - Johann Heinrich
Wirth, Peter
Indexentry place
Köln - St. Johann Baptist

Date of creation
1685 - 1692

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Last update
05.11.2025, 4:06 PM CET

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Object type

  • Archivale

Time of origin

  • 1685 - 1692

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