Rauße, Karl (Bestand)

Bestand

Form und Inhalt: Vorwort
zum Bestand N 50 Karl Rauße
Biographisches
Dr. jur. Karl Rauße (geb. am 06.12.1901 in Wormsdorf in Sachsen-Anhalt) war das erste von drei Kindern der Eheleute Karl Rauße (gestorben am 28.11.1933) und Elisabeth Rauße, geb. Rochol (23.03.1874 - 14.10.1951).
Bestand
Ein großer Teil des Bestandes stammt aus der Zeit während und nach des Zweiten Weltkriegs.
Eine Auswahl internationaler Zeitungen aus den Monaten August und September des Jahres 1939, also kurz vor und nach Beginn des Krieges, gibt Auskunft über die allgemeine weltpolitische Situation (Nr. 1).
Die private Dimension nationalsozialistischer Herrschaft wird hingegen in den (Feldpost)briefen des Bruders Ernst, eines Zahnarztes und SA-Mitglieds, deutlich (Nr. 5). Dieser ist, im Gegensatz zu seinem Cousin Herbert Rochol, der am 17.12.1943 an der Ostfront verstarb, aus dem Krieg zurückgekehrt.
In seiner Tätigkeit als Landgerichtsrat hatte Karl Rauße unmittelbaren Einblick auf die Arbeit des NS-Justizwesens; so zeichnet die Prozessakte der Verhandlung wegen der Körperverletzung mit Todesfolge eines körperlich behinderten jungen Mannes das Bild einer mit zweierlei Maß messenden Gerichtsbarkeit (Nr. 2).
In der Nachkriegszeit musste Rauße sich vor dem alliierten Kontrollrat für seine NSDAP-Mitgliedschaft, die bereits 1932 begann, verantworten. Sein Rehabilitierungsbeweis im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens (Nr. 3) ist zwar ohne endgültige Entscheidung der Überprüfungskommission überliefert, doch lässt die fortgesetzte Tätigkeit des Karl Rauße als Landgerichtsrat auf einen für diesen positiven Beschluss schließen.
Ein weiterer ausgeleuchteter Aspekt der Kriegs- und Nachkriegszeit ist die erzwungene Unterbringung von Bombengeschädigten und Flüchtlingen, deren soziale Brisanz sich im Bestand in Beschwerden und Drohungen gegen das Fehlverhalten einiger Mieter (Nr. 9, 10 und 12) niederschlägt.
Umfang
Der Bestand gliedert sich in 12 Einheiten, die Dokumente der Jahre 1927 bis 1955 enthalten und damit der Benutzung uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
Der Bestand ist folgendermaßen zu zitieren:
KAW, N 50 Rauße Nr. [ ]
Warendorf, im Juni 2016
Thomas Szymczyk / Dr. Thomas Brakmann

Angaben zum Objekt

• Bestandssignatur: N 050 N 050 Rauße, Karl

Verweise und Beziehungen

• Kontext: Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Bestandslaufzeit: 1927-1955

Weitere Informationen

• Weitere Objektseiten: Objekt im "Archivportal-D" anzeigen
• Geliefert über: Archive in NRW
• Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs: https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=ARCHIV-DE-2238
• Letzte Aktualisierung: 06.03.2025, 18:28 MEZ