Bestand
Archiv für deutsche Kriegsgefangene des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz und für Kriegsgefangenenforschung (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Durch Vermittlung des Preußischen Kriegsministeriums schlossen sich im
Januar 1915 der Hamburgische Landesverein vom Roten Kreuz und der
Frankfurter Verein vom Roten Kreuz zusammen mit dem Ziel, eine
einheitliche Arbeitsgemeinschaft aller mit der Vermißtennachforschung
und Gefangenenfürsorge befaßten Stellen herbei zu führen. Für die
Vermißtennachforschung wählte man den Namen "Ausschuß für deutsche
Kriegsgefangene" und für die Gefangenenfürsorge den Namen "Hilfe für
kriegsgefangene Deutsche". Bis Mai 1915 gelang es, alle größeren
Rotkreuz-Vereine in Deutschland in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen
zu fassen.
Im September 1915 verständigten sich
die Arbeitsgemeinschaft und das Zentralkomitee der Deutschen Vereine
vom Roten Kreuz in Berlin über Grundsätze ihrer jeweiligen
Zuständigkeiten in den Bereichen der Vermißtennachforschung und der
Gefangenenfürsorge. Die beiden Zentralen in Hamburg und Frankfurt am
Main wurden zu amtlichen Auskunftsstellen im Sinne der Haager
Landkriegsordnung; gleichzeitig wurden sie an das
Zentral-Nachweise-Bureau des Preußischen Kriegsministeriums
angegliedert. Zu ihren Aufgaben gehörten u. a. die Nachforschung nach
vermißten Soldaten, die Beschaffung von offiziellen Totenscheinen und
die Verbesserung des Postverkehrs mit Kriegsgefangenen. Der Ausschuß
für deutsche Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz
bemühte sich darüber hinaus um die Nachrichtenvermittlung in den
besetzten Gebieten Frankreichs, Rußlands und Rumäniens sowie um die
Verbesserung der Lage der ausländischen Kriegsgefangenen in
Deutschland.
Im Juli 1916 gründete Rudolf
Lismann, ein leitender Mitarbeiter des Ausschusses für deutsche
Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz, das Archiv des
Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene, später Archiv für
Kriegsgefangenenforschung. Sein Ziel war eine umfassende Dokumentation
über die Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs unter einheitlichen
Gesichtspunkten. Zu den Sammlungsgebieten gehörten die
Hilfsorganisationen der Rotekreuzvereine, Vermißte, Kriegs- und
Zivilgefangene, Stellung der Gefangenen im Völkerrecht sowie
Flüchtlinge, Geiseln und Entflohene.
Stand:
Dezember 2003
Bestandsbeschreibung: Durch
Vermittlung des Preußischen Kriegsministeriums schlossen sich im
Januar 1915 der Hamburgische Landesverein vom Roten Kreuz und der
Frankfurter Verein vom Roten Kreuz zusammen mit dem Ziel, eine
einheitliche Arbeitsgemeinschaft aller mit der Vermißtennachforschung
und Gefangenenfürsorge befaßten Stellen herbei zu führen. Für die
Vermißtennachforschung wählte man den Namen "Ausschuß für deutsche
Kriegsgefangene" und für die Gefangenenfürsorge den Namen "Hilfe für
kriegsgefangene Deutsche". Bis Mai 1915 gelang es, alle größeren
Rotkreuz-Vereine in Deutschland in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen
zu fassen.
Im September 1915 verständigten sich
die Arbeitsgemeinschaft und das Zentralkomitee der Deutschen Vereine
vom Roten Kreuz in Berlin über Grundsätze ihrer jeweiligen
Zuständigkeiten in den Bereichen der Vermißtennachforschung und der
Gefangenenfürsorge. Die beiden Zentralen in Hamburg und Frankfurt am
Main wurden zu amtlichen Auskunftsstellen im Sinne der Haager
Landkriegsordnung; gleichzeitig wurden sie an das
Zentral-Nachweise-Bureau des Preußischen Kriegsministeriums
angegliedert. Zu ihren Aufgaben gehörten u. a. die Nachforschung nach
vermißten Soldaten, die Beschaffung von offiziellen Totenscheinen und
die Verbesserung des Postverkehrs mit Kriegsgefangenen. Der Ausschuß
für deutsche Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz
bemühte sich darüber hinaus um die Nachrichtenvermittlung in den
besetzten Gebieten Frankreichs, Rußlands und Rumäniens sowie um die
Verbesserung der Lage der ausländischen Kriegsgefangenen in
Deutschland.
Im Juli 1916 gründete Rudolf
Lismann, ein leitender Mitarbeiter des Ausschusses für deutsche
Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz, das Archiv des
Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene, später Archiv für
Kriegsgefangenenforschung. Sein Ziel war eine umfassende Dokumentation
über die Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs unter einheitlichen
Gesichtspunkten. Zu den Sammlungsgebieten gehörten die
Hilfsorganisationen der Rotekreuzvereine, Vermißte, Kriegs- und
Zivilgefangene, Stellung der Gefangenen im Völkerrecht sowie
Flüchtlinge, Geiseln und Entflohene.
Erschließungszustand: Findbuch
(1984)
Zitierweise: BArch R
67/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch R 67
- Extent
-
2021 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Soziales, Gesundheit, Sport
- Related materials
-
Literatur: Gerald H. Davis, Deutsche Kriegsgefangene im Ersten Weltkrieg in Rußland.- Militärgeschichtliche Mitteilungen 1/1982, S. 37ff.
- Provenance
-
Archiv des Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz/Archiv für Kriegsgefangenenforsch, 1914-1921
- Date of creation of holding
-
1914-1921
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Archiv des Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz/Archiv für Kriegsgefangenenforsch, 1914-1921
Time of origin
- 1914-1921