Archivbestand

Bundesvereinigung der Grottkauer (Bestand)

Form und Inhalt: Vorwort
zum Bestand N 128
Geschichte der Vereinigung:
Die ”Bundesvereinigung der Grottkauer e. V. - Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau Oberschlesien“ wurde am 3. Oktober 1964 in Beckum gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Dr. Karl Rosendahl gewählt. In der Vereinigung verbanden sich die im Jahre 1956 gebildete ”Heimatgruppe des Kreises Grottkau Oberschlesien e. V.“, Vorsitzender war Dr. Dr. Hermann Sellschopp, und der am 15.7.1954 von Gerhard Wilczek ins Leben gerufene ”Heimat- und Kulturbund der Kreisstadt Grottkaus Oberschlesien“ (vormals ”Heimatverein der Stadt Grottkau“). Gerhard Wilczek übernahm dann in der Nachfolge von Dr. Rosendahl den Vorsitz. Zweck und Aufgabe der Bundesvereinigung ist es, die Verbindung zwischen den vertriebenen und in allen Teilen Deutschlands verstreut lebenden Landsleuten aufrechtzuerhalten, und ihnen bei allen Fragen, die Vertreibung betreffend, helfend zur Seite zu stehen. Weitere Aufgaben sind die Bewahrung von Kultur und Brauchtum der schlesischen Heimat und die Aufklärung über die wirtschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung Gesamtschlesiens, insbesondere des Kreises Grottkau.
Die Bundesvereinigung hat ihren Sitz in Beckum, wo auch seit 1956 alle zwei Jahre das Bundestreffen der Grottkauer stattfindet. Diese enge Verbundenheit rührt daher, daß sich in den Jahren 1927 bis 1930 westfälische Bauernsöhne aus der Region in Oberschlesien ansiedelten. Sie fanden damals im Kreise Grottkau eine neue Heimat und teilten später auch das Los der Vertreibung. So gab es bereits 1954 erste Anregungen für eine Patenschaftsübernahme. Am 9. September 1956 wurde anläßlich des 1. Grottkauer Bundestreffens in Beckum die Patenschaft zwischen den Kreisen Grottkau und Beckum verkündet. Beim 2. Bundestreffen am 27. Juli 1958 folgte die Patenschaftsübernahme der Stadt Beckum für die Stadt Grottkau. In diesen Jahren wurden auch einige Straßen in Beckum nach schlesischen Städten und Orten benannt.
Die Erinnerung an Schlesien wird zudem in den Heimatstuben gepflegt. So gab es zunächst seit 1964 im Wehrturm am Beckumer Westwall die ”Grottkauer Heimatsammlung“. Am 13. 9. 1980 fand dann im Museum Abtei Liesborn die Eröffnung der ”Schlesischen-Grottkau-Sammlung“ statt. Als im Jahre 1986 das Stadtmuseum Beckum im ehemaligen Rathaus eingeweiht wurde, hatte die Heimatsammlung der Stadt Grottkau hier ihren Platz gefunden. Immer wieder wurden auch Lichtbildervorträge und Wechselausstellungen zu Kunst und Kultur Schlesiens durchgeführt. Daneben hat die Bundesvereinigung Bildbände und Heimatbücher über den Kreis Grottkau herausgegeben, um die Erinnerung an die alte Heimat wachzuhalten. Sobald es möglich war, unternahmen einzelne Mitglieder Fahrten in die jetzt polnischen Gebiete und besuchten ihre früheren Wohnorte.
Bestandsgeschichte:
Das Depositum der Bundesvereinigung der Grottkauer kam im Jahre 2000 in das Kreisarchiv in Warendorf. Eine Vorsortierung oder Kassation hatte nicht stattgefunden. Die Unterlagen befanden sich teilweise in Ordnern, gut die Hälfte des Bestandes war jedoch in Klarsichthüllen und Schnellheftern abgelegt oder präsentierte sich als Loseblattsammlung, so daß die Zuordnung nicht auf den ersten Blick möglich war.
Der Bestand umfaßt bislang 154 Einheiten und setzt sich zum Teil aus den Nachlässen verschiedener Vorstandsmitglieder zusammen, als solcher gekennzeichnet war jedoch nur derjenige von Dr. Dr. Sellschopp. Bestimmte Vorgänge, z. B. Sitzungsprotokolle oder Satzungsentwürfe sind deshalb in der Regel mehrfach vorhanden. Da sich in den einzelnen Akten (z. B. Schriftwechsel) in der Regel sehr unterschiedliches Material befindet, sollte man sich auf der Suche nach bestimmten Themen nicht nur auf die unter der entsprechenden Klassifikation aufgeführten Titel beschränken. Für eine umfangreichere Recherche ist des empfehlenswert, auch die Enthältvermerke einzubeziehen. In den älteren Akten sind wichtige Themen die Suche nach ehemaligen Nachbarn und das Problem verlorengegangener Papiere (Aufbau von Heimatkarteien). Hier finden sich auch Erlebnisberichte aus der Zeit des Zusammenbruchs und der Vertreibung (s. Stichwort ”Manuskripte“). Später nimmt dann die kulturelle Arbeit und die Organisation von Treffen und Fahrten einen breiteren Raum ein.
Benutzung: Der Bestand ist bis auf wenige Einheiten, die noch personenbezogenen Schutzfristen unterliegen, frei benutzbar. Er ist wie folgt zu zitieren: KAW, N 128, Nr. ...
Quellen:
- Depositum der Grottkauer, Akte 005
- Festschrift des 21. Bundestreffens der Grottkauer. Beckum/Warendorf 1996.
- Münsterland. Jahrbuch des Kreises Warendorf 1996. Heimatvertriebene und Flüchtlinge im Kreis Warendorf 1945/46.

Bestandssignatur
N 128 N 128 Bundesvereinigung der Grottkauer

Kontext
Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Bestandslaufzeit
1820, 1890-2003

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Letzte Aktualisierung
17.09.2025, 13:26 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1820, 1890-2003

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