Bestand
Rüdt von Collenberg, Kurt Freiherr (Generalleutnant) (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Biografie:
Kurt Rüdt von Collenberg wurde am
14. Juni 1882 in Offenburg geboren. Als sein Vater im Jahre 1889 als
Landgerichtsrat nach Karlsruhe versetzt wurde, begleitete seine
Familie ihn.
Neben der Schule konnte Kurt sich
für das Theater begeistern lassen und probierte sich dabei sowohl im
Spielen, als auch im Schreiben von Theaterstücken.
Als 8-jähriger verfasste er monatlich die Zeitschrift „Das
Monatsblatt", die innerhalb der Familie gelesen werden konnte.
Sein Abitur machte er 1901 am Realgymnasium in
Karlsruhe.
Am 12. März 1912 heiratete er
Elisabeth von Mauch, die er in seinen Aufzeichnungen „Ellie" nennt.
Zusammen haben sie eine Tochter Liselotte, die später Georg Fritsch
heiratet.
Nachdem er 1942 in den Ruhestand
ging, verbrachte er den Rest seines Lebens auf dem Familiensitz in
Bödigheim.
Am 5. April 1968 verstarb er dort im
Alter von 85 Jahren.
Militärische Laufbahn 1901
- 1919:
1901 beendete Kurt Rüdt von Collenberg
nach den Abiturprüfungen seine Schullaufbahn und begann die Ausbildung
zum Fähnrich beim badischen Leib - Grenadier Regiment. Im Zuge der
Ausbildung verbrachte er einige Zeit in der Kriegsschule in Danzig,
die er im Dezember 1902 verließ, bevor er am 27. Januar 1903 zum
Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt
wurde.
Die folgenden zehn Jahre verbrachte Kurt
Rüdt von Collenberg als Leutnant in der Karlsruher Residenz.
Am 1. Oktober 1913 wurde Rüdt von Collenberg zum
Regiments-Adjutanten im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109
ernannt.
Mit der Mobilmachung für den Ersten
Weltkrieg wurde er mit Stellung als Regiments - Adjutanten im mobilen
Regiment beliehen. Während dieser Zeit war Rüdt von Collenberg an den
Kämpfen in Lothringen beteiligt.
Er wurde am 8.
Oktober 1914 befördert und erhielt den Rang des Hauptmannes im 1.
Badischen Leib-Grenadier Regiment 109. Zusammen mit seinem Regiment
kämpfte er in den Stellungskriegen in Nordfrankreich.
Am 20. Dezember 1914 wurde Rüdt von Collenberg erneut
befördert und als Adjutant der 55. Infanterie Brigade
eingesetzt.
Ab dem 21. Juli 1916 war er als
Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai beschäftigt.
Nach einem halben Jahr im Januar 1917 wechselte er in
eine Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI und wurde Referent
für Munitionsnachschub.
Im April 1917 verließ
er Frankreich, um in Galizien als Adjutant des General-Kommandos im I.
Armee Korps zu dienen.
Am 6. Dezember 1917
ernannte man ihn auf eigenen Antrag zwecks Verwendung in der Front zum
Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4, mit dem er unter anderem an
der Frühjahrsoffensive 1918 beteiligt war, die auch als Kaiserschlacht
bezeichnet wird.
Sein Einsatz an der Front
endete am 15. Juli 1918, als er bei einem Angriff auf Reims verwundet
wurde.
Kurz nach Kriegsende am 4. Januar 1919
wurde er zum Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps
ernannt und ein halbes Jahr später am 14. Juni 1919 auf eigenen Wunsch
mit dem Charakter als Major verabschiedet.
Zivile Laufbahn:
Nachdem Kurt Rüdt von
Collenberg 1919 aus dem Militär ausgeschieden war, wurde er am 1. Juli
1919 Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Forma
Welthandels-GmbH, welche Anfang 1921 liquidierte.
In den Jahren 1920 - 1923 studierte er Volkswirtschaft,
Rechtswissenschaften und Landwirtschaft an den Hochschulen Frankfurt
a.M., München, Würzburg und Hohenheim.
Im
Anschluss an das Studium verbrachte er zwei Jahre mit der
Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts.
Zwischen 1925 und 1931 betätigte er sich bei
verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und
Vereinigungen:
- Vizepräsident des badischen
Grundbesitzer-Verbandes
- Vorstandsmitglied des
badischen Landbundes
- Vorstandsmitglied des
Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbandes
- Vorstandsmitglied des
badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
- Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche
Einheitsbewertung
- Richter beim
Landes-Finanzgericht
- Richter beim Landes-
Arbeitsgericht
- Beisitzer beim Pacht-
Einigungsamt
Im Winter 1931/1932 absolvierte er
außerdem ein Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in
Freiburg, sodass er im April 1932 geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände werden
konnte.
Im Juli 1932 nahm er eine
Mitgliedschaft des Verwaltungsrates der Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge an.
Mitglied des Arbeitsausschusses des deutschen Forstwirtschaft
wurde er im Juni 1933 und Liquidator des Reichsverbandes Deutscher
Waldbesitzerverbände im Februar 1934.
Militärische Laufbahn 1934 - 1942:
Nachdem
seine Tätigkeiten beim Reichsverband Deutscher Waldbesitzerverbände
beendet waren, bewarb er sich bei der Luftwaffe.
Am 1. Juli 1934 trat er als Major mit dem Auftrag in die
Luftwaffe ein, die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen.
Ca. ein Jahr später nahm er eine Stelle als
Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg an
und erhielt im Laufe dieser Zeit folgende militärische
Dienstgrade:
April 1936: Oberstleutnant
April 1938: Oberst
August
1940: Generalmajor
Am 31. März 1941 verließ er
seinen Posten in Bayern und zog nach Paris um seine neue Stelle als
Rüstungsinspektor anzutreten. Dort wurde er im Juli 1942 zum
Generalleutnant ernannt.
Mit 59 Jahren ging er
schließlich am 31. Juli 1942 in den Ruhestand und verbrachte den Rest
seines Lebens auf dem Familienbesitz in Bödigheim.
14. Juni 1882: Geburt in Offenburg
1901:
Abitur im Realgymnasium Karlsruhe
1901 - 1903:
Ausbildung zum Fähnrich beim 1. badischen Leib - Grenadier Regiment
109 mit Aufenthalt in der Kriegsschule Danzig
27. Jan. 1903 - 1913: Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier
Regiment 109
12. März 1912: Hochzeit mit
Elisabeth von Mauch
1. Okt. 1913: Ernennung zum
Regiments-Adjutanten im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment
109
1. Aug. 1914: Regiments-Adjutant im mobilen
Regiment
8. Okt. 1914: Hauptmann im 1.
badischen Leib - Grenadier Regiment 109
20.
Dez. 1914: Adjutant der 55. Infanterie-Brigade
21. Juli 1916: Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai
Januar 1917: Referent für Munitionsnachschub in
Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI.
April 1917: Adjutant des General-Kommandos I. Armee Korps in
Galizien
6. 12.1917: Kommandeur des Reserve
Jäger Bataillons 4
15. Juli 1918: Verwundung
beim Angriff auf Reims
4.1.1919: Korpsadjutant
im General Kommando des XIV. Armeekorps
14.
Juni 1919: Verabschiedung als Major
1. Juli
1919: Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der
Welthandelsgenossenschaft (für Import und Export)
1920 - 1923: Studium der Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften
und Landwirtschaft und den Hochschulen: Frankfurt a.M., München,
Würzburg und Hohenheim
1923 - 1925:
Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts
1925 - 1931: Betätigung bei verschiedenen politischen
und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
- Vizepräsident des badischen
Grundbesitzer-Verbandes
- Vorstandsmitglied des
badischen Landbundes
- Vorstandsmitglied des
Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbandes
- Vorstandsmitglied des
badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
- Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche
Einheitsbewertung
- Richter beim
Landes-Finanzgericht
- Richter beim Landes-
Arbeitsgericht
- Beisitzer beim Pacht-
Einigungsamt
Winter 1931/1932: Studium der
Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg
April 1932: Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des
Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
Juli 1932: Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge
Juni 1933: Mitglied des Arbeitsausschusses der deutschen
Forstwirtschaft
Februar 1934: Liquidator des
Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
1. Juli 1934: Major in der Luftwaffe mit dem Auftrag die
bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen
1935:
Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in
Nürnberg
April 1936: Dort Beförderung zum
Oberstleutnant
April 1938: Beförderung zum
Oberst
August 1940: Beförderung zum
Generalmajor
Juli 1942: Beförderung zum
Generalleutnant
31. März 1941:
Rüstungsinspekteur in Paris
31. Juli 1942:
Ruhestand
5. April 1968: Im Alter von 85 Jahren
in Bödigheim verstorben
Bearbeitungshinweis: Der
Nachlass wurde im November 2013 in sieben Kartons an das Bundesarchiv
abgegeben. Es wurde vom Bundesarchiv ein Übergabeverzeichnis angelegt,
in dem alle vertragsgegenständlichen Unterlagen aufgeführt werden. In
dem Verzeichnis wird schon eine Klassifikation nach Schriftguttypen
vorgenommen.
Der Vertrag wurde im April 2016
abschließend unterschrieben.
Die Formierung der
einzelnen Aufbewahrungseinheiten (AE) wurde weitestgehend übernommen
und mussten nur in Teilen erneuert werden.
Die
Korrespondenzen beispielsweise wurden nach Laufzeit, Absender und
Empfänger sortiert und zu verschiedenen Verzeichnungseinheiten
zusammengefasst.
Bei der Titelvergabe konnte
man sich gut an den Beschriftungen der Unterlagen von Kurt Freiherr
Rüdt von Collenberg orientieren. Sie wurden jedoch an die Anweisungen
für die archivarische Tätigkeit angepasst und gegebenenfalls ergänzt
oder gekürzt.
Einige AE konnten zu Serien und
Subserien zusammengefasst werden.
Bei der
Bearbeitung fiel auf, dass teilweise mehrfache Ausfertigungen einer
Archivale abgegeben wurden, wobei häufig Original und Abschrift bzw.
Durchschrift schwer voneinander zu trennen waren und nicht immer beide
Teile vollständig erhalten waren.
Man entschied
sich dafür Original und Abschrift zu einer VE zu bilden, um die
Vollständigkeit und Authentizität zu gewährleisten. Vier Einheiten
wurden den vorherigen Eigentümern zur Rücknahme angeboten.
Drei der Karten wurden dem staatlichen Schriftgut
hinzugefügt. Es handelt sich hierbei um:
- eine
Übersichtskarte der 6. Armee mit Einzeichnungen der rückwärtigen
Stellungen in Lille und Douai von 1917
- eine
Karte über den Ausbau und Instandhaltung der rückwärtigen Stellungen
des 55. Infanterie Regiment in der Champagne
-
eine Karte über den Stellungsausbau in der Champagne
Des Weiteren wurden konservatorische Maßnahmen in Form von
Entmetallisierung und Verpackung durchgeführt.
Abschließend wurden die Verzeichnungsdaten nach Basys-S
übertragen.
Bestandsbeschreibung:
Biografie:
Kurt Rüdt von Collenberg wurde am
14. Juni 1882 in Offenburg geboren. Als sein Vater im Jahre 1889 als
Landgerichtsrat nach Karlsruhe versetzt wurde, begleitete seine
Familie ihn.
Neben der Schule konnte Kurt sich
für das Theater begeistern lassen und probierte sich dabei sowohl im
Spielen, als auch im Schreiben von Theaterstücken.
Als 8-jähriger verfasste er monatlich die Zeitschrift „Das
Monatsblatt", die innerhalb der Familie gelesen werden konnte.
Sein Abitur machte er 1901 am Realgymnasium in
Karlsruhe.
Am 12. März 1912 heiratete er
Elisabeth von Mauch, die er in seinen Aufzeichnungen „Ellie" nennt.
Zusammen haben sie eine Tochter Liselotte, die später Georg Fritsch
heiratet.
Nachdem er 1942 in den Ruhestand
ging, verbrachte er den Rest seines Lebens auf dem Familiensitz in
Bödigheim.
Am 5. April 1968 verstarb er dort im
Alter von 85 Jahren.
Militärische Laufbahn 1901
- 1919:
1901 beendete Kurt Rüdt von Collenberg
nach den Abiturprüfungen seine Schullaufbahn und begann die Ausbildung
zum Fähnrich beim badischen Leib - Grenadier Regiment. Im Zuge der
Ausbildung verbrachte er einige Zeit in der Kriegsschule in Danzig,
die er im Dezember 1902 verließ, bevor er am 27. Januar 1903 zum
Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt
wurde.
Die folgenden zehn Jahre verbrachte Kurt
Rüdt von Collenberg als Leutnant in der Karlsruher Residenz.
Am 1. Oktober 1913 wurde Rüdt von Collenberg zum
Regiments-Adjutanten im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109
ernannt.
Mit der Mobilmachung für den Ersten
Weltkrieg wurde er mit Stellung als Regiments - Adjutanten im mobilen
Regiment beliehen. Während dieser Zeit war Rüdt von Collenberg an den
Kämpfen in Lothringen beteiligt.
Er wurde am 8.
Oktober 1914 befördert und erhielt den Rang des Hauptmannes im 1.
Badischen Leib-Grenadier Regiment 109. Zusammen mit seinem Regiment
kämpfte er in den Stellungskriegen in Nordfrankreich.
Am 20. Dezember 1914 wurde Rüdt von Collenberg erneut
befördert und als Adjutant der 55. Infanterie Brigade
eingesetzt.
Ab dem 21. Juli 1916 war er als
Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai beschäftigt.
Nach einem halben Jahr im Januar 1917 wechselte er in
eine Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI und wurde Referent
für Munitionsnachschub.
Im April 1917 verließ
er Frankreich, um in Galizien als Adjutant des General-Kommandos im I.
Armee Korps zu dienen.
Am 6. Dezember 1917
ernannte man ihn auf eigenen Antrag zwecks Verwendung in der Front zum
Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4, mit dem er unter anderem an
der Frühjahrsoffensive 1918 beteiligt war, die auch als Kaiserschlacht
bezeichnet wird.
Sein Einsatz an der Front
endete am 15. Juli 1918, als er bei einem Angriff auf Reims verwundet
wurde.
Kurz nach Kriegsende am 4. Januar 1919
wurde er zum Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps
ernannt und ein halbes Jahr später am 14. Juni 1919 auf eigenen Wunsch
mit dem Charakter als Major verabschiedet.
Zivile Laufbahn:
Nachdem Kurt Rüdt von
Collenberg 1919 aus dem Militär ausgeschieden war, wurde er am 1. Juli
1919 Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Forma
Welthandels-GmbH, welche Anfang 1921 liquidierte.
In den Jahren 1920 - 1923 studierte er Volkswirtschaft,
Rechtswissenschaften und Landwirtschaft an den Hochschulen Frankfurt
a.M., München, Würzburg und Hohenheim.
Im
Anschluss an das Studium verbrachte er zwei Jahre mit der
Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts.
Zwischen 1925 und 1931 betätigte er sich bei
verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und
Vereinigungen:
- Vizepräsident des badischen
Grundbesitzer-Verbandes
- Vorstandsmitglied des
badischen Landbundes
- Vorstandsmitglied des
Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbandes
- Vorstandsmitglied des
badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
- Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche
Einheitsbewertung
- Richter beim
Landes-Finanzgericht
- Richter beim Landes-
Arbeitsgericht
- Beisitzer beim Pacht-
Einigungsamt
Im Winter 1931/1932 absolvierte er
außerdem ein Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in
Freiburg, sodass er im April 1932 geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände werden
konnte.
Im Juli 1932 nahm er eine
Mitgliedschaft des Verwaltungsrates der Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge an.
Mitglied des Arbeitsausschusses des deutschen Forstwirtschaft
wurde er im Juni 1933 und Liquidator des Reichsverbandes Deutscher
Waldbesitzerverbände im Februar 1934.
Militärische Laufbahn 1934 - 1942:
Nachdem
seine Tätigkeiten beim Reichsverband Deutscher Waldbesitzerverbände
beendet waren, bewarb er sich bei der Luftwaffe.
Am 1. Juli 1934 trat er als Major mit dem Auftrag in die
Luftwaffe ein, die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen.
Ca. ein Jahr später nahm er eine Stelle als
Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg an
und erhielt im Laufe dieser Zeit folgende militärische
Dienstgrade:
April 1936: Oberstleutnant
April 1938: Oberst
August
1940: Generalmajor
Am 31. März 1941 verließ er
seinen Posten in Bayern und zog nach Paris um seine neue Stelle als
Rüstungsinspektor anzutreten. Dort wurde er im Juli 1942 zum
Generalleutnant ernannt.
Mit 59 Jahren ging er
schließlich am 31. Juli 1942 in den Ruhestand und verbrachte den Rest
seines Lebens auf dem Familienbesitz in Bödigheim.
14. Juni 1882: Geburt in Offenburg
1901:
Abitur im Realgymnasium Karlsruhe
1901 - 1903:
Ausbildung zum Fähnrich beim 1. badischen Leib - Grenadier Regiment
109 mit Aufenthalt in der Kriegsschule Danzig
27. Jan. 1903 - 1913: Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier
Regiment 109
12. März 1912: Hochzeit mit
Elisabeth von Mauch
1. Okt. 1913: Ernennung zum
Regiments-Adjutanten im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment
109
1. Aug. 1914: Regiments-Adjutant im mobilen
Regiment
8. Okt. 1914: Hauptmann im 1.
badischen Leib - Grenadier Regiment 109
20.
Dez. 1914: Adjutant der 55. Infanterie-Brigade
21. Juli 1916: Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai
Januar 1917: Referent für Munitionsnachschub in
Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI.
April 1917: Adjutant des General-Kommandos I. Armee Korps in
Galizien
6. 12.1917: Kommandeur des Reserve
Jäger Bataillons 4
15. Juli 1918: Verwundung
beim Angriff auf Reims
4.1.1919: Korpsadjutant
im General Kommando des XIV. Armeekorps
14.
Juni 1919: Verabschiedung als Major
1. Juli
1919: Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der
Welthandelsgenossenschaft (für Import und Export)
1920 - 1923: Studium der Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften
und Landwirtschaft und den Hochschulen: Frankfurt a.M., München,
Würzburg und Hohenheim
1923 - 1925:
Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts
1925 - 1931: Betätigung bei verschiedenen politischen
und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
- Vizepräsident des badischen
Grundbesitzer-Verbandes
- Vorstandsmitglied des
badischen Landbundes
- Vorstandsmitglied des
Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbandes
- Vorstandsmitglied des
badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
- Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche
Einheitsbewertung
- Richter beim
Landes-Finanzgericht
- Richter beim Landes-
Arbeitsgericht
- Beisitzer beim Pacht-
Einigungsamt
Winter 1931/1932: Studium der
Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg
April 1932: Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des
Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
Juli 1932: Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge
Juni 1933: Mitglied des Arbeitsausschusses der deutschen
Forstwirtschaft
Februar 1934: Liquidator des
Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
1. Juli 1934: Major in der Luftwaffe mit dem Auftrag die
bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen
1935:
Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in
Nürnberg
April 1936: Dort Beförderung zum
Oberstleutnant
April 1938: Beförderung zum
Oberst
August 1940: Beförderung zum
Generalmajor
Juli 1942: Beförderung zum
Generalleutnant
31. März 1941:
Rüstungsinspekteur in Paris
31. Juli 1942:
Ruhestand
5. April 1968: Im Alter von 85 Jahren
in Bödigheim verstorben
Inhaltliche Charakterisierung:
Es handelt sich bei diesem Bestand um einen „mustergültigen" Nachlass.
Der Nachlasser Kurt Rüdt von Collenberg dokumentierte sein Leben
akribisch genau und ermöglicht damit der Nachwelt zum einen die
Forschung zu seiner Person und Karriere zum Generalleutnant. Aus
zahlreichen Briefen, Tagebüchern und Taschenkalendern ist es möglich
die einzelnen Stationen seines Lebens und seinen Umgang sowie seine
Sicht auf diverse Situationen zu rekonstruieren. Zum anderen gibt
dieser Nachlass einen Einblick in das Adelsleben vor, während und nach
den beiden Weltkriegen, der durchaus als exemplarisch gesehen werden
könnte. Ergänzend zu zahlreichen primären Quellen, wie beispielsweise
den Korrespondenzen, Fotos und Tagebüchern verfasste er schlussendlich
seine vierbändigen Memoiren, in denen er alles, was ihn im Laufe
seines Lebens beschäftigte, festhielt.
Im
Übergabeverzeichnis sind die Unterlagen nach verschiedenen
Schriftguttypen strukturiert. Den größten Teil (ca. 35%) machen dabei
die Korrespondenzen aus, die hauptsächlich zwischen Kurt Rüdt von
Collenberg und seiner Ehefrau Elisabeth (Ellie) geführt wurden. Dabei
wurden je nach Absender und Empfänger entsprechende Serien gebildet.
Eine Besonderheit stellt außerdem die Feldpost dar, die unter dem
Serientitel „Kriegsbriefe" herausgestellt wurde.
Es folgen Taschenkalender (ca. 23%), die nahezu lückenlos aus den
Jahren 1930-1968 überliefert wurden. Lediglich aus den Jahren 1937,
1948, 1953 und 1957 fehlen entsprechende Exemplare.
Neben den Taschenkalendern sind außerdem Tagebücher (ca. 13%) vom
Bundesarchiv übernommen worden. Sie wurden sowohl in jungen Jahren,
als auch in Kriegsjahren und bei Fronteinsätzen von Kurt Rüdt von
Collenberg geführt.
Außerdem gibt es von ihm
verfasste Studien und Schriften, die sowohl aus seiner Kindheit, als
auch aus späteren Jahren stammen.
Neben dem
Schriftgut umfasst der Nachlass auch Fotos und Postkarten. Es gibt
unter anderem Fotoalben aus der Zeit, die er in der Kriegsschule
Danzig verbracht hat, Reisebilder und eine fünfteilige Bandfolge mit
Fotografien aus dem Ersten Weltkrieg
Seine
Lebenserinnerungen hat er in Form von Memoiren mit dem Titel „Ein
Alltagsleben in der Zeitenwende" festgehalten. Neben den ersten
Entwürfen ist auch die vollendete Ausfertigung erhalten.
Vorarchivische Ordnung: Der
Nachlass wurde im Zuge der Übernahme vom Bundesarchiv geordnet. Die
einzelnen Aufbewahrungseinheiten wurden weitestgehend übernommen und
mussten nur in Teilen neu formiert werden.
Zitierweise: BArch N
940/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch N 940
- Extent
-
152 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> R
- Related materials
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: - Einzelbiografien zu Kurt Rüdt von Collenberg in MSG 109/2223 und MSG 109/5064
- Freiherr Rüdt von Collenberg, Kurt: Die deutsche Wehrwirtschaft. Historische Studien in ZA 1/2000, ZA 1/2001 und BW 2/7090
Literatur: - Rogg, Matthias, Kompass Militärgeschichte. Ein historischer Überblick für Einsteiger, Potsdam 2007
- Neugebauer, Karl-Volker (Hrsg.), Grundzüge der deutschen Militärgeschichte, Freiburg 1993
- Zweng, Christian, Die Truppen und Verbände der Deutschen Wehrmacht 1935-1945, Osnabrück 2015
- Provenance
-
Rüdt von Collenberg, Kurt Freiherr, 1882-1968
- Date of creation of holding
-
1871-1968
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Die Benutzungsbedingungen für den Nachlass N 940 wurden im Nachlassvertrag festgehalten.
Demnach unterliegt die Benutzung keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.
Die Urheberrechte bleiben unberührt.
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Rüdt von Collenberg, Kurt Freiherr, 1882-1968
Time of origin
- 1871-1968