Bestand

G 305 - Evangelisches Pfarramt Heldenfingen (Bestand)

Einleitung: ===== Orts- und Ortskirchengeschichte =====
Zwischen Herbrechtingen und Gerstetten auf der Flächenalb gelegen wir Heldenfingen als „Heldolvingen“ 1231 erstmals schriftlich erwähnt. Der Name weist den Ort der ältesten Siedlungsschicht zu. Im Mittelalter waren die Grafen von Helfenstein die Ortsherren. Als Teil der Herrschaft Heidenheim teilte Heldenfingen das Schicksal mit dieser: In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mußte die Blaubeurer Linie der Helfensteiner ihre Besitzungen veräußern. Zunächst konnte die Stuttgarter Linie der Grafschaft Württemberg 1448 die Herrschaft Heidenheim erwerben, verlor diese jedoch im Zuge der Städtekriege wieder. Der zweite Erwerb fällt in das Jahr 1504, der erneute Verlust 1519 mit der Vertreibung des jungen Herzogs Ulrich von Württemberg aus seinem Land. 1521 erwarb die Reichsstadt Ulm vom Schwäbischen Bund bzw. Österreich die Herrschaft. 1536 schließlich kam Heidenheim nach zähen Verhandlungen mit Ulm wieder - und diesmal endgültig - an das Herzogtum Württemberg. Das Dorf zählte zum Amt, später Oberamt Heidenheim und heute zum Landkreis Heidenheim.
Dem Wiederanschluss an das südwestdeutsche Territorium folgte die Reformation. Der erste evangelische Pfarrer dürfte um 1540 Johannes Kunding gewesen sein. Seit 1966 wird Heldenfingen durch den Heuchlinger Pfarrer versorgt, da es zu dieser Zeit nicht möglich war, beide Stellen mit je einem Pfarrer zu besetzen. Dieser Zustand hat sich bis jetzt gehalten. Kirchlich ist Heldenfingen dem Dekanat Heidenheim eingegliedert.
Die heutige evangelische Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz wird erstmals 1231 anläßlich ihrer Inkorporation in das Kloster Anhausen schriftlich erwähnt. Anhausen besaß das Patronatsrecht. Die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen maßgeblich durch Baumaßnahmen des 18. Jahrhunderts und durch eine Vergrößerung 1828.
===== Bestandsbeschreibung =====
Das Archiv des evangelischen Pfarramts Heldenfingen war im Versammlungsraum des Pfarrhauses in abschließbaren Schränken sowie auf der Pfarrhausbühne untergebracht. Da das Pfarrhaus vornehmlich privat genutzt wird und eine ständige Aufsicht nicht gewährleistet ist, somit die Unterbringung als kritisch einzustufen war, beschloß der Kirchengemeinderat 1997 auf Anraten des Landeskirchlichen Archivs, das Archiv Abzugeben. 1998 wurde es durch das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm eingeholt, wo es künftig zentral verwaltet und verwahrt wird.
Das Archiv wurde bis jetzt noch nicht verzeichnet, befand sich aber in einem guten Ordnungszustand. Um es benutzbar zu machen, wurde es nach der Übernahme neu geordnet und verzeichnet. Die stattlichen 5,5 lfd. m wurden in 302 Bestandsnummern erfasst.
Der Bestand weist mehrere Besonderheiten auf. So das Salbuch aus dem Jahr 1605 (Nr. 123) und seine Erneuerung von 1700 (Nr. 124). Leider wurden einige Amtsbücher der Heiligenpflege durch unsachgemäße Lagerung so stark beschädigt, daß sie nicht zur Benutzung vorgelegt werden können. Die Rechnungsakten bilden eine fast vollständige Reihe ab 1722 (ab Nr. 133). In die Abgabe eingeschlossen wurden alle Unterlagen bis einschließlich 1966. Bei den Kirchenpflegrechnungen wurde die Grenze auf ca. 1980 hochgesetzt, um das Pfarramt nachhaltig zu entlasten. Von der Abgabe ausgeschlossen waren die Kirchenbücher sowie die Protokolle des Kirchengemeinderats ab 1933, die weiterhin im Pfarramt verwahrt werden.
Ulm im April 2001
Dorothea Reuter

Einleitung: Zwischen Herbrechtingen und Gerstetten auf der Flächenalb gelegen wir Heldenfingen als ”Heldolvingen“ 1231 erstmals schriftlich erwähnt. Der Name weist den Ort der ältesten Siedlungsschicht zu. Im Mittelalter waren die Grafen von Helfenstein die Ortsherren. Als Teil der Herrschaft Heidenheim teilte Heldenfingen das Schicksal mit dieser: In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mußte die Blaubeurer Linie der Helfensteiner ihre Besitzungen veräußern. Zunächst konnte die Stuttgarter Linie der Grafschaft Württemberg 1448 die Herrschaft Heidenheim erwerben, verlor diese jedoch im Zuge der Städtekriege wieder. Der zweite Erwerb fällt in das Jahr 1504, der erneute Verlust 1519 mit der Vertreibung des jungen Herzogs Ulrich von Württemberg aus seinem Land. 1521 erwarb die Reichsstadt Ulm vom Schwäbischen Bund bzw. Österreich die Herrschaft. 1536 schließlich kam Heidenheim nach zähen Verhandlungen mit Ulm wieder - und diesmal endgültig - an das Herzogtum Württemberg. Das Dorf zählte zum Amt, später Oberamt Heidenheim und heute zum Landkreis Heidenheim.
Dem Wiederanschluß an das südwestdeutsche Territorium folgte die Reformation. Der erste evangelische Pfarrer dürfte um 1540 Johannes Kunding gewesen sein. Seit 1966 wird Heldenfingen durch den Heuchlinger Pfarrer versorgt, da es zu dieser Zeit nicht möglich war, beide Stellen mit je einem Pfarrer zu besetzen. Dieser Zustand hat sich bis jetzt gehalten. Kirchlich ist Heldenfingen dem Dekanat Heidenheim eingegliedert.
Die heutige evangelische Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz wird erstmals 1231 anläßlich ihrer Inkorporation in das Kloster Anhausen schriftlich erwähnt. Anhausen besaß das Patronatsrecht. Die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen maßgeblich durch Baumaßnahmen des 18. Jahrhunderts und durch eine Vergrößerung 1828.
Das Archiv des evangelischen Pfarramts Heldenfingen war im Versammlungsraum des Pfarrhauses in abschließbaren Schränken sowie auf der Pfarrhausbühne untergebracht. Da das Pfarrhaus vornehmlich privat genutzt wird und eine ständige Aufsicht nicht gewährleistet ist, somit die Unterbringung als kritisch einzustufen war, beschloß der Kirchengemeinderat 1997 auf Anraten des Landeskirchlichen Archivs, das Archiv Abzugeben. 1998 wurde es durch das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm eingeholt, wo es künftig zentral verwaltet und verwahrt wird.
Das Archiv wurde bis jetzt noch nicht verzeichnet, befand sich aber in einem guten Ordnungszustand. Um es benutzbar zu machen, wurde es nach der Übernahme neu geordnet und verzeichnet. Die stattlichen 5,5 lfd. m wurden in 302 Bestandsnummern erfasst.
Der Bestand weist mehrere Besonderheiten auf. So das Salbuch aus dem Jahr 1605 (Nr. 123) und seine Erneuerung von 1700 (Nr. 124). Leider wurden einige Amtsbücher der Heiligenpflege durch unsachgemäße Lagerung so stark beschädigt, daß sie nicht zur Benutzung vorgelegt werden können. Die Rechnungsakten bilden eine fast vollständige Reihe ab 1722 (ab Nr. 133). In die Abgabe eingeschlossen wurden alle Unterlagen bis einschließlich 1966. Bei den Kirchenpflegrechnungen wurde die Grenze auf ca. 1980 hochgesetzt, um das Pfarramt nachhaltig zu entlasten. Von der Abgabe ausgeschlossen waren die Kirchenbücher sowie die Protokolle des Kirchengemeinderats ab 1933, die weiterhin im Pfarramt verwahrt werden.
Ulm im April 2001
Dorothea Reuter

Bestandssignatur
G 305
Umfang
5,6 lfd. m

Kontext
Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> G - Pfarrarchive >> Orte mit H

Indexbegriff Ort
Heldenfingen, Gerstetten, Landkreis Heidenheim

Bestandslaufzeit
1604-1998

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Provenienz
Evangelisches Pfarramt Heldenfingen
Letzte Aktualisierung
11.08.2025, 11:05 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1604-1998

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