Archivalie – Korrespondenz

Korrespondenz von Joseph Roth an Johanna Ullstein

"Liebe gnädige Frau, ich möchte, obwohl Sie dort sind, nie mehr nach Deutschland kommen. Taktlosigkeit, Dummheit, Psychosen, Geschmacklosigkeit kann ich nicht mehr ertragen. Ich kann auch nicht mehr für diese respektlosen Trottel schreiben. Ich will weit und für lange weg. Wie können Sie glauben, daß ein Schriftbild in mir das Bild verändert, das mir Ihr Gesicht gegeben hat? Ich fürchte, Sie sind auf dem Weg, die Berliner Schwindeleien von Klages und Schermann zu glauben. Ich halte was von dem Eindruck, den mir eine Schrift vermittelt, aber es ist gottlos, aus der Schrift sich ein Urteil über den Schreiber zu bilden. Überlassen Sie das dem Uhu und der Koralle, bzw. der 'metaphysischen Koralle', die Ullstein bald gründen wird, dem 'Zuge der Zeit' folgend. Ein himmlisches 'Tempo' sehe ich schon kommen. Und eine B.Z. am Zenith. Grüßen Sie herzlich Ihren Mann. Lassen Sie sich von mir herzlich die Hand küssen. Ihr alter Joseph Roth."

Digitalisierung: Archiv des Heine-Instituts und Schumann-Hauses

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

Archivaliensignatur
Autographensammlung Engelmann, HHI.94.5036.449
Material
1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift
Sprache der Unterlagen
Deutsch

Kontext
Handschriftenabteilung I >> Archivalie – Korrespondenz
Bestand
HHI.Handschriftenabteilung-I Handschriftenabteilung I

Indexbegriff Person
Joseph Roth - Absender*in
Johanna Ullstein - Empfänger*in
Indexbegriff Ort
Frankfurt am Main - Absendeort

Urheber
Absender*in: Joseph Roth
Laufzeit
1932

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Letzte Aktualisierung
08.08.2024, 14:15 MESZ

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Objekttyp

  • Archivalie – Korrespondenz

Beteiligte

  • Absender*in: Joseph Roth

Entstanden

  • 1932

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