Akte
Zusammenstellung der Bohr-Register über die Abteufungen der Bohrlöcher auf den Salinen Werl, Höppe und Neuwerk
Enthält: Übersicht des Erfolges der Bohrversuche an der Stadtmühle; Bohrloch Litt. D im Schlossgraben; Bohrlöcher auf Neuwerk und Höppe; Kubizierung der bis der Kucklermühle angebohrten süßen Wasserquelle; chemische Untersuchung der Produkte der Saline Neuwerk, 1828; Analyse der Wasserquelle Litt. J; Bohrtabellen; Zeichnung mit Lage des projektierten Bohrlochs und der Pumpen, 1830; Beobachtungen über den Gehalt und Temperatur der Solquellen; Beobachtungen über die Ausflussungen der Süßwasserquellen bei der Mühle, zahlreiche Karten; Mscr. von Johann Baptist Deneke: Geschichte der Salzbrunnen in der Aulake (Olake) und im Mailoh; des im Jahre 1626 bei Werl angelegten neuen Salzwerkes. Abschrift aus Erbsälzerarchiv Akte Sc XXIV 34 von Michael Jolk am 2.12.2021 Soolschacht in der Arlacke betreffend Von dem Soolschacht in der Arlacke über dessen Alter geschichtliche Nachrichten das Nähere nachweisen, waren, wenn der Wasserstand des darüber führenden Feldgrabens klein war, nur einige abgefaulte Säulenköpfe sichtbar, welche die Stelle des Schachtes bezeichneten. Gemäß Collegialbeschluß wurde zur näheren Untersuchung am 9. April 1845 der Feldgraben abgestochen und um den Schacht herum geführt, so daß derselbe mittelst einer Pumpe trocken gelegt werden konnte. Hiernächst wurde nun mit der Reinigung und Aufräumung des Schachtes begonnen, der Schlamm, womit der Schacht durch den oben angeführten Graben allmählich angefüllt worden war, hatte sich in einer festen zähen Masse im Schacht abgelagert, und wurde dieser mittelst Spaten und Schüppen von einem Gebälk zum anderen zu Tage gefördert. Diese Arbeit, welche am 24. April begann, wurde bei zunehmender Tiefe, und wegen der nahe zusammenliegenden Spreitzbalken immer schwieriger, und wurde endlich am 1ten Juni, nachdem circa 8000 cfuß [= Kubikfuß, entspricht 247 m³] fester Schlamm zu Tage gebracht worden war, bei 42 Fuß 9 Zoll Tiefe [= ca. 13,5 Meter] die Sohle des Schachtes erreicht. Während dieser Arbeit mußte beständig die durch den Schlamm aufsteigende Soole durch Pumpen weggehoben werden. Bei der ersten Wiegung der Soole am 14. April, wurde nur ein Gehalt von 2,47 % beobachtet, indem von dem früher mit dem Schachte in Verbindung gestandenen Sohlgraben süßes Wasser beigemischt war. Die Wiegung am 28. April ergab, wegen des noch beigemischten süßen Wassers, 3,34 %. Bei den späteren Beobachtungen während der Reinigung des Brunnens, stieg der Soolgehalt bis am 16. Mai zu 4,9 % und blieb constant bis zum 31. Mai. Am 1. Juni wurde die Förderung mit den Handpumpen eingestellt und stieg die Soole bis zum 4ten Juni Morgens 15 Fuß 6 Zoll hoch. Am 13. Juni war der Schacht 36 Fuß 4 Zoll angefüllt, und ergaben die an diesem Tage vorgenommenen Wiegungen der Soole aus verschiedenen Tiefen folgendes Resultat: An der Oberfläche 4,2 % Der Soolgehalt nahm mit der Tiefe allmählich zu, so daß die von der Sohle des Schachtes entnommene Soole einen Gehalt von 5,42 % zeigte. Der Durchschnitt von diesen Beobachtungen ergab 4,85 % bei 9,53 R Temp. [= Reaumur, Temperatureinheit = ca. 12°C] Nunmehr wurden die nöthigen Vorrichtungen zum bohren getroffen. Der Schacht war am 26. Juni entleert, und an diesem Tage die 5 Zoll weit gebohrte Bohrröhre in der Mitte des Schachtes angesetzt. In der Mitte des Schachtes befindet sich in der Verbohlung eine Oeffnung, und zugleich eine Vertiefung von 2 Fuß im Mergel durch welche die springende Soole in den Schacht tritt. Die Bohrröhre wurde bei einer Unterbrechung vom 9 Tagen bis zum 16. Juli 17 Fuß 2 Zoll tief unter die Oberkante der Schachtsohle eingerammt, nachdem mehre Male vorgebohrt und gelöffelt worden war. Die untere Abtheilung des Schachtes, soweit die Verbohlung an der einen Seite angebracht ist, steht im Mergel, derselbe steht ferner noch 4 Fuß unter der Oberkante der Schachtsohle. Alsdann folgten: 5 Fuß 6 Zoll grober Sand mit Kalkspat eingesprengt 6 Fuß 10 Zoll feiner Sand mit wenigem Kalkspat 2 Fuß 7 Zoll feiner Sand ohne Kalkspat 24 Fuß 1 Zoll gelber Thon 2 Fuß 7 Zoll weißgrauer Mergel 4 Fuß 7 Zoll Mergel Summe 45 Fuß 7 Zoll 42 Fuß 9 Zoll Tiefe des Schachtes 88 Fuß 4 Zoll ganze Tiefe bis 19. Juli Abends. Die Bohrarbeit wurde vom 19. bis 26. Juli fortgesetzt, und an diesem Tage eingestellt, bis dahin 13 Fuß 3 Zoll blaugrauer Thonmergel und 5 Fuß 2 Zoll blauer Lehm mit Quarzsand Summa 106 Fuß 9 Zoll ganze Tiefe des Bohrlochs [= ca. 33 Meter] Als am 24. Juli bis zu 103 Fuß 7 Zoll blauer mit Quarzsand angebohrt war wurde ein vermehrter Zufluß beobachtet. Bei der Wiegung fand sich jedoch, daß der Soolgehalt von 5 % bis zu 2 % abgenommen hatte; es war also keine neue Soolquelle, sondern eine Süßwasserquelle angebohrt. Am folgenden Tage wurde in der Sandschicht bis 107 Fuß 9 Zoll fertig gebohrt und abermals einen vermehrten Zufluß beobachtet. Der Schacht ging auf, und floß zu Tage aus, auch die Bohrröhre floß aus, und zwar zu 2 cfuß in 7 Minuten 33 Sekunden, das in dem Schacht eintretende Wasser muss seinen Weg neben der Bohrröhre herauf genommen haben, die Ausflußmenge des Schachtes konnte nicht gut cubiciert werden, mag aber beinah so groß sein, als jene aus der Bohrröhre am 26. Juli. (...) Die folgenden Tage d. 28., 29. und 30. Juli wurde, nachdem vorher durch Handpumpen der Schacht theilweise entleert worden, die Bohrröhre, so wie einige neue Fahrten ausdemselben herausgenommen, der Schacht oben mit Bohlen verdeckelt.(...) Christoph Freiherr v. Lilien Sälzeroberst
- Reference number
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Sc - Altes Aktenarchiv, Sc XXIV 34 (1617)
- Further information
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Standort: 177
- Context
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Sc - Altes Aktenarchiv >> 24 - Bohrlöcher A und B, Schächte der Saline Werl und die übrigen Bohrlöcher
- Holding
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Sc - Altes Aktenarchiv
- Date of creation
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1828-1845
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- Delivered via
- Last update
-
17.09.2025, 3:02 PM CEST
Data provider
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Object type
- Akten
Time of origin
- 1828-1845