Bestand

Militärischer Nachlass Dr. phil. Adolf Spemann, Oberleutnant der Reserve, *1886 +1964 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
1. Zur Person Adolf Spemanns
Adolf Spemann wurde am 12. März 1886 in Menton, Südfrankreich, als Sohn des Inhabers des Spemann-Verlags Stuttgart geboren und wuchs in Stuttgart auf. Nach dem Abitur am Eberhard-Ludwig-Gymnasium studierte er in Berlin, München, Paris, Tübingen und Würzburg, wo er 1909 mit einer Arbeit über Johann Heinrich Dannecker promovierte. Er war später bis 1956 Verlagsbuchhändler beim Verlag Engelhorn in Stuttgart und verbrachte danach seinen Ruhestand in Garmisch-Partenkirchen. Er starb am 20. Oktober 1964 in Stuttgart.
Sein militärischer Werdegang begann 1904 als Einjährig-Freiwilliger beim Feldartillerie-Regiment Nr. 29 in Ludwigsburg, wo er zunächst Gefreiter, Unteroffizier, Vizewachtmeister und 1910 Leutnant der Reserve wurde.
.
1914 wurde er zum Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 26 einberufen, im April 1916 zum Oberleutnant der Reserve ernannt und im Juni des selben Jahres zum Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 27 als Adjutant versetzt. 1917 wurde er Führer der 5. Ersatzbatterie des 29. Feldartillerie-Regiments.
Adolf Spemann erhielt mehrere Auszeichnungen: 1914 preußisches Eisernes Kreuz 2. Klasse, 1915 Württembergischer Friedrichsorden, Ritter, 2. Klasse mit Schwertern, September 1916 Preußisches Eisernes Kreuz 1. Klasse, Oktober 1916 Ritterkreuz und Militärverdienstorden. Adolf Spemann war von August 1914 bis Juni 1917 an der Westfront im Einsatz, zunächst bei der 6. Armee, ab Oktober 1914 bis März 1917 mit Unterbrechungen bei der 2. Armee, zwischenzeitlich (Juli bis September 1916) bei der Heeresgruppe Kronprinz Ruprecht von Bayern.
Hervorzuheben sind vor allem die Beteiligung an der Sommeschlacht, bei den Kämpfen in der Champagne und im Artois. Im Juni 1917 wurde Spemann wegen Krankheit in die Heimat entlassen.
Inhalt und Bewertung
2. Zum militärischen Nachlass
Die militärischen Unterlagen Spemanns, deren Schwerpunktpunkt auf einem sorgfältig geführten Tagebuch, das über aktive Zeit des Verfassers hinaus bis zur Revolution von 1918 reicht, und 2 vollständig beschrifteten Fotoalben liegt, zeigen einen äußerst reflektierten Umgang mit dem Kriegsalltag, der nicht nur ereignishaft beschrieben, sondern auch kommentiert wird. Ferner finden sich etwa Beschreibungen von kunsthistorisch interessanten Bauten, Stimmungen und anderen Ereignissen und Vorgängen, die einem gebildeten jungen Mann zu Anfang dieses Jahrhunderts bemerkenswert erschienen.
Die Unterlagen wurden im Frühjahr 1987 von Adolf Spemanns Sohn, Herrn Dieter Spemann, Owen/Teck, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart übergeben und sind uneingeschränkt benutzbar. Sie wurden von Werner Urban aufgenommen, von dem Unterzeichneten geordnet und überarbeitet, der auch die Einleitung verfasste und die Endredaktion besorgte. Das Register fertigte Werner Urban. Der Bestand umfasst 40 Büschel (= 0,20 lfd. m).
Stuttgart, Juli 1987
Bernhard Theil

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/041

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1914 - 1918, 1941, (1960)

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1914 - 1918, 1941, (1960)

Ähnliche Objekte (12)