Bestand
Bernstein, Eduard (Bestand)
Bestandsbeschreibung: 06. Jan.
1850 in Berlin geboren
1857 - 1863 Besuch einer
siebenklassigen Privatschule
1863 - 1866 Besuch
eines Gymnasiums
1866 - 1870 kaufmännische
Lehre in Berlin
1870 - 1878 Kommis im
Bankgeschäft S. + L. Rothschild in Berlin
1872
Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei
1875 Delegierter des Gothaer Vereinigungsparteitages des
Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins und der Sozialdemokratischen
Arbeiterpartei, Mitverfasser des "Gothaer Programms"
1878 Sekretär des Privatgelehrten Karl Höchberg (1853-1885)
1879 Übersiedlung in die Schweiz
Dez. 1880 Er reist gemeinsam mit August Bebel zu Karl Marx und
Friedrich Engels in London; seitdem ständiger Briefwechsel mit
beiden
1881 - 1890 Mitherausgeber des illegalen
Parteiorgans "Der Socialdemokrat"
1888
Ausweisung aus der Schweiz und Emigration nach London
1890 - 1899 Londoner Korrespondent des
"Vorwärts"
1891 Mitverfasser des "Erfurter
Programms" der SPD
1896 - 1900 Mitarbeit an der
Zeitschrift "Die Neue Zeit"
1897 Heirat mit
Regina Zadek (? - 1923)
1899 in "Die
Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie"
begründet E. Bernstein den Revisionismus
1900 -
1914 ständiger Mitarbeiter der "Sozialistischen Monatshefte"
1901 Rückkehr nach Deutschland
1902 - 1905, 1911 - 1913 und 1919 - 1924 Teilnahme an den
Parteitagen der deutschen Sozialdemokratie
1902
- 1906, 1912 - 1918 und 1920 - 1928 Mitglied des Reichstages für den
Wahlkreis Breslau-West
04. Aug. 1914 stimmt mit
der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion für die Bewilligung der
Kriegskredite
Juni 1915 Veröffentlichung des
gemeinsam mit Karl Kautsky und Hugo Haase verfassten
sozialpazifistischen Manifest "Das Gebot der Stunde"
1915 Austritt aus der SPD und Mitglied der Sozialdemokratischen
Arbeitsgemeinschaft
21. Dez. 1915 gemeinsam mit
17 zentristischen Abgeordneten im Reichstag gegen die
Kriegskredite
05. - 12. Sept. 1917 Teilnahme an
der Internationalen Sozialistischen Konferenz in Stockholm
1917 - 1919 Mitglied der USPD
Jan. 1919 Wiedereintritt in die SPD
04.
März 1920 - 1929 Mitglied des ersten Untersuchungsausschusses der
Weimarer Nationalversammlung zur Vorgeschichte des Krieges als
Sachverständiger für deutsch-englische Beziehungen im
Kaiserreich
1921 Mitverfasser des "Görlitzer
Programms" der SPD und im Sommerhalbjahr an der
Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin Gastvorlesungen über
"Streitfragen des Sozialismus in Vergangenheit und Gegenwart"
1930 Veröffentlichung seiner Autobiographie
"Entwicklungsgang eines Sozialisten"
18. Dez.
1932 in Berlin gestorben
Quellen
Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.
Biographisches Lexikon. Berlin 1970
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Bernstein
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BernsteinEduard/index.html
Weiterführendes Literaturverzeichnis
Eduard Bernstein: Ferdinand Lassalle. Würdigung des
Lehrers und Kämpfers. Berlin 1919
Eduard
Bernstein: Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der
Sozialdemokratie. Stuttgart 1921
Eduard
Bernstein: Briefwechsel mit Friedrich Engels. hrsg. von Helmut Hirsch,
Assen 1970
Eduard Bernstein:
Sozialdemokratische Lehrjahre. Dietz-Verlag Berlin 1978
Manfred Tetzel: Beitrag zu einer kritischen Analyse
der gesellschaftstheoretischen Auffassungen Eduard Bernsteins. Berlin,
Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED,
Dissertation, 1982
Manfred Tetzel: Philosophie
und Ökonomie oder Das Exempel Bernstein. Dietz-Verlag Berlin
1984
Teres Löwe: Der Politiker Eduard Bernstein
- Eine untersuchung zu seinem politischen Wirken in der Frühphase der
Weimarer Republik 1918 - 1924. Bonn, Historisches Forschungszentrum,
2000
Eduard Bernstein: Briefwechsel mit Karl
Kautsky (1895-1905). eingeleitet und hrsg. von Till
Schelz-Brandenburg. Frankfurt/Main 2003
Inhaltliche Charakterisierung:
Bei dem vorliegenden Nachlass von Eduard Bernstein handelt es sich
nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine
Sammlung von Dokumenten und Materialien von und über Eduard Bernstein
und seiner Frau Regina. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1960er
Jahren hat, entstand im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der
SED, v.a. im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der
Geschichte der Arbeiterbewegung und der Marx-Engels-Forschung und
-Edition. Bis zur abschließenden Bearbeitung im Januar 1990 wurden aus
zahlreichen Archiven, darunter das Zentrale Parteiarchiv der KPdSU in
Moskau und das ZPA der PVAP in Warschau sowie das Internationale
Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam, aus Bibliotheken,
Museen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von
Privatpersonen Dokumente übernommen.
Viele
Dokumente liegen hier nur als Kopie vor. Originale aus dem Nachlass
von Eduard Bernstein erhielt das Zentrale Parteiarchiv der SED v. a.
durch Schenkungen, Ankäufe von Privatpersonen und bei Auktionen. Von
allen Dokumenten, die hier im Original vorliegen, existiert im Bestand
eine Kopie. Die Originaldokumente werden aus konservatorischen Gründen
in der Regel nicht für die allgemeine Benutzung vorgelegt.
Der Nachlass umfasst 21 Akteneinheiten mit Dokumenten
aus der Zeit von 1870 bis 1930. Den Hauptteil des Bestandes bildet die
Korrespondenz von Eduard Bernstein. Sie beinhaltet vorwiegend seine
Tätigkeit in der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion und deren
Politik, v. a. auch ihre Stellung zur Frage Krieg und Frieden sowie
die geplante Herausgebe von Marx-Engels-Dokumenten. Dabei sind
besonders wertvoll die von August Bebel an Eduard Bernstein
gerichteten 46 Briefe und Postkarten. Sie widerspiegeln u. a. das
Ringen Bebels zur Verteidigung des Marxismus in Auseinandersetzung mit
dem Revisionismus Bernsteins. Außerdem enthalten sie zahlreiche
Informationen in Bezug auf den Nachlass von Karl Marx und Friedrich
Engels und dessen Veröffentlichung. In der Korrespondenz sind auch
Briefe von Regina Bernstein an Hjalmar Branting und Edmund Fischer
enthalten. Unter den Ausarbeitungen von Eduard Bernstein befinden sich
u. a. Originalmanuskripte (teilweise Fragmente) von "Neues vom
Briefwechsel Marx-Lassalle", "L'allemagne an commencement ...",
"Antisemitismus", "Der Gildensozialismus" und "Stockholm und der
Völkerfriede".
Weitere Dokumente von und über
Eduard Bernstein findet man in verschiedenen Nachlässen der Stiftung,
darunter die von August Bebel (NY 4022), Kurt Eisner (NY 4060),
Ferdinand Lassalle (NY 4061), Wilhelm Liebknecht (NY 4034) und Julius
Motteler (NY 4012) sowie in der Sammlung Marx-Engels-Archiv (SgY 31)
und den Beständen II. Internationale (RY 4) und Sozialdemokratische
Partei Deutschlands (RY 20).
Der Nachlass ist
für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von
Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt
die Zustimmung der Eigentümer des Originals voraus. Ansonsten ist bei
eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv
der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY
4023/ 1, Kurzform: BArch NY 4023/1 (Beispiel für die Zitierung der
Akte mit der Nummer 1).
Holger
Franke
Umfang, Erläuterung: 21
AE
Zitierweise: BArch NY
4023/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch NY 4023
- Extent
-
21 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> B
- Provenance
-
Bernstein, Eduard, 1881-1929
- Date of creation of holding
-
1870-1930
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Bernstein, Eduard, 1881-1929
Time of origin
- 1870-1930