Denkmal | Skulptur
Denkmal für Alois Senefelder
Zum Denkmal für den Theaterschriftsteller und Erfinder Alois Senefelder (Prag 1771-1834 München) in Berlin gibt es einige publizierte historische Texte und eine neuere Einschätzung von 1978 (1994 unverändert von Peter Bloch publiziert). Die bekannten Texte sind nachfolgend im Zitat wiedergegeben: „Das Denkmal Senefelders, des verdienstvollen Erfinders der Lithographie (gest. 1834), an der Ecke der Schönhauser Allee und Weißenburger Straße. Der Künstler (R. Pohle) hat den Gefeierten bei der Arbeit sitzend dargestellt. In die schlichte Arbeitstracht gekleidet, betrachtet er eifrig eine lithographische Platte. Das zu seinen Füßen liegende Stück Zeug soll auf Senefelders Verdienste um die Kattundruckerei hindeuten. Die bei der Schriftlithographie zur Verwendung gelangende umgekehrte Schrift (Spiegelschrift, weil im Spiegel lesbar) deutet ein Knabe an, der den Namen des Erfinders in umgekehrter Schrift auf den Fries des Sockels schreibt; ein kleines Mädchen versucht, die Schrift im Spiegel zu lesen. Das Denkmal Pohles ist eine der schönsten Arbeiten der modern-realistischen Schule. Aufgestellt 1892“ (Müller-Bohn, 1905). „Alois Senefelder, dem Erfinder des Steindruckes, ist 1892 auf dem Senefelder Platz das von Rudolf Pohle geschaffene Denkmal errichtet worden. Es zeigt ihn bei der Arbeit, eine lithographische Platte betrachtend. Ein Stück Zeug an seiner rechten Seite deutet auf seine Verdienste in der Kattundruckerei hin. An der Vorderseite des Piedestals müht sich ein Knabe, in Spiegelschrift den Namen des Erfinders zu schreiben, während ein Mädchen gleichzeitig versucht, das Geschriebene im Spiegel zu lesen“ (Ingwersen, 1967). „Denkmal für Alois Senefelder, Schönhauser Allee / Senefelderplatz. Auf hohem Sockel die Sitzfigur des Erfinders der Lithographie in zeitgenössischer Tracht und mit Werkzeugen (...)". An der Vorderfront des Sockels zwei Putti, der eine den Namenszug Senefelders in Spiegelschrift schreibend, der andere diesen in einem Handspiegel entziffernd“ (Bau- und Kunstdenkmale Hauptstadt I, 1984). Was die historischen Beschreibungen nicht erwähnen, ist die Aufstellung des Sockels auf einem über einem Klinkerfundament errichteten Untersockel mit Treppen aus grauem Granit sowie die beiden an den Sockelseiten dargestellten, üppigen und stark plastischen Lorbeer-Kränze mit Bändelwerk und der Schmuck der Rückseite mit üppigem Blumenfeston, weiterem Stoffmaterial und einer Druckplatte mit einer Inschrift. Darunter liegt ein mächtiger Palmwedel. Die überbordende und stark plastische Sockelzier unterstreicht nachdrücklich den neubarocken Charakter des Denkmals. Im Bereich der Sockelstufen der Frontseite ist ein dekorativ gerolltes und beschriftetes Schriftstück abgelegt, das noch einmal den Namen Senefelders trägt. Außer dem „Zeug“, also Textilmaterial, sind auch die nötigen Werkzeuge zum Kattundruck dargestellt, etwa Teile der Druckerpresse. Das Denkmal ist im Bereich des Sitzes des Sitzbildes rechts bezeichnet. Der historisierende eiserne Zaun ist nach 1993 aufgestellt worden (Jörg Kuhn).
- Standort
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Berlin/Pankow (aktueller Bezirk)/Prenzlauer Berg (Altbezirk)/Prenzlauer Berg (Ortsteil)/Senefelder Platz
- Inschrift/Beschriftung
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Inschrift: redlefeneS siolA (am Sockel)
Inschrift: In dankbarer Erinnerung / von den / Fachgenossen Deutschlands / errichtet / am 6. November 1892 (auf der Druckplatte)
Inschrift: Dem / Erfinder des Steindrucks / Alois Senefelder (gerolltes Schriftstück im Sockelbereich)
Bezeichnung: R. Pohle (im Bereich des Sitzmöbels)
- Periode/Stil
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Kaiserreich (1871-1918)
- Ereignis
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Entwurf
- (wer)
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Rudolf Pohle (1837-1921)
- (wann)
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1892
- Förderung
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Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
- Letzte Aktualisierung
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02.06.2025, 10:31 MESZ
Datenpartner
Sammlungen des Fachbereichs Gestaltung und Kultur der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Denkmal; Skulptur
Beteiligte
- Rudolf Pohle (1837-1921)
Entstanden
- 1892