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Danish Monetary Policy During the Last Decade

Die dänische Geldpolitik in dem letzten Jahrzehnt Die Prioritäten der allgemeinen ökonomischen Zielsetzungen der Geldpolitik veränderten sich in dem betrachteten Zeitraum, weil die Überlegungen über die außenwirtschaftliche Stabilität, besonders nach der Währungskrise von 1969, die Auffassungen über die binnenwirtschaftliche Stabilität veränderten. Nach 1965 bestand das Hauptmerkmal der Geldpolitik in einem System freiwilliger Abkommen verschiedenster Art, die zwischen der dänischen Nationalbank und den Organisationen des Geld- und Kapitalmarktes geschlossen wurden. Ungeachtet dieses Systems war es jedoch ein charakteristisches Merkmal der in diesen Jahren verfolgten Geldpolitik, daß man dem Marktmechanismus besonders bezüglich der Zinspolitik stark vertraute. Die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, auf der die Geldpolitik basierte, kann man in zwei Perioden unterteilen. 1965 - 1973 und 1974 - 1977. Vor allem der Umschwung von Überschüssen zu großen Defiziten im Staatshaushalt zwischen diesen beiden Perioden ist herauszustreichen, der Anlaß zu signifikanten Änderungen in den geldpolitischen Instrumenten und den Zielvariablen gab. Das wesentliche Ergebnis besteht darin, daß die im Betrachtungszeitraum verfolgte Geldpolitik signifikant auf die außenwirtschaftliche Stabilität gerichtet war und, bis zu einem gewissen Grade sogar, auch auf die binnenwirtschaftliche Stabilität, indem sie ein hohes Zinsniveau aufrecht erhielt. Damit entzog sich jedoch die Geldpolitik ihrer Hauptaufgabe. Allerdings kann gesagt werden, daß in dem Maße wie es der Geldpolitik gelingt, die Finanzierung des Zahlungsbilanzdefizits sicherzustellen, es schwieriger wird, politische Übereinstimmungen über notwendige Korrekturen auf anderen Gebieten der Wirtschaftspolitik zu erlangen, so daß man vielleicht besser eine weniger restriktive Geldpolitik verfolgt hätte, um solche Regulierungen vornehmen zu können. Jedoch kätte eine solche Politik bei den geringen dänischen Währungsreserven bald zu einem Chaos geführt, wie es durch die Ereignisse entstand, die man 1968 und 1975 erfahren hatte. Insofern war die Geldpolitik offensichtlich überfordert. Das traf besonders für die letzten Jahre zu, als unter anderem die dringende Notwendigkeit bestand, neue geldpolitische Instrumente zu schaffen, deren Wirkung jedoch allmählich erschöpft war. Es scheint allerdings, daß man mehr und mehr politisches Verständnis für diese Probleme aufbringt, so daß dies schließlich zu einer Schwerpunktverlagerung von der Geldpolitik zu der Fiskal- und Einkommenspolitik führen dürfte.

Sprache
Englisch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 11 ; Year: 1978 ; Issue: 2 ; Pages: 159-179

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hoffmeyer, Erik
Hansen, Leif
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1978

DOI
doi:10.3790/ccm.11.2.159
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:41 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Hoffmeyer, Erik
  • Hansen, Leif
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1978

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