Archivale

Inventare des Professors Schuckard, Unterfasz. 2: Kasten E und F

Verzeichnis der in Kasten E und F gelagerten Kabinettstücke, Figuren, Kleinskulpturen, -plastiken und Gemälde.
Die Beschreibungen der Stücke enthalten Größenangaben. Das Inventar enthält außerdem Inventur-, Verlust- und Schadensvermerke in braunem Holzstift. Die darin dokumentierten Bestandsverluste werden in zwei gesonderten Verzeichnissen von 1754 (A 20 a Bü 49 Nr. 4 und 5) in Reinschrift aufgelistet und sind in den Inventaren von 1753/54 berücksichtigt worden (speziell zu Kasten E und F vgl. A 20 a Bü 39 und 40). Wahrscheinlich sind die Vermerke daher in den Kontext einer um 1753/54 zum Zweck der Erstellung eines aktualisierten Verzeichnisses durchgeführten Inventur einzuordnen.
Vgl. die späteren Inventare, Zugangs- und Abgangsverzeichnisse zu Kasten E und F in A 20 a Bü 32, Bü 39, Bü 40, Bü 49 Nr. 4-5, Bü 58, Bü 59, Bü 89. Zur Anlegung dieser Inventarserie vgl. die Geschäftsführungsakten in A 20 a Bü 183.
Die verzeichneten Objekte sind teils arabisch, teils römisch nummeriert und nach Lagerort gegliedert:
Kasten E:
a) "Oben auf dem Kasten" (S. 1-4)
- Plastische Figuren, überwiegend antike Motive, aus z. T. vergoldetem, z. T. bemaltem Gips, Holz und Ton, teilweise mit steinernen oder hölzernen Füßen oder Sockeln (davon sechs per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet).
b) Erstes Fach (S. 5)
- Teil- oder vollplastische Wachsbossierungen auf Sockeln, Tafeln sowie einem hölzernen Kruzifix (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als Verluste und sechs als schadhaft bezeichnet).
c) Zweites Fach (S. 6-7)
- eine hölzerne Blumenvase (per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet);
- ein Schaustück mit Goldstickereien, Glas, Muscheln und bunten Bändern (per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet);
- Wachsbossierungen (davon sechs per Randvermerk um 1753/54 als schadhaft bezeichnet);
- mehrere aus Holz geschnitzte Figuren (davon eine per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet).
d) Drittes Fach (S. 9-12)
- Wachsbossierungen (davon eine per Randvermerk um 1753/54 als Verlust, drei als schadhaft oder unvollständig bezeichnet);
- plastische Figuren und Reliefs aus Holz, Samen, Muscheln, Käferflügeln, Pappmaché und teils vergoldetem Gips.
e) Viertes Fach (S. 13-15):
- Schaustücke aus Marmor, Gips und Holz (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als schadhaft bezeichnet);
- Wachsbossierungen, z. T. in Futteralen (davon eine per Randvermerk um 1753/54 als schadhaft bezeichnet).
f) FünftesFach (S. 16-17)
- Plastische Figuren aus Buchsbaumholz, Gips und Wachs (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als schadhaft bezeichnet).
Kasten F:
g) "Das oberste Gefach" (S. 25-27)
- Metallspiegel, z. T. mit Ziselierungen, z. T. gerahmt;
- Glasmalerei, eine Glasfigur.
h) "Das zweyte Gefach" (S. 28-34)
- Überwiegend gerahmte Gemälde, Reliefs und Fossilien;
- Zierstücke aus Lapislazuli und Amethyst (davon eine per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet);
- Tafel-, Glas- und Spiegelmalerei;
- Wachsbossierungen;
- Dendriten;
- Kunststücke aus Glas (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als schadhaft bezeichnet);
- ein Kruzifix aus Kristall (per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet).
i) "Drittes Gefach" (S. 36-42)
- Ein Büchlein in einem schwarzen Rahmen mit dem Versgedicht "Die Betrachtung der Ewigkeit" von Christoph Jakob Klüpfel aus Straßburg, in Labyrinthschrift geschrieben (es folgt eine vollständige Transkription, S. 36-39);
- Kupfergravuren und -reliefs;
- gerahmte Marmorstücke mit Bilddarstellungen oder eingeätzten Texten (davon eines per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet);
- Brettspiele aus Karneol, Chalzedon, Elfenbein und Silber (davon eines per Randvermerk um 1753/54 als Verlust, eines als schadhaft bezeichnet). j) "Das unterste Gefach" (S. 44-45)
- Geschützkugeln (eine Kanonen- und eine Falkonettkugel, die den Antiquar Schuckard selbst bei der Belagerung von Hagenau 1675 und bei der Eroberung von Philippsburg 1676 knapp verfehlt haben; letztere per Randvermerk um 1753/54 als Verlust bezeichnet);
- Kugeln aus Marmor und Elfenbein (davon zwei per Randvermerk um 1753/54 als Verluste bezeichnet);
- ein (ausgestopfter) Papagei.

Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg

Namensnennung 3.0 Deutschland

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Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 20 a Bü 17
Umfang
1 Foliobd., S. 1-55

Kontext
Kunstkammer (Kunstkabinett) >> 1. Inventare, Zugangs- und Abgabeverzeichnisse >> 1.3 Zeitraum 1708 - 1752
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 20 a Kunstkammer (Kunstkabinett)

Indexbegriff Person
Klüpfel, Christoph Jakob; Kammerdiener und Glasschneider
Schuckardt, Johann; Antiquar, 1640-1725
Indexbegriff Ort
Hagenau = Haguenau, Dép. Bas-Rhin [F]
Philippsburg KA
Indexbegriff Sache
Württembergische Kunstkammer; Elfenbein, Bein, Zahn
Württembergische Kunstkammer; Figuren
Württembergische Kunstkammer; Gemälde, Grafiken, Handschriften
Württembergische Kunstkammer; Gemmen, Kameen, geschliffene Steine
Württembergische Kunstkammer; Glas, Glasfluss, Email
Württembergische Kunstkammer; Holz
Württembergische Kunstkammer; Keramik, Gips
Württembergische Kunstkammer; Kristall
Württembergische Kunstkammer; Organische Formmasse
Württembergische Kunstkammer; Religiöses
Württembergische Kunstkammer; Rest-Organik
Württembergische Kunstkammer; Spiele
Württembergische Kunstkammer; Stein, Edelstein
Württembergische Kunstkammer; Unedles Metall
Württembergische Kunstkammer; Waffen, Werkzeug, Reit- und Jagdausrüstung
Württembergische Kunstkammer; Zierstücke, Schaustücke
Württembergische Kunstkammer; Zoologie

Laufzeit
(zwischen 1705 und 1723; Randvermerke nach 1753)

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:52 MEZ

Objekttyp


  • Archivale

Entstanden


  • (zwischen 1705 und 1723; Randvermerke nach 1753)

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