Bestand | Urkunden
Urkundensammlung (Bestand)
Vorwort: Die Urkundensammlung des Staatsarchivs Landshut entstand seit dem 19. Jh. und ist Sammlungsgut im klassischen Sinn. Sein Inhalt ist daher bis zu einem gewissen Maß willkürlich, die Provenienz ist oft unklar, ein ehemals privates Eigentum kann bei vielen vermutet werden. Die Herkunft der Urkunden, soweit diese überhaupt nachvollzogen werden kann, ist gleichfalls sehr unterschiedlich. In aller Regel handelt es sich um Pergamenturkunden. Viele wurden schon seit 19. Jh. und bis heute aus lagerungstechnischen und konservatorischen Gründen aus (Akten)Beständen des Staatsarchivs entnommen und dort eingegliedert (die Papierurkunden dagegen verbleiben in aller Regel in den Akten, da dies konservatorisch unbedenklich ist). Viele weitere wurden aber auch von außen geschenkt oder angekauft. Der Ortsbezug der Urkunden deckt sich weitgehend mit den ehemaligen Rentmeisterämtern Landshut und Straubing, geht zum Teil aber auch darüber hinaus. Die Beständebereinigung ab den 1970er Jahren ließ sie von früher 4571 auf heute 1922 Urkunden zusammenschmelzen. Vor allem Urkundengruppen aus erkennbar klösterlicher Provenienz wurden herausgenommen und in aller Regel an die entsprechenden Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchiv angegliedert. Erschlossen wurde die Urkundensammlung bereits zur Amtszeit des Archivleiters Joseph Edmund Jörg im späten 19. Jh. durch eine laufende Nummer mit Bezug auf ein Kurzregest in einem Zettelkatalog, der später immer wieder ergänzt wurde. Eine bestimmte chronologische oder inhaltliche Ordnung gab (und gibt) es hier nicht, obwohl sich immer wieder größere oder kleinere Gruppen mit Bezug auf einzelne Regionen (oft Pfleggerichte oder Hofmarken), Orte oder (Adels-)Familien erkennen lassen. Zeitlich reichen die Urkunden von 1259 bis 1844, wobei ein deutlicher Schwerpunkt auf dem Zeitraum des 16. bis 18. Jh. liegt. Inhaltlich umfassen die Urkunden vor allem den weiten Bereich des damaligen privaten Verbriefungswesens: Kaufurkunden, Schuldverschreibungen, Quittungen, Lehen- und Leihebriefe sowie deren Reverse machen die Hauptmasse aus. Daneben gibt es in geringerem Umfang auch Urkunden über Erbteilungen, Heiratsverträge, Testamente, Stiftungsbriefe, Lehrbriefe, Handwerksstatuten u.ä. Urkunden aus dem Bereich der Gerichtsbarkeit wie Gerichtsurteile, Urfehdebriefe oder Privilegienbestätigungen finden sich vereinzelt, bedeutende staatliche Beurkundungen wie Staatsverträge etc. dagegen fehlen völlig. Dies schließt natürlich nicht aus, dass hier viele bayerische Herzöge als Lehensherrn, Dienstherrn oder auch Schuldner auftreten. Auch zahlreiche Vertreter der großen niederbayerischen Adelsgeschlechter wie der Preysing, der Baumgarten, der Closen, der Tattenbach, der Fraunhofer, der Arco u.a. finden sich hier. In den Jahren 2019/2020 wurden die Urkunden neu verpackt und eine neue den vorhandenen Lücken angepasste Signatur mit einer fortlaufenden Nummernserie vergeben. Die Altsignaturen (oft mehr als eine) wurden dabei dokumentiert. Die Regesten wurden überprüft, gestrafft, wenn nötig korrigiert oder ergänzt und in die aktuelle Datenbank eingepflegt. Orts-, Flur- und Personennamen sind hier nach dem Buchstabenbestand aufgeführt (der innerhalb einer Urkunde natürlich auch wechseln kann). Die Orte wurden, soweit möglich, identifiziert und mit Angaben zu der heute gültigen politischen Struktur versehen. War dies nicht möglich oder gibt es zu viele gleich- oder ähnlich lautende Orte in der in Frage kommenden Region, wurde ein Fragezeichen angefügt. Auch wenn eine Identifizierung unsicher oder nur wahrscheinlich war, wurde ein Fragezeichen hinzugefügt. Siegler, so vorhanden, sind immer genannt, auf die Nennung von Siegelzeugen wurde in Anbetracht der „Jugend“ der Urkunden jedoch meist verzichtet. Daneben wurde auf vereinzelte Besonderheiten, etwa zur Paläographie oder zur Besiegelung, aufmerksam gemacht. März 2021 Dr. Rüth Nachtrag Juli 2021: Aus einer Sammlung von Fragmenten und Einbandmakulaturen (u.a. stammend aus Restaurierungsarbeiten, brandgeschädigten Briefprotokollen als Folge des Trausnitzbrands) wurden Urkundenmakulaturen, soweit diese noch halbwegs lesbar erschienen, in die Urkundensammlung aufgenommen.
- Reference number of holding
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Urkundensammlung (Niederbayern)
- Extent
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1858
- Language of the material
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ger
- Context
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Staatsarchiv Landshut (Archivtektonik) >> Archivtektonik des Staatsarchivs Landshut >> V. Sammlungsgut / Dokumentationen
- Date of creation of holding
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1259 - 1844
- Other object pages
- Provenance
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Urkundensammlung
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
12.08.2025, 9:29 AM CEST
Data provider
Staatsarchiv Landshut. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Urkunden
Time of origin
- 1259 - 1844