Bestand
Stammlager Sosnowitz (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Nach einem "vorläufigen Vollstreckungsplan für die angegliederten Gebiete
des Bezirks Breslau" des Generalstaatsanwalts in Breslau war das
Gefängnis Sosnowitz im "vorläufigen Landgerichts‧bezirk Beuthen -
Kattowitz" Anfang 1940 Vollzugsanstalt für voll‧jährige Vorbestrafte mit
Gefängnisstrafen bis zu 9 Monaten; eine Anschlußverfügung hob die
Einschränkung auf den Personenkreis Vorbestrafter noch im Frühjahr 1940
auf.
Der Charakter der Anstalt wandelte sich mit
der Polenvollzugs‧ordnung, die den Vollzug von Freiheitsstrafen gegen
Verurteilte, die dem Polenstrafrecht unterstanden, in Stammlagern der
Justizverwaltung vorschrieb. Freiheitsstrafen waren nach der o. a.
Verordnung Straflager von 3 Monaten bis zu 10 Jahren. Bei schweren Fällen
konnte auf verschärftes Straflager von 2 bis zu 15 Jahren erkannt werden.
Nicht beitreibbare Geldstrafen wurden mit Straf‧lager von einer Woche bis
zu einem Jahr geahndet. Das Gefängnis Sosnowitz wurde nunmehr zum
Straflager.
Das Lager gliederte sich nach einem -
vermutlich bis Kriegsende fortgeschriebenen - Vollstreckungsplan für den
Oberlandesge‧richtsbezirk Kattowitz in ein
-
Stammlager für Männer für den Zuständigkeitsbereich des
Landgerichtsbezirks Beuthen - Kattowitz
-
Stammlager für Frauen für den Zuständigkeitsbereich der
Landgerichtsbezirke Gleiwitz, Neiße und Oppeln.
Als "Nebenstellen" des Stammlagers fungierten das Gerichtsgefängnis
in Warthenau und das Strafgefängnis in Bendsburg. Arbeits- und
Außenkommandos des Stammlagers bestanden in Jaworzno (Grube und
Kraft‧werk) und in Grodziec (Gutsverwaltung) sowie - zumindest zeitweise
- bei einzelnen Firmen.
Die Leitung der Anstalten
hatte "Der Vorstand des Männer- und Frauen-Stammlagers in Sosnowitz, des
Strafgefängnisses in Bendsburg und des Gerichtsgefängnisses in
Warthenau".
Die Belegstärke hat die Zahl von
mehreren hundert, im Tagesdurchschnitt wohl nie mehr als maximal 800
Gefangenen, offenbar nicht überschritten.
Letzte
Eintragungen über Häftlingszahlen lassen vermuten, daß das Lager am oder
um den 22.1.1945 aufgegeben worden ist. Daß insbesondere die
Häftlingskartei nicht an Ort und Stelle zurückblieb, läßt darauf
schließen, daß die Gefangenen im Zuge der Räumung der im östlichen
Reichsgebiet gelegenen Haftanstalten evakuiert worden sind.
Inhaltliche Charakterisierung:
Wachpersonal und Vollstreckungspläne 1940-1943 (3), Häftlingsnachweise
und Belegungs‧bücher 1941-1945 (13), Lebensmittelverwaltung 1940-1945
(2), Häftlingskartei 1945 (37)
Zitierweise: BArch R
137-V/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch R 137-V
- Extent
-
55 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Justiz
- Provenance
-
Stammlager Sosnowitz, 1942-1945
- Date of creation of holding
-
1940-1946
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Associated
- Stammlager Sosnowitz, 1942-1945
Time of origin
- 1940-1946