Archivbestand

Herbert Heinrich Lempfert (Bestand)

Vorwort Herbert Heinrich Dietrich Lempfert wurde am 9.1.1899 in Essen geboren. Nach dem Studium der Theologie in Münster, Tübingen und Bonn war er Hilfsprediger in Rüttenscheid und Vieringhausen. 1925 kam er als Pfarrer nach Pferdsfeld (Nahe), wo er bis 1934 tätig war. Besonders wichtig waren Lempfert in seiner Arbeit die Jugendarbeit und das Laienspiel. Zudem war er in zahlreichen Ausschüssen tätig. Mit Zunahme der nationalsozialistischen Bewegung und dem Entstehen der "Glaubensbewegung Deutsche Christen" um 1930 engagierte sich Lempfert auch hier. Die "Deutschen Christen" waren eine stark national ausgerichtete Bewegung, die die nationale Entwicklung auch in der Kirche verwirklichen wollten. Sie wurden neben und im Gegensatz zur Bekennenden Kirche zu einer "Kirchenpartei" auf Seiten des Staates. In seiner Eigenschaft als "DC-Pfarrer" wurde Lempfert 1934 als Pfarrer nach Ketzberg (Solingen) berufen und am 7. Oktober 1934 eingeführt. In Solingen gab es bis dahin keinen direkt der Glaubensbewegung angehörigen Pfarrer. In Ketzberg war auch die Gruppe der "Bekenntnischristen" stark und so ging zur Zeit Lempferts der Gottesdienstbesuch zurück. Lempfert wurde bereits im September 1939 zum Kriegsdienst einberufen und war nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wegen seiner Zugehörigkeit zu den "Deutschen Christen" vom Dienst suspendiert. Es wurde ein Verfahren gegen ihn eröffnet und er vorläufig in den Wartestand versetzt. Quellen: A. Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland;100 Jahre evangelische Kirchengemeinde Ketzberg (KA 4581) Zum Nachlass: Der Nachlass besteht aus 12 Aktenheftern mit den Signaturen Na 19-1 bis Na 19-12. Allerdings enthalten nicht alle Hefter persönliche Unterlagen Lempferts. Dies sind nur die Hefter Na 19-1 bis Na 19-7 sowie Na 19-8, Na 19-9 (z.T.) und Na 19-10. Außerdem wird nur die Zeit Lempferts in Pferdsfeld erfasst, aus seiner Solinger Zeit sind keine Unterlagen erhalten. Die übrigen Unterlagen betreffen die Deutschen Christen in Solingen. Es sind v.a. Schriftwechsel des Kreisobmanns der "Deutschen Christen" Karl Siebel, Mitgliedslisten, Eingaben u.a., an denen sich aber die Zuspitzung der Lage in der Kirche und die Vorgehensweise gegen Gegner gut zeigt. 16.5.1991 Claudia Winkler

Eingrenzung und Inhalt: * 9.1.1899 in Essen. H.H. Lempfert war 1925-1934 Pfarrer in Pferdsfeld/Nahe, 1934-1947 in Ketzberg. Besonders wichtig waren ihm, der ab den frühen dreißiger Jahren der "Glaubensbewegung Deutsche Christen" (DC) angehörte, die Jugendarbeit und das Laienspiel. Der Nachlaß enthält zum einen persönliche Unterlagen Lempferts aus der Pferdsfelder Zeit, zum anderen Schriftgut der Deutschen Christen in Solingen (Schriftwechsel des Kreisobmanns der DC Karl Siebel, Mitgliedslisten, Eingaben u.a.), an dem sich auch die Zuspitzung der Lage der Kirche und die Vorgehensweise der DC gegen Gegner ("Bekennende Kirche") ersehen läßt.

Reference number of holding
Na 019
Extent
Findbuch: 12 AE

Context
Stadtarchiv Solingen (Archivtektonik) >> Bestände nichtstädtischer Provenienz >> Nachlässe und Sammlungen

Date of creation of holding
1924 - 1937

Other object pages
Delivered via
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Last update
05.11.2025, 1:59 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Stadtarchiv Solingen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1924 - 1937

Other Objects (12)