Bestand
Scharnhorst, Gerhard Johann David von (Bestand)
Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.
Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1755 - 1813
Lebenslauf:
Gerhard Johann David Scharnhorst wurde am 12. November 1755 in Bordenau, heute Neustadt am Rübenberge, Region Hannover als Sohn des Ernst Wilhelm Scharnhorst, Quartiermeister im 8. hannoverschen Kavallerieregiment und Erbsasse auf Bordenau, und der Friederike Wilhelmine, geb. Tegtmeyer geboren.
Ab 1773 besuchte er die Militärschule des Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (Wilhelmstein). Nach seiner Ausbildung trat er als Fähnrich in ein Dragonerregiment der hannoverschen Armee ein und war Lehrer an der Kriegsschule seines Regiments in Nordheim.
1781 wurde er an die Artillerieschule in Hannover versetzt, 1784 zum Leutnant befördert. Er unterrichtete Artilleriewissenschaft, Mathematik, Arithmetik, Geometrie, Fortifikation, Taktik und Zeichnen.
1801 wechselt Scharnhorst zur preußischen Armee (bei gleichzeitiger Erhebung in den Adelsstand). Er wurde zum Direktor der Akademie für junge Offiziere in Berlin berufen. Im gleichen Jahr gründete er die militärische Gesellschaft, einen Treffpunkt für Offiziere aller Dienstgrade.
Im Jahr 1804 wurde er in den preußischen Generalstab versetzt und zum Oberst befördert. Im August 1806 wurde Scharnhorst zum Generalquartiermeister der Hauptarmee ernannt.
Im Januar 1807 wurde er als Assistent dem General Anton Wilhelm von L'Estocq zugeteilt, am 25. Juli 1807 zum Vorsitzenden der Militär-Reorganisationskommission des Heeres bestellt.
17. August 1807 Amtshauptmann zu Rügenwalde
Zum 25. Dezember 1808 wurde Scharnhorst als Chef des neuen Allgemeinen Kriegsdepartements, auch Chef der Ingenieur- und Pionier-Korps und Generalinspekteur der Festungen berufen, am 7. Juni 1810 von der Stellung als Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements entbunden.
11. März 1813 Generalquartiermeister
Nach einer am 2. Mai 1813 in der Schlacht von Großgörschen erlittenen Verwundung starb von Scharnhorst am 28. Juni 1813 in Prag und zunächst dort beigesetzt, am 9. September 1826 auf den Invalidenfriedhof in Berlin überführt.
Seit dem 24. April 1785 war er verheiratet mit Klara, geb. Schmalz, die im Jahr 1803 starb. Sie hatten zwei Kinder, Wilhelm (1786-1854) und Juliane (1788-1827).
(Von) Scharnhorst nahm an den folgenden Gefechten teil:
Feldzug 1793/1795 Schlachten bei Famars, Coutroy, Lincelles, Hochlede, Hondschoot; Gefechte bei Wormhout, Rexpoede, Veniers, Boxlet, Bentheim; Bombardement von Menin; Treffen bei Werwick; Verteidigung von Nymwegen; Belagerung von Valenciennes
Feldzug 1806/1807 Schlachten bei Auerstädt, Pr.-Eylau
Feldzug 1813, 2.5.1813 Schlacht bei Großgörschen (schwer verwundet)
Er erhielt verschiedene Orden und Ehrungen:
16.9.1802 in den Adelsstand erhoben
21.2.1807 Pour le mérite
5.5.1808 russischer Wladimir-Orden III. vom Zaren
18.1.1812 Roter Adler-Orden II. mit Eichenlaub
6.5.1813 Eisernes Kreuz 2. Klasse
Bestandsgeschichte:
Der Nachlass besteht aus zwei Teilen: Einen kleineren hatte das damalige Preußische Geheime Staatsarchiv als Akzession 220 im Jahr 1882 übernommen, einen größeren im Jahr 1924 vom Reichsarchiv erhalten. Beide Teile wurden im Jahr 1938 neben anderen Beständen, Nachlässen und Sammlungen militärischer Provenienz, aber auch nur militärischen Inhalts vom neu eingerichteten Heeresarchiv eingefordert und mussten dorthin abgegeben werden.
Trotz schwerer Kriegsschäden und -verluste gelangte der vorliegende Nachlass zunächst an das Militärgeschichtliche Forschungsamt in Freiburg. Dort wurden beide Nachlassteile separat, jedoch nach gleicher Klassifikation verzeichnet (Nr. 1-287: Heeresarchiv Potsdam und Nr. 288-312: Gutsarchiv Bordenau), ehe der gesamte Nachlass (vor 1973) an das GStA PK gegeben wurde.
Weitere Bestandteile konnten durch Ankauf erworben werden.
Bei den Nrn. 322-333 handelt es sich um Kopien von Nachlassbestandteilen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA (Washington) gelangten. Die Kopien konnten im Jahr 1985 über das Bundesarchiv / Militärarchiv in Freiburg dem GStA PK übergeben werden.
Für die vorliegende Verzeichnung wurden beide Bestandteile nach einer gemeinsamen Klassifikation verzeichnet. Die jeweils angegebene Altsignatur gibt Auskunft darüber, zu welchem der beiden Bestandteile das jeweilige Stück ursprünglich gehörte (Heeresarchiv Potsdam: Sg. 60 Nr. ...; Gutsarchiv Bordenau: B 1-23; ohne Altsignatur: Neuerwerbung).
Letzte vergebene Nummer:
Der Nachlass ist zu zitieren:
GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Gerhard Scharnhorst, Nr.
Der Nachlass ist zu bestellen:
VI. HA Nl Scharnhorst, Nr.
Freiburg, 27.8.1968: Bertram
Berlin, Juli 2013: Dr. Schnelling-Reinicke
Zitierweise: GStA PK, VI. HA, Nl Scharnhorst, G. J. D. v.
- Reference number of holding
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Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Scharnhorst, G. J. D. v.
- Extent
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Umfang: 3 lfm (357 VE); Angaben zum Umfang: 3 lfm (357 VE)
- Language of the material
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deutsch
- Context
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Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Personen >> Militärs >> Neue Armee (Karriereschwerpunkt nach 1806/07)
- Date of creation of holding
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Laufzeit: 1737 - 1813, 1890 - 1905 (1936 - 1939)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
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28.03.2023, 8:52 AM CEST
Data provider
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- Laufzeit: 1737 - 1813, 1890 - 1905 (1936 - 1939)