Artikel

Was denken die Deutschen zu Geschlechterthemen und Gleichstellung in der Bildung? – Ergebnisse des ifo Bildungsbarometers 2018

Die #MeToo-Debatte hat Geschlechterthemen verstärkt in die öffentliche Aufmerksamkeit gebracht. Die Grundlagen für die Einstellungen zu Geschlechterthemen und Gleichstellung werden im Kindes- und Jugendalter gelegt. Damit sind Geschlechterdifferenzen auch im Bildungssystem zentrale Themen. Das ifo Bildungsbarometer 2018, der jährlichen repräsentativen Umfrage bei über 4 000 Erwachsenen in Deutschland, hat die Meinung der Deutschen zu diesem Themenfeld erhoben. Die große Mehrheit der Deutschen – 74% der Frauen und 66% der Männer – finden es positiv, dass eine öffentliche Debatte über sexuelle Belästigung geführt wird. Dabei sehen 45% der Frauen und 30% der Männer sexuelle Belästigung in Deutschland als ernsthaftes Problem an. Drei-Viertel-Mehrheiten sind dafür, dass Themen wie Gleichstellung, Gewalt und Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen und sexuelle Belästigung im Schulunterricht behandelt werden. Im Gegensatz zum Arbeitsmarkt, wo mehrheitlich von einer Bevorzugung von Männern ausgegangen wird, sehen deutliche Mehrheiten der Frauen und Männer an den Schulen und Universitäten generell keine geschlechtsspezifische Bevorzugung. Mehrheitlich sind die Deutschen dafür, dass Lehrkräfte in ihrer Aus- und Fortbildung lernen, wie sie bei ihrer Unterrichtsgestaltung besser auf Geschlechterunterschiede eingehen können. In Mathematik und Sprachen wird getrenntgeschlechtlicher Unterricht von deutlichen Mehrheiten abgelehnt, geteilter ist die Meinung in Sport. Für verpflichtende Geschlechterquoten bei Führungspositionen in Unternehmen finden sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern relative, aber keine absoluten Mehrheiten. Für verpflichtende Geschlechterquoten in der Politik, bei Universitätsprofessuren und bei der Studienplatzvergabe gibt es bei Frauen ebenfalls deutliche relative (aber keine absoluten) Mehrheiten, hingegen nicht so sehr bei Männern. Sowohl Männer als auch Frauen sind mehrheitlich der Meinung, dass Mütter junger Kinder, nicht hingegen Väter, ihre Berufstätigkeit reduzieren sollten.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: ifo Schnelldienst ; ISSN: 0018-974X ; Volume: 71 ; Year: 2018 ; Issue: 17 ; Pages: 15-30 ; München: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Classification
Wirtschaft
Analysis of Education
Subject
Bildung
Gleichberechtigung
Gleichstellungspolitik
Meinungsforschung
Deutschland

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Wößmann, Ludger
Lergetporer, Philipp
Grewenig, Elisabeth
Kersten, Sarah
Werner, Katharina
Event
Veröffentlichung
(who)
ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
(where)
München
(when)
2018

Handle
Last update
10.03.2025, 11:43 AM CET

Data provider

This object is provided by:
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Artikel

Associated

  • Wößmann, Ludger
  • Lergetporer, Philipp
  • Grewenig, Elisabeth
  • Kersten, Sarah
  • Werner, Katharina
  • ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Time of origin

  • 2018

Other Objects (12)