Architektur

Querhausarm Nord von Norden-Kapellenrest-Biforie mit figürlich ornamentierten Säulenkapitell_02

Die Gründung des Klosters erfolgte im letzten Viertel des 8. Jh. durch den Mainzer Erzbischof Lullus als Gegengewicht zur aufstrebenden Abtei Fulda. Karl der Große erhebt das Kloster 775 ebenfalls zur Reichsabtei. Vom 10. Bis in das späte 12. Jahrhundert hinein große Ausdehnung der Besitzungen (bis nach Thüringen hinein) und Anwachsen des Ansehens mit berühmter Klosterschule. Zahlreiche Gründungen von Kirchen in den umliegenden Orten zu dieser Zeit. Das Kloster von Kaiser Heinrich IV. sponsiert und als Aufmarschgebiet seiner Sachsenfeldzüge (1073-1090) genutzt. Die sich entwickelnde weltliche Siedlung sucht zunehmend der Herrschaft der Abtei zu entkommen, sie wird 1170 als „civitas“ (Stadt) bezeichnet und Zentrum einer Tuchproduktion. König Wilhelm von Holland verleiht der Stadt 1252 die Reichsunmittelbarkeit. Heftige Auseinandersetzungen mit der Abtei, welche 1256 wieder die Oberherrschaft erlangt. Anhaltende Spannungen über die nächsten Generationen. Als sich die Stadt 1378 unter den Schutz der Hessischen Landgrafen zu stellen versucht, überfällt der Abt mit getreuen Truppen die Stadt, kann sie aber nicht niederzwingen. 1432 gelangt die Abtei selbst unter Hessische Schutzherrschaft und verliert ihre Reichsunmittelbarkeit. Schäden im Dreißigjährigen Krieg und Stadt und vor allem dem Kloster, welches 1761 im „Siebenjährigen Krieg“ wiederum eingeäschert wird. 1807 soll auch die Stadt niedergebrannt werden, was aber durch den in Napoleonischen Diensten stehenden Oberstleutnant Johann Baptist Lingg verhindert wird, er gilt als Retter der Stadt. Die Heilquellen der Stadt wurden 1904 neu erbohrt und die Stadt ist seit 1963 Hessisches Staatsbad. In der Ruine der Klosterkirche finden Theateraufführungen statt. Teile der einst „festen Klostermauer“ sind ebenfalls erhalten. Der Klosterkirche vorgelagert ist der freistehende „Läutturm“. In der Stadt selbst schöne Bauten aus dem 15.-19. Jahrhundert und die Stadtkirche selbst, Gotisch erneuert, zeigt noch das Ausmaß ihres einstigen Kirchhofes mit umstehenden Fachwerkhäusern, die teils bis in das 15. Jahrhundert zurückreichen. Übrigens - auch Konrad Zuse und Konrad Duden kommen aus Bad Hersfeld!

Standort
Stiftskirche (Bad Hersfeld)
Sammlung
Städte und Dörfer

Bezug (was)
Architektur
Klosteranlage

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
12 Jh
(Beschreibung)
Romanisch (auf Vorgängeranlage des 9. Jh.)

Letzte Aktualisierung
06.03.2023, 10:27 MEZ

Objekttyp


  • Architektur

Beteiligte


Entstanden


  • 12 Jh

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