Bestand
KG Menden (Bestand)
Das Archiv der Ev. Kirchengemeinde Menden wurde 2008/2009 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst 431 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1830 bis 2006.Die Gründung der Kirchengemeinde, die 1838 erfolgte, ist im Archiv gut dokumentiert. Bereits 1828 schlossen sich die Evangelischen in Menden und Umgebung zu einem "Verein der evangelischen Einwohner im Kirchspiel Menden" zusammen. In einem angemieteten Raum begannen 1830 die evangelischen Gottesdienste unter Leitung der beiden Pastoren Wulfert aus Hemer gemäß des Vertrages vom 24.03.1830 (Archiv der Ev. Kirchengemeinde Menden Nr. 64). Als der Hemer Pfarrer wegen vorgerückten Alters diesen Vertrag Ende 1834 aufkündigte, stellten die Mendener einen Kandidaten gegen Vergütung von 150 Talern ein, konnten jedoch dessen Ordination und Berufung als Pfarrer erst nach Zusicherung eines Gehaltes von 300 Talern erreichen. Am 4. Januar 1838 erfolgte die Ordination und die Einführung von Pfarrer Gustav Quade, der seit fast 3 Jahren als Kandidat in der Gemeinde tätig gewesen war. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Verein in eine Kirchen- und Pfarrgemeinde ungewandelt. Ebenfalls gut dokumentiert ist das Gemeindeleben, welches immer schon, von katholischen Umfeld beeinflusst, sehr rege war. Hervorzuheben ist die Chronik des Ev. Vereins Menden von 1880 bis 1930, welche die Geschichte dieser stärksten Gemeindegruppe wiedergibt (Archiv der Ev. Kirchengemeinde Menden Nr. 39). Aussagekräftig sind die Akten der Evangelischen Höheren Mädchenschule, die von 1918 bis zur Auflösung im Jahr 1939 durch die Kirchengemeinde verwaltet wurde.Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Unterlagen, welche die rege Bautätigkeit der Kirchengemeinde in der Nachkriegszeit dokumentieren.Überlieferungsdefizite sind vor allem im Haushalts- und Rechnungswesen festzustellen. Es fehlen gänzlich Belege zu den Jahresrechnungen der kirchlichen Kassen, Haushaltspläne sind ab 1907 und Jahresrechnungen ab 1943 vorhanden. Die Reihe von Protokollbüchern des Presbyteriums ist nicht vollständig: zum einem fangen die Protokollbücher relativ spät mit 1894 an, des weiteren ist eine Lücke von 1938 bis 1947 vorhanden.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans vom 19.12.2006.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: Archiv der Ev. Kirchengemeinde Menden Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Bielefeld, im Februar 2009Anna WarkentinLiteratur zur Gemeindegeschichte (Auswahl): Festschrift: 150 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Menden 1838-1988, 61 S.Niepmann, Helmut: Heilig-Geist-Kirche Menden / Westfalen 1864-1964, 35 S.Murken, Jens: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stand 2008
- Bestandssignatur
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FB Menden
- Kontext
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Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 10. Archive bei kirchlichen Körperschaften >> 10.2. KG Kirchengemeinden >> 10.2.13. Kirchenkreis Iserlohn
- Bestandslaufzeit
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1830 - 2006
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1830 - 2006