Arbeitspapier | Working paper
Disziplinäre Sozialisation in die Wissenschaft: Fallstudien einer Lehrforschung
Dieses Diskussionspapier präsentiert und reflektiert die Ergebnisse aus der Lehrforschung "Sozialisation in die Wissenschaft. Ausbildung und Betreuung von Promovierenden", das im Winter- und Sommersemester 2013/2014 am Institut für Sozialwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin vom Herausgeber durchgeführt wurde. Die zentrale Forschungsfrage der Lehrforschung war, auf welche Weise Promovierende in unterschiedlichen Disziplinen in die Wissenschaft sozialisiert werden. Dabei gingen wir von einem engen Zusammenhang zwischen den spezifischen Sachfragen einer Disziplin, ihrer Alltagsorganisation und den tatsächlich praktizierten Formen der Promotionsbetreuung aus. Wir nahmen zudem an, dass die disziplinären Sozialisationsweisen zu den gegenwärtig neu entwickelten Organisationsweisen der Promotion (z.B. Graduiertenschulen) in Spannung geraten können, wenn sie nicht hinreichend berücksichtigt werden. Neben dem Erkenntnisgewinn zu dieser Thematik war ein weiteres Ziel der Lehrforschung die Sozialisation von Studierenden in die Wissenschaft. Studierende sollten die Praktiken der Sozialforschung nicht nur über Bücher kennenlernen, sondern sich über die eigene Erhebung und Auswertung von Daten im Team praktisch aneignen können. Vom Feldzugang, über die Teamkoordination, die fallspezifische Methodenverwendung bis zur materialnahen Hypothesenentwicklung konnten sie sich auf den verschiedensten Ebenen an den praktischen Unwägbarkeiten der Forschung austesten. Inwiefern das Zusammenbinden von Lehre und Forschung ein wichtiges Element in der Gestaltung sozialwissenschaftlicher Studiengänge sein kann, wird eingangs reflektiert. Anschließend werden vier Einzelstudien der Feldarbeit vorgestellt. Darin entwickeln die Studierenden ein Konzept zur Erhebung von Promotionsabbrüchen (Kapitel II), rekonstruieren Sozialisationsprozesse in der Mikrobiologie (Kapitel III), in der Ökonomie (Kapitel IV) sowie in den Professionen Medizin und Ingenieurwissenschaft (Kapitel V). In allen -sehr verschieden organisierten- Disziplinen ist die intellektuelle Selbständigkeit von Promovierenden ebenso wichtig wie ihre Ausrichtung auf das Forschungsprogramm der Betreuenden. Hieraus entsteht eine strukturelle Spannung zwischen Autonomie und Kontrolle in der Promotionsbetreuung. (Autorenreferat)
- Extent
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Seite(n): 128
- Language
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Deutsch
- Notes
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Bibliographic citation
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Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik, Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik (SP III 2015-602)
- Subject
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Bildung und Erziehung
Psychologie
Soziologie, Anthropologie
Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Beratungswesen
Sozialpsychologie
Sozialisation
Wissenschaft
Förderung
Student
Selbständigkeit
Kontrolle
Betreuung
Forschungsansatz
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
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Düz, Fidan
Kressin, Lisa
Revuelta Nohl, Diego
Paasch, Michael
Paladines, Marco
Richter, Maren
Sazkeser, Semih
Suckow, Silvio
- Event
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Veröffentlichung
- (who)
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
- (where)
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Deutschland, Berlin
- (when)
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2015
- Handle
- Last update
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21.06.2024, 4:26 PM CEST
Data provider
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Arbeitspapier
Associated
- Düz, Fidan
- Kressin, Lisa
- Revuelta Nohl, Diego
- Paasch, Michael
- Paladines, Marco
- Richter, Maren
- Sazkeser, Semih
- Suckow, Silvio
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Time of origin
- 2015