Gemälde
Schatzgräber in einer Ruine
Die durch eine Fackel beleuchtete Szene stellt eine nächtliche Geisterbeschwörung dar. Eine Schar von Schatzsuchern hat sich im Schutz einer Ruine und eines hohen Baumes eingefunden. In ihrer Mitte steht ein Magier im wallenden Gewand und in einem Zauberkreis mit Tierschädeln, einem Käuzchen, zwei Schlangen und Öllichtern. Er rezitiert aus einem Folianten die Zauberformeln, um einen Dämon herbeizurufen, der das Versteck des Schatzes verraten soll. Die ausgesprochen fein und effektvoll ausgeführte Komposition Trautmanns knüpft an eine spezifische Motivtradition der Barockmalerei an, für die als prägnante Beispiele Gemälde von Johann Heinrich Schönfeld zu nennen sind, etwa die »Schatzgräber vor einem antiken Grabmal« oder die »Schatzgräber vor römischen Ruinen« (Stift Kremsmünster, Oberösterreich bzw. Staatsgalerie Stuttgart; Pée 1971, Nr. 65 und 96). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 332) Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 150
Provenienz: Bis 1944 Lulu Seebacher (1908-1992), wohnhaft 1943 in Cammin (Pommern) [1] 18. Juli 1944 Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum, erworben von Lulu Seebacher, Cammin, über Walter Berndt, München für 9.500 RM [1] [1] Petra Maisak, Gerhard Kölsch: Frankfurter Goethe-Museum. Die Gemälde. Bestandskatalog. Frankfurt 2011, Nr. 415, S. 332. Laut Inventarbuch am 18. Juli 1944 erworben. Laut Liste der Erwerbungen des Goethehauses aus dem Jahr 1945 im Juni 1944 erworben. Da die Liste teils aus der Erinnerung geschrieben wurde, ist das Datum im Inventarbuch maßgeblich. Provenienzbewertung: Gelb: Es liegen keine Anhaltspunkte für einen verfolgungsbedingten Entzug in der Zeit des Nationalsozialismus vor.
- Standort
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
- Sammlung
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Gemäldesammlung
- Inventarnummer
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IV-1944-001
- Maße
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35,8 x 47,7 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand, über roter Grundierung, doubliert
- Inschrift/Beschriftung
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Rückseitig auf der Leinwand bezeichnet in Kreide: "69". Auf dem Keilrahmen Aufschrift: "IV / 63"; "Trautmann". Auf dem Galerierahmen bezeichnet in rotem Stift "Alchimist Trautmann"
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Steht in Bezug zu: Johann Georg Trautmann: Schatzgräber in einer Ruine, Öl auf Eichenholz, 41,6 x 51,0 cm. Auf der Rückseite ein nicht identifiziertes Sammlersiegel. Kunsthandel Frankfurt: Schneider junior-Andreas, angeboten im Mai 1994 (Kölsch 1999, WvZ. Nr. G 151) Steht in Bezug zu: Johann Georg Trautmann: Schatzgräber in einer Ruine, Öl auf Leinwand, 35,5 x 46,5 cm. Kunsthandel Zürich, Galerie Koller, angeboten 1987 (Kölsch 1999, WvZ. Nr. G 152) Steht in Bezug zu: Johann Georg Trautmann: Schatzgräberszene, Öl auf Holz. 19,5 x 23,5 cm. Kunsthandel Zürich, Galerie Bruno Meissner, angeboten 1985 (Kölsch 1999, WvZ. Nr. G 153) Steht in Bezug zu: Johann Georg Trautmann: Geisterbeschwörung bei Nacht, Technik, Größe und Standort unbekannt (Kölsch 1999, WvZ. Nr. G 154)
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (DZK)
Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog, Frankfurt am Main, Kat. 415, S. 332
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 299, S. 299-300
Kölsch, Gerhard, 1999: Johann Georg Trautmann (1713-1769). Leben und Werk, Frankfurt am Main, Kat. G 150, S. 393
- Bezug (was)
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Malerei
Genre
Nocturne
Beschwörung
Okkultismus
Alchemist
- Förderung
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Die systematische Provenienzerforschung wurde gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste 2019-2021.
- Rechteinformation
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
- Letzte Aktualisierung
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16.06.2025, 10:24 MESZ
Datenpartner
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum - Kunstsammlung / Museum. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gemälde