Massivbau

Mikwe (Massivbau); Dreieich, Schulstraße 49 (bei Hellgasse 15)

Der überwölbte unterirdische Raum, heute in der Scheune des Anwesens, diente der jüdischen Gemeinde als Bad für rituelle Waschungen im Grundwasser. Eine Steintreppe, ursprünglich von einem über das Erdniveau herausragenden Backsteingewölbe überdeckt und jetzt größtenteils abgerissen, führt zu einer unteren plattenbedeckten Ebene, wo sich das Grundwasser sammelte. Eine höhergelegene, mit Backsteinen gepflasterte Ebene diente als Ablagefläche. Die Wände sind aus Bruchstein gemauert. Ein Schacht als Rauchabzug ermöglichte die Entfachung eines Feuers zu Heizzwecken. Das Alter der Anlage ist nicht exakt bestimmbar. Eine jüdische Gemeinde bestand in Sprendlingen schon im 15. Jh.; für das Bad ist eine spätere Entstehung anzunehmen, die jedoch vor Mitte des 19. Jhs. anzusetzen ist, da zu dieser Zeit eine neue, heute nicht mehr vorhandene Synagoge mit Bad errichtet wurde. Die Mikwe ist aufgrund des hohen Seltenheitswertes von besonderer wissenschaftlicher und religionsgeschichtlicher Bedeutung.

Zeichnung aus: Runkel, Sprendlingen, 1984 | Rechtewahrnehmung: Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Free access - no reuse

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Location
Schulstraße 49 (bei Hellgasse 15), Dreieich (Sprendlingen), Hessen

Classification
Baudenkmal

Last update
26.02.2025, 9:25 AM CET

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Object type

  • Massivbau

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