Collection article | Conference paper | Konferenzbeitrag | Sammelwerksbeitrag

Aktivitäten in Senioren- und Pflegeheimen

Die Aufrechterhaltung von Aktivitäten wird in der Literatur als zentraler Faktor genannt, damit zufriedenes Altern gelingen kann. Gerade vor dem Hintergrund von Krankheit und Beeinträchtigung kommt dem Aktivsein immense Bedeutung zu, da es sich positiv auf das subjektive Wohlbefinden auswirkt. Sowohl ein pathologisch verlaufender Alterungsprozess als auch eine Institutionalisierung bringen negative Folgen für das Aktivsein mit sich. Senioren- und Pflegeheime haben die Wichtigkeit von Aktivität erkannt und bieten ihren BewohnerInnenn unterschiedliche Betätigungsfelder an. Das Projekt 'Geri-Aktiv' widmet sich der Lebenssituation von alten, beeinträchtigten Menschen. Festzustellen, wie institutionalisiertes Aktivsein aussieht und ob es möglich ist, frühere Aktivitätsgewohnheiten und lebensspannenbezogene Aktivitäten im Heim beizubehalten, war Anliegen des vorzustellenden Teilprojekts, an dem 50 Senioren- und 81 PflegeheimbewohnerInnen aus fünf Kärntner Heimen (Österreich) teilnahmen. Eine Vorgehensweise analog der qualitativen Sozialforschung wurde gewählt, um einerseits reichhaltiges Datenmaterial zu erhalten und andererseits den institutionalisierten Menschen die Möglichkeit zur sozialen Interaktion zu gewähren. Da die potenzielle Interviewbereitschaft der HeimbewohnerInnen aufgrund ihres unterschiedlichen Betreuungsbedarfes weit streute, wurde ein gestuftes Interviewverfahren (problemzentriertes Interview, Fokusgruppe und offener Fragebogen) basierend auf einem Interviewleitfaden eingesetzt. Diese Erhebungsverfahren erlauben nicht nur den unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der BewohnerInnen begegnen zu können, sondern bilden auch die Grundlage einer Methodenkombination von qualitativen und quantitativen Analyseschritten innerhalb der Qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl im Senioren- als auch im Pflegeheimbereich vielfältige aktuelle Aktivitätsmöglichkeiten bestehen. Wesentliche Unterschiede gibt es hinsichtlich der Aktivitätsausprägung in den beiden Institutionsformen und der Beweggründe für das Handeln. Dem Ausführen früherer Alltagshandlungen wird seitens der Befragten große Wichtigkeit beigemessen. Demnach ist nicht Aktivität per se für zufriedenes Altern verantwortlich. Auf der Grundlage des vorliegenden Datenmaterials wurde das '3-Ebenen-Modell', welches Aktivität mit Motiven verknüpft, konzipiert. Unter Berücksichtigung der im Alter vorhandenen Beeinträchtigungen können ausgehend von diesem Modell individuell passende und für die BewohnerInnen sinnvolle Aktivitäten abgeleitet und in den Alltag integriert werden.

Aktivitäten in Senioren- und Pflegeheimen

Urheber*in: Miklautz, Michaela; Jenull-Schiefer, Brigitte

Free access - no reuse

0
/
0

Alternative title
Activities in senior and nursing homes
Extent
Seite(n): 10
Language
Deutsch

Bibliographic citation
4. Workshop Qualitative Inhaltsanalyse; Beiträge zur Qualitativen Inhaltsanalyse

Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziale Probleme und Sozialdienste
Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik
Gerontologie, Alterssoziologie
Kärnten
alter Mensch
Pflegeheim
Altenpflege
Autonomie
Lebenssituation
Aktivität
empirisch
empirisch-qualitativ

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Miklautz, Michaela
Jenull-Schiefer, Brigitte
Event
Veröffentlichung
(who)
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Psychologie
(where)
Österreich, Klagenfurt
(when)
2005

Handle
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:26 PM CEST

Data provider

This object is provided by:
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Associated

  • Miklautz, Michaela
  • Jenull-Schiefer, Brigitte
  • Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Psychologie

Time of origin

  • 2005

Other Objects (12)