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Der "Wert" der Arbeit - Arbeits- und Berufskulturen als Modi sozialer Integration und Exklusion
"Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." Dieser Satz scheint nach wie vor zum Kern arbeitsgesellschaftlicher Kulturen zu gehören, in denen (Erwerbs- oder Berufs-)Arbeit ökonomisch hoch bewertet und von anderen "Tätigkeiten" (z.B. in Haushalt und Familie) oder "Sektoren" (etwa dem 'informellen' Sektor von Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft) abgegrenzt wird. Darüber hinaus wird Arbeit eine zentrale Rolle für systemische wie für soziale Integration zugewiesen: In vielen Staaten sind wohlfahrtsstaatliche Institutionen einerseits so eng an Erwerbsarbeit und an ein "Normalarbeitsverhältnis" gekoppelt, dass "Krisen" der Arbeitsgesellschaft (vor allem: hohe und steigende Arbeitslosigkeit) unmittelbar zu Krisen in den Systemen der sozialen Sicherung führen. Weiterhin steht Erwerbsarbeit für die meisten Menschen nach wie vor im Zentrum ihrer Lebens- und Identitätsentwürfe - und ihr "Wert" wächst nicht nur wegen des Mangels an Arbeitsplätzen, sondern auch wegen steigender Nachfrage nach Erwerbsarbeit, besonders durch Frauen. Vor diesem Hintergrund zeigt der vorliegende Beitrag, dass nicht nur in diesem übergreifenden Sinne (Erwerbs-)Arbeit als nach wie vor zentraler Integrationsmechanismus begriffen werden muss. Die übergreifende, "vergesellschaftende" Kraft von (Erwerbs-)Arbeit und die "vergemeinschaftenden" Einflüsse von Professionen sind jedoch vor dem Hintergrund einer Zunahme "atypischer", "prekärer" oder "instabiler" Formen der Beschäftigung gefährdet - so die Diagnosen vom "Zerfall" von Arbeitsgesellschaften. Unabhängig von diesen Bewertungen wird heute das "Atypische", Prekäre und insgesamt Neue tatsächlich immer mehr zur Normalität. (ICA2)
- Alternative title
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The "value" of work - work and occupational cultures as methods of social integration and exclusion
- ISBN
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3-593-37887-6
- Extent
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Seite(n): 657-660
- Language
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Deutsch
- Notes
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
- Bibliographic citation
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Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
- Subject
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Soziologie, Anthropologie
Wirtschaftssoziologie
Soziologie von Gesamtgesellschaften
Professionalisierung
Arbeitskultur
Arbeitsverhältnis
Berufsprestige
Inklusion
Erwerbsarbeit
Individualisierung
Berufsrolle
Arbeitsgesellschaft
soziale Integration
Normalarbeitsverhältnis
Deregulierung
Exklusion
Selbsteinschätzung
Selbstbewusstsein
Arbeitskraftunternehmer
deskriptive Studie
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
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Berger, Peter A.
Moldaschl, Manfred
- Event
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Herstellung
- (who)
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Rehberg, Karl-Siegbert
- Event
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Veröffentlichung
- (who)
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Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
- (where)
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Deutschland, Frankfurt am Main
- (when)
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2006
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-145075
- Rights
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Last update
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21.06.2024, 4:27 PM CEST
Data provider
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Sammelwerksbeitrag
- Konferenzbeitrag
Associated
- Berger, Peter A.
- Moldaschl, Manfred
- Rehberg, Karl-Siegbert
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Campus Verl.
Time of origin
- 2006