Bestand
E Rep. 200-59 Nachlass Hans Wolff-Grohmann (Bestand)
Vorwort: 1. Biographie
Hans Heinz Wolff wurde am 4. April 1903 als jüngster Sohn des Kaufmanns Anton Rudolf Ernst Wolff und seiner Frau Margarethe Sofie Marie Wilhelmine geb. Grohmann in Berlin-Tiergarten geboren. Die Schule verließ er ohne Abschluss. Von 1919 bis 1921 besuchte er die Baugewerkschule in Charlottenburg als Schüler von Alfred Grenander und Bruno Paul. Anschließend wurde er an der Erdmannsdorfer Möbelfabrik in Schreiberhau/Riesengebirge Entwurfschef. In den nächsten Jahren war er als Mitarbeiter verschiedener Architekturbüros, u.a. von Hermann Muthesius, am Entwurf von Villen und Kleinhaussiedlungen in Berlin beteiligt. Er reichte für Bauwettbewerbe in Berlin Arbeiten ein, u.a. 1922 für das Hochhaus an der Friedrichstraße. Als Mitarbeiter von A. Grenander von 1925 bis 1929 wurde er in den Ausbau von U-Bahnhöfen, z.B. Hallesches Tor, und die Bahnüberführung Dennewitzer Straße einbezogen.
Durch die Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre arbeitslos geworden, fand er in der Landwirtschaft bei Oldenburg kurzzeitig Anstellung, die er mit einer Ausbildung als Organist einer Kirchgemeinde verbinden konnte und damit den Grundstein für seine lebenslange Liebe zur Musik legte. Anfang der 1930er Jahre zog er wieder nach Berlin und entwarf Privat- und Geschäftsbauten. Ab 1933 fand er auf Empfehlung von Ludwig Hoffmann eine Festanstellung beim Reichspostministerium und entwarf Post- und Rundfunkgebäude, u.a. das Postamt N 4 an der Invalidenstraße.
Nach 1939 musste er die Stelle aufgeben und arbeitete bis Kriegsende als freischaffender Architekt, u.a. in Kooperation mit dem Regierungsbaumeister H. Zeller an Wiederaufbauplänen für brandenburgische Städte.
Von 1944 bis 1950 lebte er in Garmisch-Partenkirchen, wo er u.a. Gaststätten, aber auch zahlreiche Bühnenbilder entwarf. 1949 nahm er am Wettbewerb "Rund um den Zoo" in Berlin teil und kehrte 1950 in seine Heimatstadt zurück. In den folgenden Jahren beteiligte er sich rege an weiteren Wettbewerben und erhielt nach einer Personalausstellung den Auftrag für die Rekonstruktion der kriegszerstörten Schinkelkirche St. Paul in Wedding. Der Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt, insbesondere der Wohnungsbau, aber auch Bauten für die alliierten Besatzungsmächte (u.a. das Kino-Theater "L'Aiglon" am Kurt-Schumacher-Damm) sollten in den nächsten Jahrzehnten seine vielfältige und umfangreiche Architektenlaufbahn prägen. Daneben beteiligte er sich erfolgreich an Wettbewerben für das Deutsche Archäologische Institut in Istanbul, für die Deutsche Botschaft beim Vatikan, für das Goethe-Institut in Athen und für Botschaften im Ausland, baute aber auch die Leo-Baeck-Synagoge im Jüdischen Altersheim am Lietzensee.
Seit dem frühen Tod der Mutter im Jahr 1922 trug Hans den Doppel-Nachnamen Wolff-Grohmann, den er seit dem 6. September 1947 mit Genehmigung der Regierung von Oberbayern auch offiziell führte.
Wolff-Grohmann war seit 1939 mit Sabine Froeschke (19.04.1912) verheiratet, das Paar hatte zwei Söhne, Reinhold und Thomas.
Am 15. Januar 2000 starb Hans Wolff-Grohmann in Berlin-Wilmersdorf.
Sabine Wolff-Grohmann starb 2021 im Alter von 108 Jahren in Berlin. Daher sind die Tagebücher auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen nach § 9 Archivgesetz Berlin (ArchGB) vom 14. März 2016 für die Benutzung befristet bis Ende 2031 gesperrt. Nach § 9 Abs. 4 ArchGB kann allerdings auf Antrag eine Verkürzung der Schutzfristen erfolgen.
2. Bestandsgeschichte
Wolff-Grohmann verkaufte seinen Nachlass im August 1989 an das Landesarchiv Berlin.
Er enthält Biografische Unterlagen.- Tagebücher (ab 1950).- Entwürfe.- Pläne (1934-1945).- Sachthematische Sammlungen, v.a. Zeitungsausschnitte.- Fotos.
Erschlossen: 253 Karten
Nicht erschlossen: 5.00 [lfm]
Laufzeit:
1910 -
- Reference number of holding
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E Rep. 200-59
- Context
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> E Nachlässe und personengeschichtliche Sammlungen >> E 1 Nachlässe und Personenfonds
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22.08.2025, 11:21 AM CEST
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Object type
- Bestand